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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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das?«, fragte Summer arglos.
    »Weil sie häufig nackt in die Schlacht zogen.«
    Summer war zu abgebrüht, als dass sie errötete, aber sie verdrehte die Augen und starrte zu Boden.
    »Womit wir wieder bei den keltischen Artefakten wären, die wir auf der Navidad Bank gefunden haben«, warf Dirk ungerührt ein. »Wenn sie nicht Jahrtausende später an Bord eines Schiffes befördert wurden, wie sind sie dann dorthin gelangt?«
    »Und was ist mit den aus dem Fels gehauenen Kammern, die wir gefunden haben?«, fügte Summer hinzu.
    »Seid ihr sicher, dass sie aus dem Fels gehauen wurden und nicht aus aneinander gefügten Steinen bestehen?«, fragte Perlmutter.
    Dirk warf seiner Schwester einen kurzen Blick zu. »Das wäre schon möglich. Der Bewuchs könnte die Ritzen zwischen den Steinen verdeckt haben.«
    »Kammern aus massivem Gestein zu hauen war bei den Kelten nicht üblich. Sie haben im Grunde genommen nur selten Steinbauten errichtet«, sagte Perlmutter. »Möglicherweise gab es keine Bäume, die sich als Bauholz verwenden ließen, als die Navidad Bank aus dem Meer ragte. Tropische Palmen zum Beispiel eignen sich nicht dazu, weil ihre Stämme zu krumm und zu fasrig sind.«
    »Aber wie und womit konnten sie um elfhundert vor Christus sechstausend Meilen weit über den Ozean fahren?«
    »Eine schwere Frage«, räumte Perlmutter ein. »Soweit sie an der Atlantikküste lebten, waren sie auch Seefahrer, die oftmals als ›Rudermenschen‹ bezeichnet wurden. Man weiß, dass sie von Häfen an der Nordsee aus bis ins Mittelmeer gesegelt sind. Aber von einer Atlantiküberquerung durch die Kelten berichtet keine Saga. Dafür käme allenfalls der heilige Brendan in Frage, ein irischer Priester, der auf seiner siebenjährigen Reise nach Meinung vieler Menschen auch an die Ostküste von Amerika gelangte.«
    »Wann fand diese Reise statt?«, fragte Dirk.
    »Irgendwann zwischen 520 und 530 nach Christus.«
    »Fünfzehnhundert Jahre zu spät, als dass er für unseren Fund in Frage käme«, sagte Summer.
    Dirk beugte sich vor und kraulte Fritz, der sich prompt aufsetzte und seine Hand leckte. »Mir kommt das Ganze immer abwegiger vor, wie wir’s auch drehen und wenden.«
    Summer blickte zu Boden und strich ihr Kleid glatt. »Und wie wollen wir nun weiter vorgehen?«
    »Wenn ihr des Rätsels Lösung finden wollt«, riet Perlmutter, »müsst ihr zunächst feststellen, ob und wann die Navidad Bank in den vergangenen dreitausend Jahren aus dem Meer ragte.«
    »Ein Geomorphologe, der sich mit der erdgeschichtlichen Entwicklung des karibischen Raums befasst hat, könnte uns vielleicht ein paar Anhaltspunkte liefern«, warf Summer ein.
    Perlmutter betrachtete ein Modell des berühmtberüchtigten konföderierten Unterseeboots
Hunley.
»Ihr könntet euch zunächst mal an Hiram Yeager und seinen Supercomputer wenden. In dessen Datenbank ist alles erfasst, was jemals zum Thema Meeresforschung veröffentlicht wurde. Wenn die Geologie der Navidad Bank schon einmal untersucht wurde, hat er sicherlich Aufzeichnungen darüber vorliegen.«
    »Und wenn diese von deutschen oder russischen Wissenschaftlern verfasst wurden?«
    »Dann hat Yeager eine Übersetzung. Darauf könnt ihr euch verlassen.«
    Dirk stand auf und ging unruhig hin und her. »Sobald wir wieder in der NUMA-Zentrale sind, sprechen wir bei Hiram vor und bitten ihn, seine Dateien zu durchforsten.«
    Summer lächelte. »Und danach?«
    Dirk zögerte keinen Moment. »Danach gehen wir zu Admiral Sandecker. Wenn wir dieser Sache auf den Grund gehen wollen, müssen wir ihn dazu überreden, uns ein Forschungsschiff samt Besatzung und die nötige Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, damit wir die versunkenen Kammern genau untersuchen und die Artefakte bergen können.«
    »Du meinst, wir sollten zurückkehren?«
    »Gibt es eine andere Möglichkeit?«
    »Nein, vermutlich nicht«, sagte sie bedächtig. Aus irgendeinem Grund bekam sie es plötzlich mit der Angst zu tun. »Aber ich glaube, ich bringe es nicht über mich, mir
Pisces
noch mal anzusehen.«
    »Wie ich Sandecker kenne«, sagte Perlmutter, »fällt ihm bestimmt eine Möglichkeit ein, wie er der NUMA Kosten ersparen und euch mit einem anderen Projekt betrauen kann, das sich mit der Erkundung verbinden lässt.«
    »Du musst zugeben, dass diese Vermutung durchaus begründet ist«, sagte Dirk an seine Schwester gewandt. »Wollen wir aufbrechen? Wir haben St. Julien lange genug aufgehalten.«
    Summer schloss Perlmutter vorsichtig in die

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