Die Trophäe des Gladiators (HISTORYA) (German Edition)
wiederholte sie.
"Schlaf noch einen Moment", sagte er abwesend .
"Ich kann jetzt nicht schlafen…" Leila wollte darauf anspielen, dass sie es schade fand, ihn nun verlassen zu müssen und dass sie eigentlich gar nicht gehen wollte, doch er schien es nicht verstehen zu wollen. Stattdessen starrte er weiter an die Decke.
Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander, während die Welt um sie herum wieder zum Leben erwachte. Auf dem Hof erklangen Männerstimmen und irgendwo meckerte schrill eine Ziege. Dann war es plötzlich wieder still u nd nur das sanfte Rauschen eines leichten Windes der durch das bunte Tuch vor de m Fenster strich verriet, dass d ie Zeit nicht einfach stehengeblieben war. Obwohl Leila sich in diesem Moment nichts mehr als genau das gewünscht hätte.
"Ich will, dass du nur mir gehörst", sagte er plötzlich in die Stille. Leila drehte sich zu ihm und auch er wandte sich ihr zu und strich ihr zärtlich durch die zerzausten Haare.
"Wie meinst du das?"
"Ich habe mein Geld gespart und es nicht so wie gewisse andere Menschen…", er deutete mit dem Kopf Richtung Tankred s Quartier "Sinnlos damit herumgeworfen. Einer meiner Gönner hat mir ein Stück Land südlich des Tibers geschenkt. Es ist nicht viel, aber es reicht für einen bescheidenen Hof und sicheren, einfachen Wohlstand. Ich will dort ein Haus bauen. Dort leben. Und bisher dachte ich, dass ich dort alleine wohnen würde. Bis zu dieser Nacht, in der du plötzlich mein Quartier betratst."
Er beugte sich zu ihr und seine Lippen strichen ihre Wangen hinab bis zu ihrem Mund.
"Ich will dich nicht gehen lassen. Nie wieder. Ich will jeden Morgen so mit dir aufwachen. Ich will, dass du bei mir bist, als die Frau an meiner Seite." Er hauchte einen Kuss auf ihre Lippen.
"Sag mir, dass du mich auch willst und ich gehe noch heute Abend zu Octius und bezahle ihm für dich jeden Betrag , den er mir nennt."
Ein energisches Klopfen ließ sie beide zusammenzucken.
"Nein", rief Ragan in Richtung Tür.
"Ich soll die kleine Hure abholen, ihre Eskorte steht schon am Tor!"
Ragans Kiefermuskeln spannten sich an, als er die vu lgären Worte des Mannes vernahm, doch Leila legte ihm beschwichtigend ein e Hand auf den Unterarm
"Einen…Moment noch", sagte er schließlich und es kostete ihn sichtlich Mühe so beherrscht zu klingen. Dann sah er wieder zu Leila. Diese drückte sich gerade nac kt in die Höhe und schien damit vollauf b eschäftigt, hastig ihr Kleid an legen zu wollen , bevor der Fremde noch ung efragt das Zimmer betrat . Ragan folgte ihr und gemeinsam befestigten sie die Spangen an ihrem Gewand.
"Leila… ", begann er zögernd. "Wenn ich dir damit zu Nahe getreten bin, dann…"
"Nein", unterbrach sie ihn und legte einen schlanken Zeigerfinger über seine Lippen. "Nein, ganz und gar nicht."
"Heißt dass…?"
Er nahm ihre schmalen Hände in seine und sein Blick war immer noch überrascht.
"Ja", lachte sie. "Ja! Ja! Und immer wieder ja!"
Mit diesem Worten schien eine schwere Last von Ragan s Schultern zu fallen. Es zog sie an sich, wirbelte sie ein Mal im Kreis herum und küsste sie dann herzhaft auf die vollen Lippen.
"Du machst mich zu einem sehr glücklichen Mann. Heute Abend bin ich bei dir, das verspreche ich."
Es klopfte ein weiteres Mal.
"Sie wird erwartete, Gladiator! Du hattest die ganze verdammte Nacht Zeit, sie durchzunehmen!"
Ragan knurrte, stapfte zur Tür und riss sie so gewaltsam auf, dass der Mann, der offensichtlich versucht hatte zu lauschen, fast ins Zimmer gefallen wäre.
"Ich sagte, einen Moment noch!"
Er stieß den Mann zurück in den Flur, knallte die Tür zu und sein Gesichtsausdruc k wurde erst weicher, als sein Blick zurück auf Leila fiel. Er lächelte sie liebevoll an, dann ging er zu einer Truhe am Boden und zog dort ein breites, goldenes Armband hervor.
"Nimm das als Unterpfand", sagte er, kam wieder zu ihr und nahm ihr Handgelenk. Die schweren Kettenglieder schienen für einen Mann gemacht und auch war es so lang, dass Ragan es mühelos doppelt um Leil as Handgelenk schlingen konnte.
"Auch das Geschenk eines Gönners für einen Sieg", sagte er fast entschuldigend.
"Ich danke dir", flüsterte sie bewundernd und küsste ihn zärtlich . "Es ist von dir, dass allein zählt."
Er zog sie ein letzte s Mal in seine Arme, schluckte schwer und sie konnte kaum noch atmen, so fest hielt er sie umschlungen.
"Heute Abend bin ich ein freier Mann und du eine freie Frau."
"Glaub mir, ich werde die Stunden bis
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