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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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prüfend an und schüttelte dann den Kopf. »Nein, vermutlich nicht.«
    »Das Leben hat sich verändert«, stellte Sten fest, »jetzt herrschen Krieg und Tod.«
    Ruvon nickte. »Alles wird anders. Wir verändern uns mit dem Land. Manche mehr, andere weniger.«
    Ebenfalls nickend dachte Sten, dass es an der Zeit sei, die Masriden zu vertreiben und dem Land wieder Frieden zu geben.
    Der Elf jedoch erhob sich und sprach: »Ihr könnt gehen, wohin es euch beliebt. Auch wenn wir wenig über eure Suche wissen, so kann es doch nicht schaden, wenn jemand den neuen Menschen Einhalt gebietet.«
    Damit drehte er sich um, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, und verschwand im dichten Buschwerk des Waldes.
    Auch die Trolle machten sich zum Aufbruch bereit, und Sten folgte ihnen. Nachdem er einen Schluck aus dem Wasserbeutel getrunken hatte, gesellte er sich zu Druan und fragte den Troll: »Dein Volk kennt die Elfen?«
    »Natürlich«, antwortete dieser einsilbig.
    Doch der Krieger ließ nicht locker: »Aber ihr seid keine Feinde?«
    »Nein. Wir haben schon lange keine der Spitzohren mehr gesehen. Aber selbst in alten Zeiten, als wir noch an der Oberfläche lebten, blieben sie im Wald und wir in den Bergen und Höhlen.«
    »Wieso seid ihr in die Tiefen gezogen?«
    Als Antwort wies Druan zum Himmel.
    »Die Sonne … Mein Volk kennt noch Legenden über euch, aber ihr müsst schon seit vielen, vielen Jahren fort sein«, überlegte Sten laut.
    »Ja, vermutlich. Ich weiß das nicht, ich kenne nur alte Geschichten«, gab Druan rüde zurück, was Sten als Aufforderung verstand, den Troll nicht weiter mit Fragen zu belästigen.
    Stattdessen überlegte er, wie wohl der vorsichtige Friede zwischen Trollen und Elfen dereinst zu Stande gekommen war. Beide Rassen waren gnadenlose Jäger, und in mancher Beziehung ähnelten sie eher den Tieren der Wildnis als zivilisierten Lebewesen. Vielleicht verstanden sie sich deshalb, auch wenn Sten gedacht hätte, dass es kaum zwei Völker geben könnte, die unterschiedlicher waren.
    Außer natürlich Zwergen und Elfen; aber deren Abneigung gegeneinander war ja längst sprichwörtlich. Zum Glück gab es zwischen deren Lebensräumen kaum Berührungspunkte, weshalb es auch nur selten zu Auseinandersetzungen oder gar Kriegen kam. Eine der Waren, die Zwerge von den Menschen kauften, war Holz. Man sagte, dass sie sich aus Angst vor dem Zorn der Elfen nicht in die Wälder trauten. Und die Menschen zogen Gewinn daraus, denn die Zwerge benötigten Holz in großer Menge, vermutlich für ihre Minen und Bingen, die ja so gewaltig und schön sein sollten, dass man sie sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen konnte.
    Aber trotz ihres immensen Reichtums verlangten die Zwerge nach immer mehr und führten aus diesem Grund Krieg gegen die Trolle. Elfen, Zwerge, Trolle … Als wenn Sten nicht schon genug Probleme gehabt hätte, dass auch noch all diese fremdartigen, unergründlichen Wesen in sein Leben treten mussten und alles noch komplizierter machten, als es schon war. Kopfschüttelnd stapfte der Wlachake hinter Druans breitem Rücken durch den nächtlichen Forst.

 
12
    Unseliges Pack!«, brüllte Hrodgard die drei vor ihm knienden Zwerge an. »Wie ist es möglich, dass der Mensch entkommen konnte?«
    »Meister«, begann Goldulf, Sohn des Gripert, der Kampfmeister der Dritten Kompanie, aber Hrodgard unterbrach ihn donnernd.
    »Keine Entschuldigungen, Kampfmeister! Das stinkt so faul wie Trollmist, meine Gänge riechen nach Trollmist, und das kann ja wohl nicht wahr sein!«
    »Offenbar gab es an diesem Ausgang kein Gitter, Herr. Wir haben die anderen Luftschächte überprüft, und bei fast der Hälfte fehlten die Gitter, Herr!«
    »Das ist eine unglaubliche Schweinerei!«, dröhnte der Kriegsmeister. Mit finsterem Blick fixierte er seine Untergebenen und deutete auf den Ausgang des Schachtes. Noch immer konnte man den Geruch von verbrannten Haaren und Fleisch riechen, der die Krieger hierher geführt hatte.
    »Sorgt dafür, dass dieser unglaubliche Mangel behoben wird! Schafft mir Handwerker herbei, die unsere Tunnel wieder sicher machen! Und dieser Gang hier wird geschlossen, seine Position ist kompromittiert.«
    »Jawohl, Kriegsmeister!«, riefen die drei Kampfmeister gleichzeitig.
    »Findet heraus, wer für die Gitter zuständig ist. Schlagt ihn in Ketten und bringt ihn in die Opferhallen. Ich werde ihm das Herz eigenhändig aus dem Leib reißen, um die Götter von Fels und Stein wieder gnädig zu stimmen,

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