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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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den Kopf. »Eine Giftmüllkippe, die alles in den Schatten stellt.«
    Pitt griff in seinen Rucksack, holte eine kleine Digitalkamera heraus und schoss etliche Bilder von der riesigen Pumpstation.
    »Speis und Trank kann dein Zauberbeutel aber vermutlich nicht ausspucken, oder?«, fragte Giordino.
    Pitt griff hinein und brachte zwei Müsliriegel zum Vorschein. »Sorry, aber mit mehr kann ich nicht dienen.«
    »Was ist da sonst noch drin?«
    »Mein altbewährter 45er Colt.«
    »Dann können wir uns wenigstens erschießen, bevor sie uns hängen«, grummelte Giordino.
    »Wir haben alles gesehen, was wir sehen wollten«, sagte Pitt. »Wird Zeit, dass wir abhauen.«
    Giordino wendete bereits, noch ehe Pitt den Satz zu Ende gebracht hatte. »Je schneller wir von hier wegkommen, desto besser. Wir haben unsere Zeit sowieso schon überzogen.«
    Pitt schoss während der Fahrt weitere Fotos. »Einen kleinen Umweg noch. Ich möchte sehen, was in den Querstollen ist.«
    Giordino ahnte bereits, dass Pitt nicht nur den Seitenstollen erkunden wollte. Er war hundertprozentig davon überzeugt, dass er bis zum anderen Ende des Tunnels vorstoßen und die große Bohrmaschine in Aktion sehen wollte. Pitt fotografierte unterdessen sämtliche Geräte, an denen sie vorbeikamen, und hielt das Bauwerk in allen Einzelheiten im Bild fest.
    Ohne abzubremsen, bog Giordino rechts ab, als sie auf den ersten Querstollen stießen, und nahm die Kurve auf zwei Rädern. Pitt, der sich mit aller Kraft festhielt, warf ihm einen giftigen Blick zu, sagte aber nichts. Nach rund fünfzig Metern stieß der Elektrokarren in einen weiteren Tunnel. Giordino stieg auf die Bremse und blickte sich verdutzt um.
    »Da wird einem ja ganz schwindelig«, grummelte er vor sich hin.
    »Nicht anhalten«, rief Pitt. »Fahr weiter.«
    Giordino tat, wie ihm geheißen, und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit in einen weiteren Tunnel, dann in den nächsten, ohne den Fuß auch nur einmal vom Gaspedal zu nehmen. Erst als es nicht mehr weiterging, kurz vor der hintersten Stollenwand, bremste er scharf ab. Eine Zeit lang saßen sie schweigend da, starrten zurück in den endlosen Tunnel und versuchten das Ganze zu begreifen.
    Zunächst waren sie wie vom Donner gerührt, konnten die gigantischen Ausmaße dieser Tunnelanlage kaum fassen, und es dauerte eine ganze Weile, bis sie einsehen mussten, dass sie es nicht mit einem, sondern mit vier Tunneln zu tun hatten, die alle gleichermaßen riesig und durch Querstollen miteinander verbunden waren.
    Giordino ließ sich nicht so leicht beeindrucken, aber jetzt war er schlichtweg überwältigt. »Das darf nicht wahr sein«, stieß er leise, fast flüsternd aus.
    Pitt musste sich regelrecht zusammenreißen, ehe er wieder einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte. Für dieses gigantische Unternehmen musste es eine Erklärung geben. Wie hatte Specter vier gewaltige Tunnel unter den Bergen von Nicaragua hindurchbohren können, ohne dass irgendein Nachrichtendienst oder die Medien darauf aufmerksam wurden? Wie hatte so ein riesiges Bauvorhaben über vier Jahre lang unbemerkt über die Bühne gehen können?
    »Wie viele Eisenbahnzüge will Specter denn einsetzen?«, grummelte Giordino wie benommen.
    »Diese Tunnel wurden nicht für Güterzüge oder irgendwelche Stückguttransporte gebaut«, sagte Pitt versonnen.
    »Für Frachtkähne möglicherweise?«
    »Das lohnt sich nicht. Dahinter muss noch irgendwas anderes stecken.«
    »Jedenfalls muss irgendwo ein gewaltiger Profit winken, wenn sich jemand auf so ein aufwendiges Unternehmen einlässt.«
    »Die Baukosten müssen sich auf weit mehr als die geschätzten sieben Milliarden belaufen.«
    Ihre Stimmen hallten in dem weiten Tunnel wider, in dem weit und breit weder ein Fahrzeug noch eine Menschenseele zu sehen waren. Wenn Wände und Decke nicht so ebenmäßig gewölbt und glatt betoniert gewesen wären, hätten sie fast meinen können, sie befänden sich in einer riesigen Höhle.
    Pitt beugte sich aus der Karre und warf einen Blick auf den Boden. »So viel zum Thema Güterschnellverkehr. Sie haben die Bahngleise demontiert.«
    Giordino deutete mit dem Kopf unauffällig auf eine Überwachungskamera, die direkt auf sie gerichtet war. »Wir sollten uns lieber schleunigst in den Haupttunnel verziehen und uns einen anderen fahrbaren Untersatz besorgen. Die Karre ist zu auffällig.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Pitt. »Aber wenn sie immer noch nicht mitbekommen haben, dass ungebetene Gäste eingedrungen

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