Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)
Energie versorgten und es sie dafür in jeden Winkel des Universums brachte. Diese Wesen, so glaubte es, hatten es erschaffen und das Leben geschenkt und dafür war es dankbar. Doch diese Zeit war lange vorbei. Diese freundlichen Wesen waren aus Raum und Zeit verschwunden. Es hatte lange versucht sie zu finden, doch vergeblich.
Und dann hatte eine Katastrophe galaktischen Ausmaßes es in dieses Universum verschlagen. Es war in eine Unmenge Einzelteile zerfetzt worden und beinahe gestorben. Doch es hatte sich wieder erholt und war nun auf der Suche nach seinem Ganzen. Mit einigen war es schon in ständigem Kontakt, doch würden sie sich erst vereinen, wenn alle Individuen seines Ganzen gefunden worden waren. Doch das würde erst in einer weit entfernten Zukunft geschehen.
Eines Tages traf es auf vertraute Schwingungen. Voller Entzücken dachte es zuerst, sie wären zurückgekehrt und wollte sie voller Freude begrüßen. Aber es waren nicht sie gewesen, sondern Wesen voller Furcht. Und diese Furcht kompensierten sie mit Aggressivität. Es hatte versucht, sie als Freunde zu gewinnen, sie zu beruhigen und Wellen des Friedens in ihre Richtung ausgesandt. Sie hatten sie ignoriert. Sie hatten sich taub gestellt und es angegriffen. Es hatte sich verteidigt und sie zerstört.
Es übermittelte auch jetzt immer wieder beruhigende Schwingungen. Ohne Erfolg. Der Hass wurde immer größer. Es waren auch Stimmungen dabei, die Angst bedeuteten, doch der Hass war übermächtig, übertönte alles andere. Es näherte sich dem fremden Wesen.
Es war ihm sehr ähnlich, nur viel größer und voll von feindseligen Gefühlen. Kleine Objekte stiegen vom fremden Organismus auf. Es projizierte Gravitationslöcher in ihre Flugbahnen und sah die Gebilde zerbersten.
Es wunderte sich, wie schon so oft, über die fehlende Gegenwehr dieser Körper. Es hatte sofort die Schwachstelle seines Gegners erkannt und vernichtete seine Außenhülle. Sie verflüchtigte sich im Dunkel des Raumes. Es wusste, diese Kugel würde sterben und schenkte ihr keine weitere Beachtung. Es drehte ab, teilte dem Kollektiv die Vernichtung eines Wesens und die vergebliche Erkundung eines weiteren Raumsektors mit und widmete sich wieder der Suche nach dem Einzelnen.
2
Chaos herrschte auf Meldona. Die Raumüberwachung hatte den Anflug einer »Narbe« gemeldet und die sofortige Evakuierung eingeleitet. Schiffe landeten ununterbrochen überall auf Meldona, versuchten möglichst viele Personen in Sicherheit zu bringen und Schutzanzüge für den Rest zu verteilen. Es war jedoch ein längst verlorener Kampf gegen die Zeit.
Kampfschiffe, die aus allen Sektoren des Imperiums über Meldona auftauchten, stürzten sich auf das »Narbenschiff« und brachen reihenweise auseinander. Innerhalb einer halben Stunde waren über zweihundert Schiffe verloren und mit ihnen ein großer Teil ihrer Besatzungen. Die nutzlosen Wrackteile kreisten nun über einem sterbenden Planeten.
Die Schutzhülle Meldonas war von der »Narbe« destabilisiert, ins All geblasen worden und der Planet verbrannte nun unter den unbarmherzigen Strahlen Tausender Sterne.
3
Atiak betrachtete den wolkenlosen Horizont. Etwas Ungewöhnliches ging dort vor sich. Er sah, wie sich die Farbe der Berge, die sonst in einem leichten Violett schillerten, von einem leichten Orange in ein sattes Braun verwandelte.
»Was ist da los?«
Er hatte das Gefühl, als brannten die Sonnen heute besonders heiß auf Meldona herunter. Ein lautes Krachen ließ ihn zusammenfahren. Er drehte sich um und sah sofort die Ursache des Geräusches. Ein Riesenvogel war durch das Hausdach gedonnert. Atiak rannte besorgt ins Haus. Seine Frau stand mit bleichem Gesicht vor dem Kadaver des Vogels.
»Oh, Mann, ich dachte schon, das Biest hätte dich erschlagen«, sagte er zu seiner Frau und umarmte sie, immer noch vor Schreck bebend.
»Hätte dir wohl gefallen. Ist sicher an einem Herzinfarkt gestorben. Mal sehen, ob er genießbar ist.«
»Herzinfarkt. Kein Wunder bei der Hitze. Ich brauch’ jetzt eine Erfrischung.«
Atiak ging zum Getränkespender, blieb auf halbem Weg wie angewurzelt stehen und starrte entsetzt aus dem Fenster.
»Ach du meine Güte. Verflucht noch mal, was soll denn das?«
Er rannte zur Eingangstür und sah seine Zuchttiere auf grässliche Weise verenden. Sie verbrannten bei lebendigem Leibe. Er blickte umher und sah überall sterbende Tiere und im Zeitraffer verdorrende Pflanzen. In einiger Entfernung konnte er Rauchsäulen
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