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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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entfernt, und die Abdrift des
Ocean Wanderer
lag bei anderthalb Kilometern pro Stunde.
    Aller Blicke schweiften immer wieder von der Küste zur
Sea Sprite,
die nur mehr ein paar hundert Meter entfernt wie eine fette Ente in der Dünung schaukelte.
    Barnum, der von Kopf bis Fuß in gelbes Ölzeug gekleidet war, stand unter dem großen Kran und trotzte dem strömenden Regen, der nach wie vor vom starken Wind über das Achterschiff gepeitscht wurde. Er blickte auf das Deck hinab, wo einst die schwere Winde gestanden hatte, und musste immer wieder daran denken, wie leicht sich die Sache damit hätte bewerkstelligen lassen. Aber mit dem Notbehelf musste es auch gehen. Irgendwie mussten die Trossen von Hand geschäkelt und festgemacht werden.
    Barnum stand im Schutz des Krans, ohne auf Wind und Regen zu achten, und spähte mit dem Fernglas zum Fuß des schwimmenden Hotels. Er und vier Mann Besatzung waren an der Reling festgebunden, damit sie nicht über Bord gespült wurden. Er sah, wie Pitt und Giordino ins Wasser sprangen und in der rollenden Dünung verschwanden. Außerdem konnte er Männer erkennen, die von Sturzseen überspült unter den Türen standen und die roten Falcron-Leinen für die Taucher ablaufen ließen, die sich unter den wilden Wogen hindurchkämpften.
    »Werft zwei Leinen mit Bojen aus«, befahl er, ohne das Glas abzusetzen, »und haltet die Greifhaken bereit.«
    Barnum betete insgeheim darum, dass er die Haken nicht benötigte, die nur im äußersten Notfall eingesetzt werden sollten, falls einer der Taucher bewusstlos werden oder nicht mehr aus eigener Kraft auf das hohe Achterdeck des Schiffes gelangen sollte. Die Greifhaken waren an zweieinhalb Meter langen Aluminiumstangen befestigt, die in knapp zehn Meter langen Rohren steckten.
    Gespannt, aber auch skeptisch blickte er achteraus, konnte in der brodelnden See jedoch weder Pitt noch Giordino erkennen, geschweige denn Luftblasen, die an die Oberfläche stiegen, da beide Kreislaufgeräte trugen, die keine Atemluft entweichen ließen.
    »Maschinen stoppen«, befahl er seinem Chefmaschinisten.
    »Maschinen stoppen, Käpt’n«, meldete sich der Chefmaschinist.
    »Ja, zwei Taucher sind im Wasser und bringen Hievleinen für die Trossen. Wir müssen uns vom Seegang bis auf zweihundert Meter ans Hotel rantragen lassen, damit sie mit den Leinen zu uns gelangen.«
    Dann richtete er das Fernglas auf die mörderische Küste, die immer schneller näher rückte.
    Nachdem er etwa dreißig Meter vom Hotel weggeschwommen war, tauchte Pitt kurz auf, um sich zu orientieren. Das
Ocean Wanderer,
das von Wind und Wellen unaufhaltsam von ihm weggetrieben wurde, ragte wie ein Wolkenkratzer aus der See. Die
Sea Sprite
hingegen bekam er nur zu sehen, wenn er sich auf einem Wellenkamm befand. Etwa eine Meile weit weg, so jedenfalls kam es ihm vor, auch wenn es in Wirklichkeit nur knapp hundert Meter waren, lag sie rollend und stampfend in der Dünung. Er markierte am Kompass ihre Position und tauchte wieder ab, tief unter die wirbelnden Wogen.
    Die Leine, die er hinter sich herzog, wurde immer schwerer und unhandlicher, je weiter sie ablief. Er war heilfroh, dass sie aus Kunstfaser bestand, die sich nicht vollsaugen konnte und nicht zu steif war, sonst wäre er vermutlich gar nicht mehr vorangekommen. Er senkte den Kopf und verschränkte die Hände unter dem Sauerstoffgerät auf seinem Rücken, um dem Wasser so wenig Widerstand wie möglich zu bieten.
    Außerdem versuchte er sich so tief unter den Wellentälern zu halten, dass er von den schweren Brechern nicht behindert wurde. Mehr als einmal verlor er die Orientierung, aber nach einem kurzen Blick auf den Kompass war er wieder auf Kurs. Ruhig, aber mit aller Kraft, die er in den Beinen hatte, schlug er mit den Flossen aus und schleppte verbissen die Leine hinter sich her, holte einen Meter heraus und verlor durch die starke Strömung wieder einen halben.
    Seine Beinmuskeln fingen an zu ziehen, und er kam nur noch langsam voran. Außerdem wurde er allmählich leicht benommen, weil er zu viel reinen Sauerstoff einatmete. Sein Herz hämmerte vor Anstrengung wie wild, die Lunge stach. Aber er durfte nicht innehalten, sich keine Pause gönnen, sonst warf ihn die Strömung wieder zurück. Er durfte keine Zeit verlieren. Es kam auf jede Minute an, wenn er verhindern wollte, dass das
Ocean Wanderer
von der gnadenlosen See in den Untergang gerissen wurde.
    Nachdem er sich weitere zehn Minuten voll ins Zeug gelegt hatte, verließen

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