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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bereits verneinen, als die Nadel mit einem Mal wie wild hin und her zuckte. »Da drunten muss eine Menge Metall liegen. In welche Richtung fahren wir?«
    »Von Ost nach West«, erwiderte Dirk, während er anhand des Satellitenpeilgeräts die Koordinaten bestimmte.
    »Fahr noch mal über die Stelle, aber diesmal von Nord nach Süd.«
    Dirk fuhr noch knapp hundert Meter weiter, wendete dann und brachte die
Dear Heart
auf Nord-Süd-Kurs. Wieder ein schrilles Piepen, wieder schlug der Zeiger wie wild aus. Summer hielt die Angaben auf einem Notizblock fest und blickte zu Dirk auf, der am Ruder stand.
    »Zwei gleichmäßige Linien, etwa fünfzehn Meter lang, mehr oder weniger parallel, zur Mitte hin breiter werdend. Dazwischen ein paar verstreute Einzelteile. Das könnten die Überreste eines zerschellten Segelschiffes sein.«
    »Die Ausmaße deuten auf ein altes Wrack hin. Wir sollten uns das mal näher ansehen.«
    »Wie tief ist es hier?«
    »Nur drei Meter.«
    Dirk drehte bei, stellte den Motor ab und ließ die
Dear Heart
in der Strömung treiben. Als GPS- und Zielkoordinaten nahezu übereinstimmten, ließ er den Anker fallen. Dann warf er den Kompressor an.
    Sie legten ihre Tauchgeräte an und ließen sich zu beiden Seiten des Bootes zugleich ins Wasser fallen. Dirk drehte das Strahlgebläse auf und rammte es in den Sand, wie ein Kind, das mit dem Gartenschlauch ein Loch in den Boden spritzt. Nach fünf vergeblichen Versuchen spürte er plötzlich, wie die Spitze der Sonde knapp drei Meter unter dem Sand auf einen festen Gegenstand stieß. Er setzte die Sonde noch mehrere Male ein und steckte ein Suchfeld ab, an dessen äußerster Ecke Summers Metallstab aufragte.
    »Da unten ist irgendetwas«, sagte er, sobald er nach dem Auftauchen das Mundstück ausgespien hatte. »Von der Größe her könnte es ein altes Schiff sein.«
    »Das könnte alles Mögliche sein«, wandte Summer ein. »Vom Wrack eines alten Fischerbootes bis zu einem Haufen Müll, den man hier versenkt hat.«
    »Das werden wir feststellen, sobald wir mit dem Sauger ein Loch ausgehoben haben.«
    Sie schwammen zum Boot zurück, schlossen den Schlauch des Schlammabsaugegeräts an und ließen es zu Wasser. Dirk erklärte sich freiwillig bereit, die Dreckarbeit am Meeresboden zu übernehmen, während Summer an Bord blieb und den Kompressor überwachte.
    Er zog den Schlauch hinter sich her, an dem ein Metallrohr angebracht war, mit dem der Sand abgesaugt und durch einen zweiten Schlauch etwa anderthalb Meter weiter hinten wieder ausgeblasen wurde. Knapp zwanzig Minuten später hatte er einen knapp anderthalb Meter breiten und etwa einen Meter tiefen Krater aus dem weichen Sand ausgehoben. Dann stieß er auf einen runden Gegenstand, einen alten Ölkrug aus Terrakotta, wie er feststellte, ganz ähnlich wie der auf dem Foto, das Dr. Boyd bei der Konferenz in der NUMA-Zentrale präsentiert hatte. Vorsichtig entfernte er den Sand außen herum, bis er ihn herausheben und neben den Krater legen konnte. Anschließend setzte er seine Arbeit fort.
    Kurz darauf fand er einen Trinkbecher aus Terrakotta. Dann zwei weitere. Anschließend förderte er einen Griff und die vom Salzwasser zerfressene Klinge eines Schwertes zutage. Er wollte bereits aufhören und seine Funde nach oben bringen, als er auf einen kuppelförmigen Gegenstand stieß, aus dem zwei Fortsätze ragten. Als er ihn zur Hälfte freigelegt hatte, schlug sein Herz mit einem Mal schneller. Offenbar hatte er einen mit Hörnern bewehrten Helm aus der Bronzezeit vor sich, wie ihn Homer einst beschrieben hatte.
    Dirk zog seinen Fund behutsam aus dem Meeresboden, wo er seit über dreitausend Jahren geruht hatte, und legte ihn zu den anderen Artefakten. Allmählich wurde er müde, denn die Arbeit mit dem Sauger inmitten wirbelnder Sandwolken war ziemlich anstrengend. Er war jetzt fast fünfzig Minuten hier unten und hatte genau das entdeckt, was er gesucht hatte – einen Beweis dafür, dass die Flotte des Odysseus in der Karibik gesunken war, nicht im Mittelmeer. Außerdem ging sein Luftvorrat langsam zur Neige, was nicht weiter schlimm war, da er in dem nur drei Meter tiefen Wasser mit einem Atemzug auftauchen konnte. Trotzdem wurde es Zeit, dass er eine Pause einlegte. Jetzt musste er die Artefakte nur noch wohlbehalten an Bord der
Dear Heart
bringen. Er ergriff den Helm mit beiden Händen, hielt ihn wie ein neu geborenes Kind und stieg auf.
    Summer erwartete ihn am Fallreep, um ihm Bleigurt und Pressluftflasche

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