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Die Trinity Verschwörung

Die Trinity Verschwörung

Titel: Die Trinity Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Cumming
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fragte ihn, warum er so versessen darauf war, mit Wilkinson zu sprechen, aber Gaddis blieb ihr eine klare Antwort schuldig.
    » Er war während einer wichtigen Phase des Kalten Krieges in Berlin. Es hat mit dem Buch über den MI 6 zu tun. Ich möchte mich mit ihm treffen.«
    Am Abend dann hatte Holly aus der Tite Street angerufen, um ihm die Information durchzugeben. Es ließ sich nicht vermeiden, dass sie ihm Wilkinsons Nummer über eine offene Verbindung diktierte, deshalb hatte Gaddis sie notiert und war sofort zu einer fünfhundert Meter entfernten Telefonzelle in der South Africa Road gegangen. Wenn Hollys Anruf vom Nachrichtendienst mitgehört worden war, brauchten sie auf jeden Fall Stunden, um Wilkinsons Telefon in Neuseeland anzuzapfen.
    Es war zwanzig Uhr in London, acht Uhr früh in Neuseeland. Er steckte vier Pfundmünzen in den Schlitz und tippte die Nummer ein.
    » Hallo?«
    » Spreche ich mit Robert Wilkinson?«
    » Am Apparat. Wer sind Sie?«
    Die Verbindung war sehr gut. Gaddis wunderte sich über die Klassenlosigkeit von Wilkinsons Akzent: Er war mit der Überzeugung groß geworden, dass alle Mitarbeiter des MI 6 sich anhörten wie Mitglieder der königlichen Familie.
    » Mein Name ist Sam Gaddis. Ich bin Dozent für russische Geschichte am UCL . Darüber hinaus habe ich gerade eine Biografie über Sergej Platow geschrieben. Sagt Ihnen mein Name etwas?«
    » Nein. Nichts.«
    Schweigen. Gaddis schwante, dass er es mit einem neuen Thomas Neame zu tun hatte.
    » Ist der Zeitpunkt günstig für ein Gespräch?«
    » So günstig wie jeder andere.«
    » Ich würde mit Ihnen gerne über Katya Levette sprechen.«
    Jetzt hatte er seine Aufmerksamkeit. Gaddis hörte ein scharfes, fast ängstliches Atemholen, die Arroganz wich aus ihm, dann ein halbes Wort – » Kat–«.
    » Ich habe gehört, Sie waren gut befreundet.«
    » Ja. Von wem haben Sie das gehört?«
    » Ich bin mit Holly befreundet.«
    » Lieber Gott. Holly. Wie geht es ihr?«
    Wilkinson taute etwas auf. Gaddis zog einen Fetzen Papier und einen Kugelschreiber heraus und versuchte beides mithilfe des Ellenbogens am Telefongehäuse festzuklemmen. » Gut. Ich soll Sie herzlich grüßen.«
    » Das freut mich.« Die Verbindung war kurz unterbrochen, vielleicht ein technischer Fehler, oder Wilkinson hatte sich im Haus einen bequemeren Platz zum Telefonieren gesucht. » Wie, sagten Sie, war Ihr Name? Mit wem spreche ich?«
    » Sam Gaddis. Ich bin Hochschullehrer. Und Autor. Ich rufe aus London an.«
    » Natürlich. Und Sie arbeiten mit Katya an einer Story?«
    Er wusste nicht Bescheid über Katya. Man hatte Wilkinson nicht mitgeteilt, dass sie tot war. Gaddis würde es ihm sagen müssen.
    » Sie wissen es noch gar nicht, Sir?« Er wunderte sich selbst über die Anrede, aber in dem Augenblick verspürte er Respekt. » Das tut mir leid. Ich hatte nicht damit gerechnet, der Überbringer der Nachricht zu sein. Katya Levette ist gestorben, Sir. Es tut mir sehr leid. Vor einem halben Jahr.«
    » Oh Gott, eine schlimme Nachricht.« Die Antwort war knapp und stoisch; Gaddis meinte, die Gefasstheit auf Wilkinsons Gesicht zu sehen. Er hatte gerade die große Liebe seines Lebens verloren, aber einem Fremden würde er seinen Schmerz nicht zeigen. » Das trifft mich sehr. Wie wird Holly damit fertig?«
    » Es geht. Sie kommt zurecht.«
    Wilkinson fragte nach der Todesursache, und Gaddis antwortete, sie sei an Leberversagen gestorben, ein Euphemismus, den der ältere Mann sofort verstand.
    » Ja. Ich hatte befürchtet, dass er sie am Ende holen würde. Ein Leben lang hat sie gegen den verfluchten Alkohol gekämpft. Ich werde Holly schreiben. Wohnt sie noch in der Tite Street?«
    » Ja. Sie würde sich sehr freuen.«
    » Ich denke gerade, dass Catherine ja Ende des Monats heiratet. Ich werde Holly fragen, ob sie nicht zur Trauung kommen kann. Es wäre wunderbar, sie wiederzusehen.«
    Gaddis wusste aus Gesprächen mit Holly, dass Catherine Wilkinsons Tochter war, aber er hielt es für klüger, den Unwissenden zu spielen.
    » Catherine?«
    » Meine Jüngste. Sie heiratet einen Österreicher. In Wien. Ich fliege zur Hochzeit rüber. Wir müssen versuchen, Holly zu überreden.«
    » Ich werde es ihr sagen.«
    Ein Blick auf die Anzeige zeigte Gaddis, dass sein Guthaben auf fünfzig Pennys geschmolzen war. Er steckte noch einmal vier Pfundmünzen in den Schlitz und hustete laut, um das Klappern der Münzen zu übertönen.
    Vergeblich.
    » Rufen Sie aus einer Telefonzelle

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