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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zahllosen kunterbunten Vögel und seltsamen Tiere kaum wahr.
    Als sie zur Lodge zurückkehrten, holte Pitt ein paar diskrete Erkundigungen über den alten Mann ein und sah seine Vermutungen prompt bestätigt. Die Bediensteten erklärten, dass Rathbone ihres Wissens ein ganz normaler Gast sei, der bei der Anmeldung einen panamaischen Pass vorgelegt habe. Dass er eine Reihe von Gästehäusern am Fluss besaß, war ihnen neu.
    Mittags verstauten sie ihre Ausrüstung in der
Greek Angel,
ließen sich aus der Küche ein paar Sandwiches mitgeben und fuhren aus der Lagune hinaus auf den Hauptarm des San Juan. Der unberührte Dschungel wurde allmählich lichter, wich dann zurück und ging in offenes, leicht ansteigendes Gelände mit sanften grünen Hügeln und vereinzelten Bäumen über, die aussahen, als wären sie von einem Landschaftsarchitekten angepflanzt worden.
    El Castillo lag nur sechs Kilometer flussaufwärts. Da sie fast im Leerlauf dahintuckerten, dauerte es eine Stunde, bis sie um die letzte Biegung fuhren und die aus Kolonialzeiten stammende Festung sahen, die über der kleinen Ortschaft aufragte. Die alten, mit Moos überwucherten Ruinen aus Lavagestein wirkten in der ansonsten so herrlichen Landschaft düster und abschreckend. Die malerische kleine Stadt mit ihren roten Blechdächern und den bunt bemalten
Pangas,
die am Ufer lagen, kam ihnen dagegen wie eine einladende Oase vor.
    El Castillo war nur auf dem Wasserweg zu erreichen. Es gab keine Zufahrtsstraße, keine Autos, keinen Flugplatz. Die Einwohner lebten hauptsächlich vom Fischfang und von der Landwirtschaft, soweit sie nicht in der Sagemühle oder in der Palmölfabrik zwanzig Kilometer flussaufwärts arbeiteten.
    Pitt und Giordino wollten, dass man sie in dem Fischerdorf sah, sowohl bei ihrer Ankunft als auch bei der Weiterfahrt flussaufwärts zum Nicaragua-See. Deshalb vertäuten sie das
Panga
an einem schmalen Bootssteg und liefen einen Feldweg entlang zu einem rund fünfzig Meter entfernten kleinen Hotel mit Bar und Restaurant. Sie kamen an etlichen farbenfroh bemalten Häusern vorbei und winkten drei kleinen Mädchen in gelben Kleidern zu, die barfuß auf einer Veranda herumtollten.
    Da sie sich die Sandwiches, die sie aus dem Refugio Bartola mitgenommen hatten, für ihren Nachtmarsch aufheben wollten, bestellten sie sich zum Mittagessen fangfrischen Flussfisch und tranken dazu einheimisches Bier.
    Der Inhaber, der Aragon hieß, bediente sie persönlich. »Darf ich Ihnen den Gaspar empfehlen. Er wird nicht oft gefangen, und wenn ich ihn mit meiner Spezialsoße zubereite, ist er einfach köstlich.«
    »Gaspar?«, wiederholte Giordino. »Hab ich noch nie gehört.«
    »Ein lebendes Fossil, Millionen von Jahre alt, mit Panzerschuppen, großem Maul und starken Fangzähnen. Ich versichere Ihnen, dass Sie nur hier in diesen Genuss kommen werden.«
    »Wenn’s um feine Küche geht, bin ich stets zu einem Abenteuer bereit«, sagte Pitt. »Bringen Sie den Gaspar.«
    »Mir ist dabei ziemlich mulmig«, grummelte Giordino.
    »Schade, dass man die Festung nicht betreten darf«, sagte Pitt in beiläufigem Plauderton. »Ich habe gehört, das Museum wäre einen Besuch wert.«
    Aragon zuckte leicht zusammen und warf einen verstohlenen Blick durch das Fenster auf El Castillo. »
Sí, Señor,
ein Jammer, dass Ihnen das entgeht. Aber die Regierung hat die ganze Festung gesperrt, weil sie für Touristen zu gefährlich ist.«
    »Mir kommt sie ziemlich stabil vor«, sagte Giordino.
    Aragon zuckte die Achseln. »Ich weiß nur das, was mir die Polizei aus Managua mitgeteilt hat.«
    »Wohnen die Wachposten in der Stadt?«, fragte Pitt.
    Aragon schüttelte den Kopf. »Sie haben Unterkünfte in der Festung gebaut und lassen sich so gut wie nie sehen, nur wenn der Hubschrauber aus Managua kommt und sie abgelöst werden.«
    »Sie verlassen nie die Festung, nicht mal, um irgendwo was essen oder trinken zu gehen oder sich zu amüsieren?«
    »Nein,
Señor.
Sie verkehren nicht mit uns. Und sie lassen auch niemanden näher als zehn Meter an den Zaun heran.«
    Giordino goss sich ein Glas Bier ein. »Dass ein Museum für Touristen gesperrt wird, weil es einfallen könnte, hör ich zum ersten Mal.«
    »Möchten die Herren über Nacht hier im Hotel absteigen?«, fragte Aragon.
    »Nein, danke«, antwortete Pitt. »Soweit ich weiß, sind ein Stück flussaufwärts Stromschnellen, und die möchten wir hinter uns bringen, solange es noch hell ist.«
    »Die sollten Ihnen keine Schwierigkeiten

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