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Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out

Titel: Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natsuo Kirino
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Ich schweige wie ein Grab, Hand aufs Herz.« Soga legte sich demonstrativ eine Hand auf die Brust, indem er sie sich in den Hemdausschnitt schob. Das tat er immer, wenn er zeigen wollte, dass er es ernst meinte.
    Jūmonji entschloss sich zu reden. »Also gut. Ich möchte mich um die Entsorgung von Leichen kümmern.«

    »Was sagst du da! Hab ich richtig gehört?« Sogas Stimme überschlug sich fast. Konzentriert und mit ungerührter Miene fuhr der Barkeeper fort, eine Zitrone in hauchdünne Scheiben zu schneiden, als würde sein Leben davon abhängen. Erst jetzt bemerkte Jūmonji die extrem leise Musik, die durch die Bar plätscherte, alter Rhythm & Blues. Ich muss ja ganz schön nervös gewesen sein, dachte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Nun ja, also, es fallen doch immer einmal unliebsame Leichen an, und um die möchte ich mich kümmern, das heißt, ich will ein Geschäft daraus machen, sie zu beseitigen.«
    »Du selbst?«
    »Nun ja...«
    »Wie denn? Willst du etwa behaupten, du wüsstest eine bombensichere Methode, sie spurlos verschwinden zu lassen?« Hinter ihrem gelblichen Schleier begannen Sogas Augen zu leuchten.
    »Ich hab mir Folgendes überlegt: Vergraben ist zu riskant, im Meer versenken ebenso, weil alles irgendwann wieder zum Vorschein kommen kann. Deshalb denke ich daran, die Leichen zu zerstückeln und als Müll wegzuwerfen.«
    »Das sagst du so einfach! Hast du nichts von der Sache im Koganei-Park gehört?« Soga sprach jetzt mit gedämpfter Stimme. Der Anflug von Jugendlichkeit, den er bei den Themen Mode und Literatur gezeigt hatte, war verschwunden, und ein Ausdruck kompromissloser Sturheit beherrschte sein hageres Gesicht.
    »Natürlich weiß ich davon.«
    »Da hat man die Leiche so wunderbar zerstückelt, und dann hat’s beim Wegwerfen nicht hingehauen. Außerdem: Du sagst das so einfach, einen Menschen zerstückeln – ist dir eigentlich klar, was das heißt? Verdammt schwere Arbeit ist das! Weißt du, wie viel Kraft man braucht, um nur einen einzigen Finger abzutrennen?«
    »Das weiß ich ja. Ich dachte nur, wenn man sie erst mal zerstückelt hat, wüsste ich eine Methode, sie so zu entsorgen, dass sie garantiert nicht wieder zum Vorschein kommt. Genauer gesagt hätte ich eine perfekte Möglichkeit, sie spurlos vom Erdboden verschwinden zu lassen.«
    »Und die wäre?« Soga hatte jetzt sogar seinen Cocktail vergessen und beugte sich zu ihm vor.

    »Mein Vater stammte doch aus einem kleinen Kaff in Fukuoka auf Kyūshū. Dort in der Nähe gibt es eine riesige Mülldeponie. Anders als bei der ›Trauminsel‹ vor Tōkyō schütten sie den Kram da nicht ins Meer, sondern haben eine große Verbrennungsanlage, die rund um die Uhr in Betrieb ist. Jemand, der seinen Müll vergessen hat rauszustellen, kann dort jederzeit vorbeifahren und das Zeug selbst reinschmeißen. Damit könnte man jeden Beweis perfekt vernichten.«
    »Und wie schafft man die Leiche nach Fukuoka?«
    »Das ist eben meine Idee. In kleine Stücke zerteilt, könnte man sie mit einem privaten Paketdienst dorthin schicken. Mein Vater ist tot, und meine alte Dame wohnt dort alleine in einem verfallenen Häuschen. Ich würde vorfahren nach Fukuoka, die Pakete in Empfang nehmen, wegschmeißen, und basta.«
    »Hmh. Das bedeutet ziemlich großen Aufwand...«, murmelte Soga gedankenverloren.
    »Aber der besteht hauptsächlich im Zerstückeln. Und das geht in Ordnung.«
    »Wieso, was heißt das?«
    »Dass ich dafür jemand Vertrauenswürdigen hätte.«
    »Jemand Vertrauenswürdigen? Einen Partner?«
    »Ja. Vielmehr eine Partnerin, es handelt sich um eine Frau.«
    »Deine Freundin?«
    »Das nicht, aber es geht in Ordnung«, versprach Jūmonji vorschnell. Ihm war nicht entgangen, wie Soga während des Gesprächs immer mehr auf die Sache angesprungen war, und er setzte nun alles auf die Chance, dass sich seine Idee möglicherweise doch noch verwirklichen ließe.
    »Nun, ich will nicht behaupten, dass man damit nicht ins Geschäft kommen könnte – im Gegenteil.« Soga zog die Hand, die in seinem Hemdausschnitt steckte, heraus und umfasste damit sein Cocktailglas. »Es gibt einen solchen Entsorgungsdienst, und wie ich gehört habe, soll es nicht gerade billig sein, ihn in Anspruch zu nehmen. Will sagen: Niemand, der in eine derart missliche Lage gekommen ist, wird sein Schicksal schließlich einem Stümper überlassen wollen«, sagte er, wobei er mit dem Kinn in Richtung Ausgang deutete.
    »Wie viel nimmt denn dieser

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