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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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regenwald«, kicherte eine stimme in meinem gehirn.
    »schnauze!«
    war mein traum wirklichkeit geworden? war ich wirklich in einem regenwald oder war ich nur im traum aufgewacht und lag noch schnarchend in meinem bett?
    »regenwald!«
    eine eisige hand griff nach meinem körper. in meinem zustand war ich so gut wie tot. wohin sollte ich mich wenden, ohne ausrüstung, mit einem halb toten kadaver. trotzdem musste ich mich damit abfinden, ich saß in einem gott verdammten urwald. ich betrachtete meine umgebung mit einem leichten schaudern.
    trotzdem war ich ein wenig enttäuscht. dieser ort konnte mit meiner vorstellung von einem echten dunklen, dichten und völlig undurchdringlichen dschungel nicht mithalten. er war an manchen stellen fast kahl. vielleicht war ich ganz nahe an der grenze des waldes. konnte sein, ich war nicht weit entfernt von einem dorf oder einer stadt. es musste so sein. ich durfte hier nicht sitzen bleiben ich musste aufstehen und irgendwohin gehen.
    eine weitere stunde später, meine uhr funktionierte aus unerklärlichen gründen immer noch, machte ich mich langsam und unter qualen auf den weg. jeder schritt ließ meinen körper vor schmerzen aufschreien, jeder schritt hinterließ ein gefühl tausender glühender messerstiche in jeder einzelnen meiner zellen.
    eigentlich war es egal, wohin ich ging, doch musste ich mir ein ziel setzen, ein ziel, das mir dabei half, meinen schwer angeschlagenen überlebenswillen zu stärken. einige kilometer vor mir machte ich einen hügel aus, der ein wenig aus dem wald hervorragte. ich ging auf ihn zu. vielleicht konnte ich mir von dort einen etwas besseren überblick verschaffen.
    unterwegs packte mich ein hungergefühl. es war auch nicht weiter verwunderlich, hatte ich doch heute noch nichts gegessen, nur der kaffee alleine war etwas zu wenig gewesen. mein magen knurrte und mir fiel die gemüsesuppe ein, die jetzt auf meinem küchenherd vergnüglich vor sich hin köchelte.
    »super! hoffentlich komme ich bald nachhause, sonst brennt mir am ende noch die ganze bude ab.«
    ich hatte ja keine möglichkeit gehabt, den elektroherd abzuschalten.
    »na ja, was soll’s, ich wollte die wohnung ohnehin neu einrichten. nur wie erkläre ich den trip hierher meiner versicherung? ich kann doch unmöglich sagen, ich war mal kurz im urwald und hab’ dort ein paar kräuter für meine suppe besorgt, und, wie’s halt so kommt im leben, vergessen die kochplatte abzudrehen. ob die mir das glauben?«
    »sei es, wie es sei, ich habe hunger.«
    ich pflückte einige trauben und beeren, die hier überall wuchsen, und überlegte nicht, ob sie mir schaden konnten. es war unwichtig. was konnte mir denn noch passieren?
    wenn mich jemand in meinem gegenwärtigen zustand gesehen hätte, er wäre wahrscheinlich an einem lachkrampf gestorben. der saft der waldbeeren in meinem gesicht verteilt; und mit den blutverschmierten schrammen und den vielen blutergüssen, sah ich sicher aus wie ein zombie. auch hatte ich mir am morgen nichts angezogen und daher nur meine shorts und hausschuhe an, die eigentlich gar nicht mehr vorhanden waren.
    schon nach wenigen hundert metern waren sie in ihre bestandteile zerfallen. ich hatte sie mir aber als minimalschutz, vor dem teilweise dornigen waldboden, mit ein paar elastischen lianen um meine füße gebunden. ich war also sehr gut gerüstet für ein abenteuer wie dieses hier.
    während ich ging, verlor ich völlig das zeitgefühl. ich achtete nicht auf den weg und stolperte daher hunderte male, vielleicht tausende male über äste, sträucher und lianen. es dauerte dann immer eine kleine ewigkeit, bis ich wieder genug kraft gesammelt hatte, mich aufzurichten.
    oft lag ich lange zeit einfach da und dachte daran, nie wieder aufzustehen, doch irgendetwas in mir trieb mich immer weiter und weiter und wollte nicht und nicht aufgeben.
    farne und gräser zerschnitten meine haut und bald gab es nur noch wenige unverletzte stellen. zweige und äste rissen auch diese stellen auf. ich wunderte mich, dass ich diese tortur so gleichmütig hinnahm. es lag sicher daran, dass mein stammhirn das kommando übernommen hatte und um jeden preis ums überleben kämpfte.
    der schweiß rann in kleinen bächen an mir herunter. zu meinem glück gab es wasserquellen im überfluss, an denen ich meinen ständigen durst stillen konnte. genau genommen hatte ich heute sehr viel glück gehabt.
    ich durfte die entstehung eines sternensystemes miterleben, badete in den heißen gasen einer

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