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Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Titel: Die Trinity-Anomalie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Chercover
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ein großes Mischpult und dahinter ein Fenster, durch das man in einen kleinen Raum mit Mikrofonen und schallgedämpften Wänden schaute. Neben dem Mischpult befanden sich ein Bildschirm und eine Platte mit Aufnahme- und Tonanzeigegeräten und anderem Schnickschnack.
    Cindy Elder machte Daniel mit Gerry bekannt, einem Studenten höheren Semesters, der aussah wie ein kalifornischer Surfer. Daniel erklärte Gerry, dass er eine Möglichkeit suchte, rückwärts und um ein Drittel verlangsamt zu sprechen, sodass es sich, wenn man die Aufnahme rückwärts abspielte und beschleunigte, vollkommen natürlich anhörte.
    Gerry lachte ungläubig. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Weil es unmöglich ist, Padre.« Dann besann er sich: »Ich darf Sie doch Padre nennen?«
    »Nennen Sie mich, wie Sie wollen.«
    »Cool.« Gerry lächelte. »Ich wusste doch, dass Sie einer von diesen modernen Priestern sind.« Am Mischpult legte er ein paar Schalter um und schob einige Regler hoch. »Hier. Probieren Sie’s aus.« Er deutete auf das Mikrofon auf dem Pult. »Sagen Sie Ihren Namen ins Mikro.«
    Daniel beugte sich vor und sagte: »Daniel Byrne.«
    Gerry gab etwas in den Computer ein und Daniels Stimme erklang. Dann machte Gerry noch ein paar Eingaben. »So hört es sich rückwärts an. Hören Sie gut zu, ich spiele es ein paarmal ab.«
    Daniel lauschte, während Gerry die Aufnahme fünfmal hintereinander rückwärts abspielte. Gerry deutete wieder auf das Mikrofon. »Jetzt versuchen Sie nachzusprechen, was Sie gerade gehört haben.«
    Daniel versuchte es.
    »Noch mal.«
    Daniel sprach noch dreimal ins Mikrofon. Gerry machte noch ein paar Computereingaben und speicherte Daniels Aufnahmen. »Das spiele ich jetzt rückwärts ab«, sagte Gerry.
    Es hörte sich überhaupt nicht natürlich an. Es klang nicht einmal wie sein Name.
    »Aber mit ein bisschen Übung würde es sicher besser«, sagte Daniel.
    »Nicht gut genug. Wenn Sie lange genug üben würden, könnten Sie Ihren Namen so sagen, dass man ihn deutlich versteht, aber es würde niemals natürlich klingen. Und Ihr Name ist recht einfach, keine problematischen Konsonantenkombinationen wie st, th oder dl. Und außerdem wollen Sie noch ein Drittel langsamer sprechen?«
    Cindy Elder sagte: »Gerry hat recht. Sie könnten zehn Jahre mit einem Sprachtherapeuten trainieren, und es würde trotzdem nicht klappen. Ich halte es einfach für unmöglich.«
    Daniel deutete auf den Computerbildschirm. »Gerry, haben Sie hier Internet?«
    »Klar, Padre.«
    Nachdem Daniel ihnen kurz die Trinity-Anomalie erläutert hatte, bat er Gerry, auf der Website der Wortgotteskirche zu der Seite zu gehen, wo Trinitys Sendungen als Quicktime-Movies archiviert waren. Er sah in seinen Niederschriften nach und sagte: »Wenn Sie die Sendung vom dreiundzwanzigsten April öffnen, können Sie da ab der zweiundvierzigsten Minute neunzig Sekunden kopieren?«
    Gerry kopierte die Aufnahme. Dann sahen sie Tim Trinity beim Zungenreden zu.
    »Ist der Ton manipuliert worden?«, fragte Daniel.
    »Ganz bestimmt«, sagte Cindy Elder.
    »Sieht auch sehr überzeugend aus«, sagte Gerry. »Aber niemand kann ›the Waveformmonitor‹ etwas vormachen.« Er legte an einem kleinen runden Display einen Schalter um, und es leuchtete grün auf wie ein alter Radarschirm. Dann gab er etwas in den Computer ein und ging auf dem heruntergeladenen Film zum Ende der Zungenrede.
    »Um 50 Prozent beschleunigen, haben Sie gesagt?«
    »Ja, sein Sprachtempo beträgt zwei Drittel der normalen Geschwindigkeit.«
    Gerry grinste breit. »Moment mal.«
    »Was ist denn?«
    »Zwei Drittel sind 66,6 Prozent. Die Zahl des Tieres.« Dann machte er ein Geräusch wie ein Trickfilmgespenst. »Wuhuu, wie unheimlich.«
    »Gerry, bitte«, sagte Cindy Elder.
    »Ich meine ja nur.« Gerry zuckte mit den Schultern, gab etwas in den Computer ein und sagte zu Trinitys Videobild auf dem Computer: »Dich lassen wir jetzt hochgehen, Mr Holy Roller.« Dann drückte er auf die Eingabetaste.
    Trinity gab denselben Wetterbericht zum Besten, den Daniel schon in Nicks Büro gehört hatte. Sein Tonfall war vollkommen natürlich.
    Über den Waveformmonitor tanzten grüne Linien, die Trinitys Sprachmuster darstellten. Gerry starrte konzentriert auf das Display und sein Grinsen verschwand.
    »Verdammt«, sagte er.
    »Haben Sie was entdeckt, Gerry?«, fragte Cindy Elder.
    »Das ist es ja, ich kann nichts Ungewöhnliches entdecken. Einfach unglaublich, aber ich finde keine

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