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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Maschinen.«
    Im Laufe seiner Dienstjahre bei der NUMA hatte Barnum die Erfahrung gemacht, dass Pitt und Giordino immer irgendein Ausweg einfiel. »Was für ein Kunststück habt ihr denn diesmal auf Lager?«
    »Wir haben bereits Arbeitstrupps eingeteilt, die uns helfen, die Haltetrossen einzuholen, damit wir sie als Schleppseile benutzen können. Ihr nehmt sie an Bord, schlingt sie um die Heckankerwinde, macht sie fest und schleppt uns einfach ab.«
    »Das klingt ja völlig aberwitzig«, versetzte Barnum. »Wie wollt ihr denn tonnenschwere Stahltrossen bei sturmgepeitscher See rüber zu meinem Schiff bringen?«
    Barnum meinte förmlich Pitts teuflisches Grinsen zu sehen, als er ihm antwortete.
    »Wir sind diesbezüglich bester Dinge.«
    Der Regen ließ nach, sodass die Sicht allmählich besser wurde, bis man fast eine Meile weit sehen konnte. Plötzlich ragte an Steuerbord das
Ocean Wanderer
aus der schäumenden See auf.
    »Herrgott, schaut euch das an«, sagte Maverick. »Das sieht aus wie ein Märchenschloss aus lauter Kristall.«
    Prachtvoll und erhaben wirkte das Hotel inmitten der tobenden See. Forscher und Mannschaftsmitglieder, die es vor Aufregung nicht mehr unter Deck hielt, kamen auf die Brücke gestürmt, um diesen Anblick mitzuerleben, dieses Bauwerk von Menschenhand zu sehen, das hier nichts verloren hatte.
    »Ist das schön«, murmelte eine Biochemikerin, eine blonde, zierliche Frau. »Ich hätte gar nicht gedacht, dass sich die Architekten heutzutage noch so was einfallen lassen.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte ein hoch aufgeschossener Meeresbiologe. »Unter der salzigen Gischt, die sich darauf niedergeschlagen hat, glitzert es fast wie ein Eisberg.«
    Barnum richtete das Fernglas auf das Hotel, dessen massige Aufbauten im schweren Seegang auf und ab wogten. »Sieht so aus, als wäre vom Oberdeck alles weggerissen worden.«
    »Mich wundert’s, dass es überhaupt noch schwimmt«, murmelte Maverick vor sich hin. »Eigentlich hatte ich nicht mehr damit gerechnet.«
    Barnum setzte das Fernglas ab. »Bringen Sie uns auf die Luvseite des Hotels und drehen Sie achteraus bei.«
    »Und wenn wir beim Anlaufen in Schleppposition wieder schwere Sturzseen nehmen? Was dann, Käpt’n?«
    Barnum blickte versonnen auf das
Ocean Wanderer.
»Wir warten ab«, sagte er bedächtig. »Mal sehen, was für Zaubertricks Pitt diesmal in der Hinterhand hat.«
    Pitt musterte die Planzeichnungen der Ankertrossen und ihrer Halterungen, die ihm Morton gegeben hatte. Er, Giordino, Morton und Emlyn Brown, der Leiter des Wartungspersonals, standen um einen Tisch in Mortons Büro.
    »Die gerissenen Trossen müssen eingeholt werden, damit wir feststellen können, wie lang sie noch sind.«
    Brown, ein drahtiger Mann, der aussah wie ein Langstreckenläufer, strich sich mit der Hand durch die pechschwarzen Haare.
    »Wir haben die Trossen sofort eingeholt, nachdem sie gerissen sind. Ich hatte befürchtet, dass sie sich sonst vielleicht in den Felsen verheddern würden und das ganze Hotel mitten in der mörderischen Brandung umkippen könnte.«
    »Wo sind die Trossen drei und vier gerissen? Wie viel ist davon übrig geblieben?«
    »Kann ich nur schätzen, aber meiner Meinung nach müssten sie bei etwa zweihundert bis zweihundertzwanzig Metern gerissen sein.«
    Pitt wandte sich an Giordino. »Das heißt, dass Barnum nur ein paar Kabellängen Manövrierraum hat. Und wenn das Hotel absäuft, können seine Männer nicht mal mehr rechtzeitig die Trossen kappen. Dann wird die
Sea Sprite
mit in die Tiefe gezogen.«
    »So wie ich Paul kenne«, sagte Giordino, »lässt er sich auf jedes Risiko ein, wenn tausend Menschenleben auf dem Spiel stehen.«
    »Wenn ich Sie recht verstanden habe, wollen Sie also die Haltetrossen als Abschlepptaue benutzen?«, erkundigte sich Morton, der auf der anderen Seite des Tisches stand. »Man hat mir mitgeteilt, dass Ihr NUMA-Schiff ein Hochseeschlepper ist.«
    »Das war es mal«, erwiderte Pitt. »Jetzt nicht mehr. Es wurde von einem Eisbrecher und Schlepper zum Forschungsschiff umgebaut. Die große Winde und die Schlepptrossen wurden abmontiert. Jetzt hat sie lediglich noch einen Kran zum Einholen von Tauchbooten. Wir müssen improvisieren und zusehen, dass wir mit dem zurechtkommen, was wir haben.«
    »Und was nützt uns das?«, fragte Morton aufgebracht.
    »Vertrauen Sie mir.« Pitt schaute ihm in die Augen. »Die Maschinen der
Sprite
sind stark genug, um dieses Hotel zu schleppen, wenn wir es an den Haken nehmen

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