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Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Titel: Die Trinity-Anomalie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Chercover
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erhalten.«
    »Gut. Erzählen Sie.« Battles setzte sich.
    »Ja, Sir.« Hillborn stand auf und öffnete den Ordner vor ihm. »Da Trinity Sportergebnisse vorhergesagt hat, habe ich nach einer Verbindung zum organisierten Verbrechen gesucht, aber nichts gefunden.« Er deutete auf sein Blackberry. »Bis jetzt jedenfalls. Seine letzte Vorhersage war besonders unwahrscheinlich: das Siegerpferd bei den Gotham Stakes. Ein Außenseiter mit einer Quote von fünfzig zu eins.«
    »Vielleicht reines Glück«, sagte Toronteli.
    »Schon möglich, aber Trinity hat nicht nur den Sieger vorausgesagt, sondern die drei ersten Plätze. Also habe ich mich mit unserenLeuten in Las Vegas und Atlantic City in Verbindung gesetzt. Die Antwort aus Vegas habe ich gerade bekommen. William Lamechs Wettbüro hat genau seit dem Tag, an dem Trinity die Vorhersage gemacht hat, keine Wetten mehr für diese Pferde angenommen.«
    »Was wissen wir über Lamech?«, fragte Battles.
    »Er betreibt schon seit Langem größtenteils legitime Geschäfte, aber ist er in Chicagos Little Italy aufgewachsen und hat sich im illegalen Buchmachergeschäft hochgearbeitet. Er hatte damals den Spitznamen Lucky Lamech. Als Vegas von der Mafia beherrscht wurde, war er der dortige Vertreter der Chicagoer Abteilung, aber seit legale Konzerne die Geschäfte in Vegas übernommen haben, ist auch Lamech sauber und hat anscheinend schon seit einiger Zeit keine Verbindung zum organisierten Verbrechen mehr. Ich habe meine Informanten auf die Sache angesetzt und habe den Eindruck, dass er bei der alten Garde noch immer hoch angesehen ist, aber er ist mittlerweile viel mächtiger als diese Leute. Deshalb haben sie keinen Einfluss mehr auf ihn. Ich habe aber außerdem Gerüchte gehört, dass er neben den legalen Wettbüros in Vegas noch ein Netz von exklusiven Buchmachern für betuchte Kunden betreibt. Das sind aber nur Gerüchte. Beweise habe ich nicht.«
    »Moment mal«, sagte Robertson und blätterte in seinem Notizbuch. »Du hast gesagt, Lamech hätte seit dem Tag, als Trinity die Vorhersage gemacht hat, keine Wetten mehr für diese Pferde angenommen. In derselben Sendung hat er auch das Unglück in der Raffinerie vorausgesagt. Zwei Tage, bevor bekannt wurde, dass Trinity Voraussagen macht und wie man sie entschlüsseln kann.«
    »Vielleicht hat ja Trinity den Tipp für das manipulierte Rennen aus derselben Quelle bekommen wie Lamech«, sagte Bryson.
    Winfield Battles fragte vom Kopfende des Tischs aus: »Was haben Sie denn, Steve?«
    Hillborn setzte sich und deutete auf den Ordner vor ihm auf dem Tisch. »Trinity sagt alle möglichen Sportergebnisse voraus: Fußball, Pferderennen, Hockey, Autorennen, Golf … Falls das eine abgekartete Sache ist, handelt es sich um den größten Sportbetrugsfall aller Zeiten. Noch viel größer als … einfach unglaublich groß.«
    »Umso mehr Grund, uns in Bewegung zu setzen«, sagte Battles. »Wir haben eine Verbindung zwischen Trinity und Lamech gefunden, und da Trinity der Glücksspielbranche ihr Geschäft versaut, ist Lamech auf jeden Fall ein Hauptverdächtiger für die Explosion. Wir werden die Sache von zwei Seiten angehen. Agent Hillborn untersucht die Verbindung zum organisierten Verbrechen und arbeitet mit dem Evidence Response Team in Atlanta zusammen. Robertson und Bryson begleiten ihn. Toronteli und Bock arbeiten von hier aus mit und Macfarlane kooperiert mit den Antiterrorleuten.« Battles deutete mit dem Kinn auf den Fernseher. »Offiziell ermitteln wir nur wegen der Explosion in Trinitys Fernsehstudio, aber falls hier Sportbetrug im Spiel ist, müssen wir die Sache aufklären und ihr ein Ende setzen, und zwar schnell.« Er stand auf und schaute auf seine Uhr. »Der Learjet wird schon aufgetankt, Leute. Also dalli!«

50
    Atlanta
    Julia saß allein in Kathy Reynolds’ Büro, hoffte, das Handy in ihrer Hand würde klingeln, und versuchte, möglichst nicht loszuheulen.
    Dabei hatte der Tag so gut angefangen. Die Morgenbesprechung war sehr entspannt abgelaufen, mit jeder Menge zynischer Randbemerkungen, und ab und zu wurde herzlich gelacht. Ob Fernsehen oder Presse, Jung oder Alt, Süd- oder Nordstaatler, die meisten Journalisten haben einen ähnlichen Humor, und Julia fühlte sich zum ersten Mal richtig zu Hause, seit sie New Orleans verlassen hatte. Ihr war klar geworden, dass sie auch beim Fernsehen arbeiten könnte, wenn es sein musste. Sie wollte aber so lange Zeitungsreporterin bleiben, bis die Presse als Nachrichtenmedium

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