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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gang einzulegen, damit das schwere Gefährt möglichst schnell in Schwung kam. Giordino öffnete die beiden Torflügel und trabte zum Benzinkanister. Er kippte den Sprit ins Führerhaus, trat dann zurück, griff zu einem Schweißbrenner und hielt mit der anderen Hand den Anzünder vor das Mundstück.
    »Auf geht’s«, sagte er.
    Pitt, der auf dem Trittbrett vor dem Führerhaus stand, legte den Gang ein und sprang ab, als Giordino Sauerstoff- und Brenngasventil aufdrehte und den Griff des Anzünders durchdrückte, worauf eine gut einen halben Meter lange Flamme aus dem Mundstück des Schweißbrenners schoss. Fauchend fing das Benzin Feuer, flammte auf und hüllte das ganze Führerhaus in einen lodernden Ball, kaum dass die Kehrmaschine aus dem Tor gerollt war.
    Dann wurde sie schneller, raste wie ein Komet, mit wild rotierenden Besen Staub- und Dreckwolken aufwirbelnd, die Straße entlang, bis sie fünfzig Meter weiter den ersten Lastwagen rammte und kurzerhand gegen eine Palme stieß. Dann krachte sie scheppernd, klirrend und scheußlich knirschend in den nächsten, schob ihn auf seinen Vordermann und drückte den wiederum auf den nächsten, bis sämtliche Fahrzeuge heillos ineinander verkeilt waren und grelle Flammen zum Himmel loderten, in deren Lichtschein schwarzer Qualm emporstieg.
    Die beiden Posten, die vor dem Zaun Wache schoben, standen einen Moment lang wie erstarrt da und stierten ungläubig auf die jähe Feuersbrunst. Dann hielt es sie nicht länger auf ihrem Posten. Sie rannten los, meinten, der Fahrer säße noch im Führerhaus, worauf die beiden anderen Wachmänner hinterherstürmten.
    Pitt und Giordino nutzten das allgemeine Durcheinander, das sie mit der brennenden Kehrmaschine angerichtet hatten. Pitt stürmte durch das Tor im Zaun, hechtete durch die offene Tür in das Gebäude und landete bäuchlings auf dem Boden, worauf Giordino, der nicht rechtzeitig abbremsen konnte, prompt ins Stolpern geriet und auf ihn fiel.
    »Du musst abnehmen«, schnaubte Pitt.
    Giordino zog ihn kurzerhand hoch. »Was jetzt, du Genie?«
    Pitt antwortete nicht. Er warf einen kurzen Blick den Korridor entlang, sah, dass die Luft rein war, und rannte los. Die Türen zu beiden Seiten waren von außen mit schweren Schlössern verriegelt. Er blieb vor der dritten Tür stehen und wandte sich an Giordino. »Das ist
dein
Fachgebiet«, sagte er und trat beiseite.
    Giordino warf ihm einen bissigen Blick zu, beugte sich zurück und trat die Tür halb aus den Angeln. Dann rammte er die Schulter dagegen und brachte die Sache zu Ende. Krachend fiel die Tür nach innen.
    Pitt ging hinein und blieb dann jäh stehen, als er einen Mann und eine Frau vor sich sah, die aufrecht im Bett saßen, stumm vor Schreck, und die Fremden mit banger Miene anstarrten.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Pitt ruhig und leise, »aber wir brauchen ein Versteck.« Giordino setzte unterdessen die Tür wieder ein.
    »Wohin bringen Sie uns?«, fragte die Frau mit panischem Unterton und starkem deutschem Akzent, während sie die Bettdecke über das Oberteil ihres Nachthemds zog. Mit ihrem rundlichen, geröteten Gesicht, den großen braunen Augen und den silbernen, zu einem Dutt gebundenen Haaren wirkte sie wie eine gütige Großmutter, was sie vermutlich auch war. Trotz des Bettzeugs und einer leichten Überdecke konnte Pitt erkennen, dass sie allenfalls Konfektionsgröße 36 hatte.
    »Nirgendwohin. Wir sind nicht das, was Sie meinen.«
    »Aber Sie sind doch einer von denen.«
    »Nein, Ma’am«, sagte Pitt, darum bemüht, ihre Angst zu zerstreuen. »Wir sind keine Mitarbeiter von Odyssey.«
    »Wer, in Gottes Namen, sind Sie dann?«, fragte der Mann, der sich allmählich wieder fing. Er stieg aus dem Bett und zog einen altmodischen Frotteebademantel über sein nicht minder altmodisches Nachthemd. Im Gegensatz zu seiner Frau war er ziemlich groß, knapp acht Zentimeter größer als Pitt und dünn wie ein Zaunpfahl. Er hatte dichte graue Haare, einen blassen Teint, eine scharfe, kantige Nase und einen schmalen Schnurrbart, der sich wie ein Strich über seine verkniffene Oberlippe zog.
    »Ich bin Dirk Pitt. Das ist mein Freund Al Giordino. Wir sind für die Regierung der Vereinigten Staaten tätig und wollen in Erfahrungen bringen, warum man so eine Geheimniskrämerei um diese Anlage macht.«
    »Wie sind Sie auf die Insel gelangt?«, fragte die Frau.
    »Übers Wasser«, erwiderte Pitt, ohne näher darauf einzugehen. »Wir sind in das Gebäude eingedrungen,

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