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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sind, müssen sie sowieso völlig verblödet sein.«
    Sie fuhren durch die menschenleeren Stollen zurück und hielten kurz vor dem vierten Tunnel an, ihrem Ausgangspunkt. Sie stellten ihren Elektrokarren im toten Winkel einer Überwachungskamera ab und schlenderten locker und lässig die Betonpiste entlang, bis sie auf eine Haltestelle stießen, an der acht andere Arbeiter auf den Bus warteten. Von nahem konnte Pitt trotz der Sonnenbrillen sehen, dass es ausnahmslos Asiaten waren.
    Er stupste Giordino an, der sofort kapierte.
    »Jede Wette, dass es lauter Chinesen sind«, flüsterte Pitt.
    »Ich wette nicht dagegen.«
    Der Doppeldeckerbus war kaum vorgefahren, als ein Schwarm Elektrokarren mit rot-gelben Blinklichtern an ihnen vorbeirauschte und in den nächsten Querstollen raste, aus dem sie gerade gekommen waren.
    »Wenn sie erst mal die Karre finden, wissen sie auch, dass wir in diesem Bus sind«, sagte Giordino.
    Pitt hatte den Blick auf einen Zug gerichtet, der sich aus dem östlichen Tunnelabschnitt näherte. »Ganz meine Meinung.« Sobald die anderen Arbeiter eingestiegen waren, hob er die Hand und winkte dem Fahrer zu. Zischend schloss sich die Tür, und der Bus fuhr weiter.
    »Wann bist du das letzte Mal auf einen fahrenden Güterzug aufgesprungen?«, fragte Pitt Giordino, als sie über die Straße stürmten und kurz innehielten, bis die Lokomotive, deren Fahrer in eine Illustrierte vertieft war, an ihnen vorbei war.
    »Das war vor etlichen Jahren in der Sahara, und der Zug hat giftige Chemikalien nach Fort Foureau befördert.«
    »Soweit ich mich entsinne, wärst du fast runtergefallen.«
    »Du sollst dich nicht immer über mich lustig machen«, versetzte Giordino mit verkniffenem Mund.
    Sobald die Lokomotive ein paar Meter weiter war, rannten sie neben dem Gleis her. Der Zug war rund dreißig Stundenkilometer schnell, und dementsprechend mussten sie sich ins Zeug legen. Giordino war für seine Größe erstaunlich flink. Er zog den Kopf ein und rannte hinter dem Flachwagen her, als stürmte er mit einem Football in die gegnerische Endzone. Er bekam im Vorbeifahren die Leiter zu fassen, hielt sich fest und wurde regelrecht auf den Wagen katapultiert. Im nächsten Moment schwang sich Pitt an Bord.
    Auf dem Waggon standen zwei mit Elektromotoren angetriebene Pick-ups, beide glänzend und nagelneu, offenbar frisch vom Werk, aber ohne Herstellernamen oder Firmenzeichen. Ohne ein Wort zu wechseln, rissen Pitt und Giordino die Tür auf, schoben sich ins Führerhaus und gingen zwischen Sitzbank und Armaturenbrett in Deckung. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment rasten zwei Streifenwagen der Wachmannschaften mit blinkenden Lichtern am Zug vorbei und entfernten sich in entgegengesetzter Richtung.
    Pitt war mehr als zufrieden. »Unser kleines Täuschungsmanöver haben die Kameras anscheinend nicht mitgekriegt, sonst wären sie jetzt nicht hinter dem Bus her, sondern hinter uns.«
    »Wird auch höchste Zeit, dass wir mal ein bisschen Glück haben.«
    »Bleib, wo du bist«, sagte Pitt. »Ich bin gleich wieder da.«
    Er öffnete die von der Straße abgewandte Tür und schob sich auf allen vieren hinaus. Dann kroch er am Pick-up entlang, zog die Bremsklötze weg und löste die Ketten, mit denen der Laster auf dem Eisenbahnwagen festgemacht war. Anschließend krabbelte er wieder ins Führerhaus.
    Giordino warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Ich weiß, was du vorhast, aber mir ist nicht recht klar, wie du damit von einem fahrenden Zug runterkommen und dich aus einem Tunnel absetzen willst, der hinten und vorn dicht ist.«
    »Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist«, erwiderte Pitt.
    Eine große Tunnelbohrmaschine ist ein einmaliger Anblick, der sich mit nichts auf der Welt auch nur im Entferntesten vergleichen lässt.
    Die TBM, die den Tunnel quer durch Nicaragua fräste, von der Karibik bis zum Pazifischen Ozean, war rund hundertzwanzig Meter lang, und der Zug mit dem schweren Gerät, der ihr folgte, noch einmal gut hundert Meter.
    Es war eine technologisch unglaublich komplizierte Maschine, ein wahres Monster, das aussah wie die oberste Stufe einer Saturn-Rakete. Sie wurde über Elektromotoren angetrieben, deren Drehzahl sich stufenlos regeln ließ, ohne dass Hydrauliköl oder andere Schadstoffe austraten, Specters TBM zertrümmerte den Fels mithilfe einer Reihe rotierender Schneidräder mit Meißeln aus Wolframkarbid, die auf einem riesigen stählernen Bohrkopf montiert waren, der einen

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