Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)
nachfolgenden vollkommenen entspannung hin.
3
sehr viel später nahm ich die erforschung meines sonnensystems wieder auf. der erste planet war, soweit ich es einschätzen konnte, nicht größer als fünftausend kilometer im durchmesser. der zweite musste ungefähr die größe der erde haben. dicke wolkenbänder zogen über seine oberfläche, wolken, die mit sicherheit kein tröpfchen wasser enthielten.
»erinnert mich ein wenig an die venus. wenn sie es ist, muss der nächste planet die erde sein.«
ich lenkte meine aufmerksamkeit auf den dritten planeten, wurde aber enttäuscht. er war relativ klein. zu klein, dass auf ihm einmal leben entstehen konnte. die nächsten beiden planeten boten bessere bedingungen. doch in den minuten, in denen ich sie beobachtete, tat sich nichts; außer den üblichen veränderungen auf der oberfläche, hervorgerufen durch meteoriteneinschläge, vulkanausbrüche und kontinentalverschiebungen. beide verfügten zwar über eine atmosphäre, doch leben in einer form, wie ich es kannte, zeigte sich nicht.
»vielleicht muss ich nur lange genug warten. kann ja sein, ich bin zum hüter dieses systems geworden, zu einem gott. wenn das hier das leben nach dem tod ist, dann weiß ich allerdings nicht, ob ich mich darüber freuen soll.«
ich musste über meine eigenen gedanken schmunzeln. sie waren so absurd, dennoch staunte ich über meine gelassene reaktion. ich beobachtete ein sternensystem in der entstehungsphase, jahrmillionen vergingen und ich tat so, als wäre dies alles die natürlichste sache der welt.
»verdammt. was wird hier gespielt? bin ich in der virtuellen realität eines supercomputers gelandet? gutes programm. die enterprise 6 crew hätte ihre freude mit diesem holodeck 7 gehabt.«
ich konnte nichts tun als warten und das machte mich wahnsinnig. ich saß, stand, schwebte hier und konnte nur zusehen.
irgendeiner eingebung folgend betrachtete ich meinen körper. ich erschrak. er war furchtbar in die länge gestreckt und das war untertrieben. meine füße verschwanden irgendwo in der unendlichkeit und bewegten sich, als wären sie aus gummi. sie waren an stellen geknickt, wo sie nicht geknickt hätten sein dürfen. meine armen arme waren ebenso verrenkt. gott sei dank hatte ich keinen spiegel und so blieb mir der blick in meine sicherlich verunstaltete visage erspart.
nun war ich überzeugter denn je, verrückt zu sein. irgendwo tief in meinem hinterkopf jedoch stieg so etwas wie eine ahnung auf, doch noch hatte sie den weg in mein bewusstsein nicht gefunden. ich glaubte ihr einfach noch nicht. die galaxien, die geburt des sternes und die entstehung der planeten, mein gummikörper. es gab da einen zusammenhang, den ich noch nicht erkannte, nicht erkennen wollte. der gedanke, der sich irgendwo in meinem unterbewusstsein versteckte, war zu grotesk.
ich widmete mich wieder den planeten. die ersten fünf schienen aus festen bestandteilen zu bestehen, die restlichen waren riesige gasbälle mit wunderschönen ringen aus eis-, metall- und gesteinsbrocken. irgendwie war mir dieses system sehr vertraut, obwohl die inneren fünf nicht in mein schema passen wollten und der äußerste, pluto 8 , fehlte.
diese anordnung der planeten schien im universum wohl eine art standard zu sein. ich ging davon aus, dass auf dem vierten und fünften planeten leben entstehen konnte. eventuell auch auf dem zweiten. auf ihnen waren alle dafür notwendigen bedingungen vorhanden.
sie hatten eine geeignete atmosphäre, die oberflächen waren sehr aktiv. da auch wasser im flüssigen zustand vorhanden war, nahm ich an, dass auch die oberflächentemperaturen erträgliche werte hatten. weshalb sollte also nicht eine form von leben auf ihnen entstehen und außerdem, wer sagte den, dass nur erdähnliche planeten geeignet waren, leben hervorzubringen? vielleicht bildete sich gerade auf einem der gasriesen ein »außerirdischer«?
es muss im weltall nur so wimmeln von »aliens« ...
meine überlegungen wurden unterbrochen, als sich eine änderung der lage anbahnte, welche durch das verschwinden des sternensystemes angekündigt wurde.
»endlich passiert hier was«, dachte ich etwas erleichtert und harrte der dinge, die jetzt auf mich zukommen sollten.
zuerst geschah nichts und ich wollte schon einen fluch ausstoßen, als das universum, in dem ich mich befand, zu kreisen begann. oder vielleicht drehte ich mich im kreis. der tanz wurde immer schneller.
»jetzt weiß ich, wie sich ein kreisel anfühlt«, ging
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