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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wir jederzeit über Bord gehen und den Boden absuchen.«
    »Der ist flach wie eine Tischplatte«, sagte Summer. »Ich habe keinerlei Unebenheiten oder Umrisse gesehen. Da keltische Schiffe größtenteils aus Holz bestanden, sind die Wracks im Laufe der Jahrtausende wahrscheinlich längst verrottet. Und die Teile, die übrig blieben, sind vermutlich unter den Ablagerungen begraben.«
    »Los, wir tauchen. Ich überprüfe die Beschaffenheit von Sand und Schlick. Du schwimmst herum und siehst dich um.«
    Nachdem sie ihre Tauchgeräte angelegt hatten, überzeugte sich Dirk davon, dass der Anker fest im Boden saß und das Boot nicht abtreiben konnte, obwohl es in dem Hafen ohnehin nicht allzu weit gekommen wäre. Tauchanzüge, die vor Kälte und scharfen Korallen schützten, brauchten sie hier nicht, deshalb trugen sie lediglich ihre Badesachen, als sie sich in das rund drei Meter tiefe, glasklare Wasser fallen ließen. Die Sicht betrug gut fünfzig Meter, die Wassertemperatur lag um die dreißig Grad – ideale Tauchbedingungen.
    Vierzig Minuten später stieg Dirk über das Fallreep an Bord und legte seine Pressluftflasche und den Bleigurt ab. Er hatte den Meeresboden mit einer Metallsonde abgetastet, nach härteren Schlamm- und Schlickablagerungen gesucht, war aber unter der rund viereinhalb Meter dicken Schicht aus feinem Sand lediglich auf Felsgestein gestoßen. Er saß ein paar Minuten lang da und beobachtete Summers Luftblasen, die rund ums Boot aufstiegen. Bald darauf kletterte sie das Fallreep empor, hielt inne und legte vorsichtig einen mit Korallen überkrusteten Gegenstand aufs Deck. Dann trat sie tropfend und triefend auf die Teakholzplanken und streifte ihr Tauchgerät ab.
    »Was hast du da?«, fragte Dirk.
    »Ich weiß es nicht, aber für einen Stein ist es meiner Meinung nach zu schwer. Ich habe es hundert Meter vor der Küste gefunden, wo es aus dem Sand ragte.«
    Dirk musterte den Küstensaum, der nach wie vor einsam und verlassen wirkte. Trotzdem war ihm mulmig zumute, so als ob sie beobachtet würden. Er nahm den Gegenstand und schabte mit seinem Tauchermesser vorsichtig die Überkrustung ab. Kurz darauf stellte er fest, dass es sich um einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen handelte.
    »Sieht aus wie ein Adler oder ein Schwan«, sagte er. Dann rutschte die Klinge ab und hinterließ einen silbern schimmernden Kratzer. »Die Figur ist aus Blei gegossen, deshalb ist sie so schwer.«
    Summer nahm sie in beide Hände und betrachtete die Flügel und den nach rechts gewandten Kopf mit dem scharfen Schnabel. »Könnte das ein altes keltisches Kunstwerk sein?«
    »Der Bleiguss deutet darauf hin. Dr. Chisholm hat mir erklärt, dass man in Cornwall neben dem Zinn auch reiche Bleivorkommen abgebaut hat. Hast du die Stelle markiert, wo du es gefunden hast?«
    Sie nickte. »Ich habe eine Sonde mit einer kleinen orangefarbenen Flagge in den Sand gesteckt.«
    »Wie weit ist es bis dorthin?«
    »Etwa fünfzig Meter in Richtung Küste«, sagte sie und deutete hin.
    »Okay, bevor wir die Strahlsonde einsetzen oder den Sand absaugen, fahren wir mit dem Metalldetektor über die Stelle. Das Sidescan-Sonar nutzt uns nicht viel, wenn das Schiffswrack unter den Ablagerungen liegt.«
    »Vielleicht hätten wir uns von Rudi ein Magnetometer schicken lassen sollen.«
    Dirk lächelte. »Mit einem Magnetometer kann man lediglich die Magnetfelder von Eisen- oder Stahlteilen ausfindig machen. Odysseus war aber lange vor der Eisenzeit unterwegs. Ein Metalldetektor spricht nicht nur auf Eisen, sondern auch auf Gold, Bronze und andere Metalle an.«
    Summer wandte sich dem Anzeigegerät des Detektors vom Typ Fisher Pulse 10 zu, während Dirk die Kabel an die Schleppsonde anschloss, sie ausbrachte und dann die Trosse so weit abließ, dass sie auch bei langsamer Fahrt nicht am Meeresboden schleifte. Jetzt musste er nur noch den Anker lichten.
    »Bereit?«, fragte er.
    »Alles klar«, antwortete Summer.
    Dirk warf den Dieselmotor an und fuhr das Suchgebiet in dicht beieinander liegenden Bahnen ab, wie ein Bauer, der seinen Acker pflügt. Es dauerte nur fünfzehn Minuten, bis die Nadel auf dem Anzeigegerät ausschlug und ein zunehmend lauterer Summton aus Summers Kopfhörern drang.
    »Wir stoßen auf irgendetwas«, meldete sie.
    Dann ertönte ein kurzer Piepton, begleitet von einem weiteren Ausschlagen der Nadel, als sie über Summers Metallsonde fuhren, die aus dem Meeresboden ragte.
    »Hast du was erfasst?«, fragte Dirk.
    Summer wollte

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