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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als mit uns zu kooperieren – zumindest offiziell. Unsere Chancen verbessern sich, wenn erstens: Coris tatsächlich überzeugt davon sein sollte, dass Clyntahn für die Ermordung von Prinz Hektor verantwortlich ist, und zweitens: es ihm auch noch gelingen sollte, Prinzessin Irys davon zu überzeugen.«
    »Na ja ...« Cayleb nahm sich eine weitere Pistazie und knackte sie. »Ich bin durchaus geneigt, Ihnen, Bynzhamyn und Ahlvyno beizupflichten. Also lautet die nächste Frage nun wohl, wie wir uns bei diesem Balztanz verhalten sollten, oder nicht?«
    »Die größte Schwierigkeit liegt in unseren begrenzten Möglichkeiten, miteinander zu reden, gerade in einem Fall wie diesem«, merkte Nahrmahn nachdenklich. »Derartige Fragen können wir mit Coris ja nun schlecht über das Semaphorensystem der Kirche klären. Wie lange hat seine Nachricht gebraucht, bis sie bei Ihnen eingetroffen ist, Mylord?«
    »Fast drei Monate,«, erwidert Gray Harbor säuerlich. »Ich weiß nicht, auf welchem Wege sie mich erreicht hat. Aber angenommen, sie ist per Boot von Talkyra nach Ferayd oder Sarmouth gekommen, wo sich dann ein Schiff auftreiben ließ, das die Nachricht nach Tellesberg weiterbefördert hat, dann reden wir hier von mehr als fünfzehntausend Meilen einfacher Strecke. Dafür ging es erstaunlich schnell.«
    »Die Verzögerungen führt zu reichlich Pausen, in denen die ›Leidenschaft des Balztanzes‹ durchaus abkühlen könnte«, gab Nahrmahn zu bedenken. »Gerade das nämlich, was Coris am ehesten zum Handeln zwingen könnte, wird wahrscheinlich innerhalb eines deutlich kleineren Zeitfensters geschehen. Nehmen wir an, der Graf stellt plötzlich fest, dass Clyntahn für Daivyn zur akuten Gefahr wird. Dann wäre es für ihn praktisch unmöglich, sich noch rechtzeitig mit uns über Vorgehensweisen abzusprechen. Nicht, wenn die Antwort auf eine Frage erst sechs Monate später eintrifft.« Der Emeraldianer schüttelte den Kopf. »Das mag ja bei diplomatischer Post ausreichen, aber doch nicht in einer Notsituation!«
    »Das ist natürlich wahr«, gestand Gray Harbor ein. »Aber wir stehen trotzdem immer noch besser da als zuvor, Euer Hoheit.«
    »Oh, das stimmt natürlich!« Nahrmahn nickte nachdrücklich. »Allerdings glaube ich, wir könnten die ... Kommunikationsverzögerung ein bisschen vermindern. Zumindest von unserer Seite aus.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«, fragte Cayleb, lehnte sich zurück und blickte den jetzt nicht mehr ganz so rundlichen Prinzen konzentriert an.
    »Na ja, mir war der Gedanke gekommen, Euer Majestät, ich könnte möglicherweise bisher verabsäumt haben, eine Kleinigkeit aus meinem damaligen anti-charisianischen Nachrichtendienst zu erwähnen«, erklärte Nahrmahn und lächelte charmant. »Wie Euch gewiss bekannt ist, war ganz Emerald schon immer für seine Jagd-, Renn- und Boten-Wyvern bekannt.«
    »Oh, ich erinnere mich sehr genau an einen gewissen Wyvern-Verkäufer hier in Tellesberg!«, erwiderte Cayleb ein wenig tadelnd.
    »Ja, das war tatsächlich eine unserer besseren Tarngeschichten«, stimmte Nahrmahn zu und schien kurz in Erinnerungen zu schwelgen. »Das hat jahrelang gut funktioniert!«
    »Und aus welchem Grund beliebt Ihr ausgerechnet jetzt in Erinnerungen zu schwelgen?«, setzte Cayleb nach.
    »Zufälligerweise, Euer Majestät, bemühen sich unsere Königswyvern-Züchter schon seit einiger Zeit darum, unsere Boten-Wyvern ein wenig zu verbessern, und das nicht nur, damit unsere Wyvernschläge mehr Umsatz machen. Vor einigen Jahren – das war noch während der Regentschaft meines Vaters – haben wir ein recht unerwartetes Resultat erzielt, als wir die Dark-Hill-Zuchtlinie mit der Grauschecken-Linie kreuzten.«
    »Sie wollen Graf Coris doch wohl kaum Boten-Wyvern schicken, Euer Hoheit!«, rief Gray Harbor.
    »Doch. Ganz genau das schlage ich vor, Mylord«, erwiderte Nahrmahn, und selbst Cayleb starrte ihn jetzt ungläubig an.
    Schon seit dem Tag der Schöpfung waren Boten-Wyvern Teil der alltäglichen Kommunikation auf Safehold. Jetzt, wo Cayleb auf Owl zugreifen konnte, wusste er: Die ursprünglichen Wyvern waren durch Pei Shan-weis Terraformierungsteams gentechnisch verändert worden, damit sie von ›Natur‹ aus besser dafür geeignet wären, als technologisch wenig anspruchsvolles Kommunikationsmittel zwischen den ursprünglich weit verstreuten Enklaven zu dienen. Sie waren größer, stärker und viel robuster als die Brieftauben auf Terra, und Shan-wei hatte zwei

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