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Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out

Titel: Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natsuo Kirino
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mal, Meisterin«, begann Masako und blickte in Yoshiës gelöste Miene, »hast du eigentlich keine Veränderung festgestellt, nachdem wir diese Sache da gemacht haben?«
    »Wie meinst du das?« Bestürzt sah sich Yoshië aus den Augenwinkeln in der Gegend um.
    »Nein, nicht so, mit der Polizei scheinen wir irgendwie fertig geworden zu sein. Nein, ob sich bei dir selbst nichts verändert hat, mehr seelisch, meine ich.«
    Yoshië überlegte eine Weile und machte dann ein bedauerndes Gesicht. »Nein, kann ich eigentlich nicht sagen. Vielleicht, weil ich das Gefühl hatte, nur geholfen zu haben...«
    »Wie wenn du die Schwiegermutter oder deinen Enkel versorgst?«
    »Nein, das ist doch was anderes!« Yoshie schürzte die Lippen. »Ich bitte dich, das kann man doch damit nicht in einen Topf werfen!«
    »Wirklich nicht?«
    »Natürlich nicht... Oder höchstens... Vielleicht ist es ähnlich in dem Sinne, dass ich mitgemacht habe, weil kein anderer da war, der es erledigt hätte...« Yoshië geriet ins Grübeln und zog ihre schmalen Buddha-Brauen zusammen. Mit den Falten, die ihre dünne weiße Haut aufwarf, sah sie bei weitem älter aus, als sie tatsächlich war.
    »Schon gut, ich weiß, was du meinst«, beendete Masako das
Thema, warf ihre Zigarettenkippe auf den Boden und trat sie aus. »Dann bis heute Abend in der Fabrik.«
    »Und wie ist das bei dir?«, fragte Yoshië nun umgekehrt sie. Ihr Blick war ernst.
    »Ach nichts, was sollte sich schon verändert haben?«, log Masako und schloss die Autotür auf. Yoshië trat mit dem Fahrrad einen Schritt zurück.
    »Na, dann bis heute Abend.«
    Masako setzte sich in den Fahrersitz und winkte Yoshië zum Abschied durch die Windschutzscheibe zu. Yoshië lächelte, schwang sich, für ihre Statur ziemlich behände, aufs Rad und fuhr Richtung Supermarkt davon. Masako blickte ihr gedankenverloren nach. Selbst, wenn sie im Moment noch keine seelische Veränderung verspürt haben mochte, dachte sie kühl, aber ohne einen Funken Gehässigkeit, würde auch Yoshië, sobald sie erst einmal das Geld von Yayoi in Händen hielt, sich im Handumdrehen verwandeln wie Lackmuspapier.
     
    Als sie nach Hause kam, klingelte das Telefon. Masako warf ihre Handtasche auf den Schuhschrank im Eingang und rannte hinein. Allmählich wurde es Zeit, dass Yayoi sich wieder meldete. Sie hatte schon über eine Woche nicht angerufen.
    »Ja bitte, Katori?«
    »Frau Katori? Jūmonji hier. Wir haben früher einmal für die gleiche Firma gearbeitet, damals hieß ich noch Yamada.«
    »Sie?« Mit ihm hatte sie nun gar nicht gerechnet. Masako zog einen Stuhl heran und setzte sich. Da sie sich so beeilt hatte, ans Telefon zu kommen, brach ihr jetzt überall der Schweiß aus.
    »Wir haben lange nichts voneinander gehört.«
    »Unsinn, wir sind uns doch vor kurzem noch begegnet.«
    »Ach, Sie denken an unser kleines Zusammentreffen letztens? Das zählt nicht, das war reiner Zufall«, sagte Jūmonji ironisch.
    »Was wollen Sie?« Sie hatte Lust auf eine Zigarette, aber da fiel ihr ein, dass ihre Tasche ja immer noch im Eingang lag. »Falls es ein längeres Gespräch werden soll, müssen Sie sich einen Moment gedulden.«
    »Gut, ich warte«, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Masako ging zum Eingang zurück und legte die Kette vor
die Tür. So würde sie Zeit gewinnen, falls jemand von der Familie in der Zwischenzeit nach Hause kommen sollte. Sie hatte diese dumpfe Ahnung. Dann nahm sie ihre Tasche und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    »Entschuldigen Sie. Nun, was wollen Sie von mir?«
    »Das kann ich am Telefon schlecht sagen. Könnten wir uns nicht vielleicht irgendwo treffen?«
    »Wozu? Was sollte man nicht ebenso gut am Telefon besprechen können?« Wahrscheinlich will er mich unter Druck setzen, damit ich ihm dabei helfe, Kunikos Schulden einzutreiben, dachte Masako noch einigermaßen optimistisch.
    »Die Angelegenheit ist etwas komplizierter. Es geht jedenfalls um etwas Geschäftliches, ich möchte Sie gewissermaßen dazu überreden, mit mir in ein Geschäft einzusteigen.«
    »Einen Moment. Erst möchte ich etwas von Ihnen wissen: Wie ist es mit Frau Jōnouchis Ratenzahlung gelaufen?«
    »Ach ja. Sie hat sie anstandslos beglichen.«
    »Wie denn?«
    »In Form von Informationen«, erwiderte Jūmonji nonchalant, und Masako wusste, dass ihre schlimmste Vermutung richtig gewesen war.
    »Was für Informationen?«
    »Deshalb wollte ich ja lieber persönlich mit Ihnen sprechen.«
    »Verstehe. Wo?«
    »Sie

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