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Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Titel: Die Trinity-Anomalie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Chercover
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früher …«
    Julia lachte heiser. »Du musst mich nicht daran erinnern, woher wir uns kennen, Danny.«
    »Nun ja, es ist lange her, deshalb wollte ich nicht einfach davon ausgehen …«
Mann, bist du ein Idiot.
    »Bist du immer noch Priester?«
    »Ja … ja, immer noch Priester. Und du?«
    »Äh, nein, ich war auch noch nie Priester.«
    »Nein, natürlich nicht. Ich … ich wollte sagen …«
Scheiße.
»Hör zu, Julia, ich habe jetzt keine Zeit für ein Schwätzchen. Ich habe eine wichtige Information, die für dich beruflich von Interesse sein könnte.«
    Sie schwieg ein paar Sekunden, dann: »Alles klar, schieß los.«
    »Es ist ziemlich heikel und ich wäre dir dankbar, wenn du die Sache vertraulich behandeln würdest.«
    Nach einer weiteren kurzen Pause: »Okay.«
    »Also … es wird eine Explosion in der Ölraffinerie Belle Chasse geben. Morgen früh.«
    »Großer Gott … entschuldige die Blasphemie. Was für eine Explosion?«
    »Ich weiß nicht, irgendein Unfall.«
    »Ein Unfall? Woher weißt du das?«
    »Das ist das Heikle daran. Ich habe schon in der Raffinerie angerufen, und da dachte man, ich wäre übergeschnappt. Aber wenn du sie warnst …«
    »Tut mir leid, wenn es für dich eine heikle Angelegenheit ist, aber ich kann mich nicht einfach auf das verlassen, was du sagst. Ich muss wissen, woher du das weißt.«
    »Verstehe. Aber ganz im Vertrauen, in Ordnung?«
    »Habe ich doch gesagt.«
    »Nun gut. Das hört sich sicher total verrückt an, das ist mir klar, aber wenn du es nachprüfst, wirst du sehen, dass es stimmt.«
    »Ich höre.«
    »Du kennst doch noch meinen Onkel, Tim Trinity.«
    »Na klar.«
    »Auf der Website seiner Kirche gibt es ein Archiv seiner Fernsehausstrahlungen. Sieh dir die von gestern ab. Nicht die ganze Sendung. Spul vor bis zu der Stelle, wo er in Zungen redet. Nimm die Zungenrede auf, dann spiel die Aufnahme rückwärts und um etwa 50 Prozent schneller ab.«
    »Hast du einen über den Durst getrunken?«
    »Es ist mein Ernst. Wenn du es rückwärts abspielst, spricht Trinity ganz normal. Er prophezeit den Unfall in der Raffinerie. Ich weiß, es hört sich verrückt an, aber es nimmt höchstens eine Stunde in Anspruch. Es geht um Menschenleben, Julia.«
    Sie seufzte ins Telefon. »In Ordnung, ich prüfe es nach.«
    »Versprochen?«
    »Ja, habe ich doch gerade gesagt.«
    »Und du fährst noch heute zur Raffinerie und warnst die Leute?«
    »Ja, mache ich.«
    »Danke, Julia.«
    »Okay, mach’s gut, Danny.«

    Julia Rothman legte auf, verbarg ihr Gesicht in ihren Händen und rührte sich eine ganze Minute lang nicht.
    Ein Reporter zwei Schreibtische weiter fragte: »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, antwortete Julia, »das war nur ein alter Freund. Leider ist er nicht mehr ganz dicht im Oberstübchen.« Sie riss das oberste Blatt von ihrem Notizblock, knüllte es zusammen und warf es in den Papierkorb.
    Was ist nur mit dir passiert, Danny?

24
    Tim Trinity saß allein im Bildregieraum, trank Bourbon und starrte auf eine Wand leerer Bildschirme. Jeweils ein Bildschirm pro Kamera und drei weitere für die Videogeräte. Ein Mastermonitor in der Mitte, der normalerweise die Kamera zeigte, deren Signal gerade gesendet wurde, während der Regisseur am Bildmischer Knöpfe drückte, um die Sendung abzumischen. Auf der Konsole befand sich neben dem Bildmischer auch ein Audio-Mischpult. Nur das sanfte Säuseln der Kühlgeräte war zu hören. Trinity empfand dieses Geräusch schon immer als beruhigend und verbrachte häufig etwas Zeit allein im Bildregieraum, wenn das Team schon weg war.
    Aber an diesem Abend war er nicht hier, um Ruhe zu finden.
    Die schalldichte Tür ging auf und ein junger Videotechniker – Trinity hatte seinen Namen vergessen – kam herein, die Arme voller Videokassetten. Er baute sie in einem ordentlichen Stapel auf der Konsole auf.
    »Hier sind die letzten fünfzehn Sendungen, Reverend Trinity. Die letzte ganz oben. Soll ich sonst noch irgendwas holen?«
    »Nein, das wär’s.«
    »Soll ich bleiben und das Videogerät bedienen?«
    »Nein, ich kann das schon. Sie können gehen.«
    »Ja, Sir, gute Nacht.« Der junge Mann wollte gerade gehen.
    »He, Junge.« Trinity tauchte mit der Hand in seine Hosentasche, fischte einen Fünfzigdollarschein heraus und drückte ihn ihm in die Hand. »Danke für die Überstunden.«
    »Danke
Ihnen
, Sir. Ich heirate nächsten Monat und das kommt in die Reisekasse für die Flitterwochen. Wir fahren nach …«
    »Schön. Viel

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