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Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out

Titel: Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natsuo Kirino
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sich vor Freude windenden, zappelnden Witz von einem Hund weiter mit der Schuhspitze foppte. Im Schuhregal der kleinen Eingangsdiele vor der Stufe zum Wohnraum standen dicht gedrängt unzählige Pumps und Pantoletten in allen erdenklichen Farben und Formen ordentlich nebeneinander. Satake selbst hatte Ordnung ins Chaos gebracht und die Schuhe für Anna sortiert,
damit sie beim Verlassen der Wohnung nicht mehr so lange nach dem passenden Paar suchen musste.
    Anna hatte ihr sanft gelocktes, langes, schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, ihr ungeschminktes Gesicht war hinter einer Sonnenbrille von Chanel verborgen. Sie trug ein gro ßes, Lamé-besticktes T-Shirt zu Leggings mit Leopardenmuster – eine auffällige Aufmachung. Trotz der großen Brille erkannte man die Schönheit ihrer Züge, ihre reine weiße Haut, die Make-up gar nicht nötig hatte. Ihre vollen Lippen wölbten sich ein wenig, aber das war gut so, denn es gefiel den Männern. Satake ließ seinen Blick wieder einmal auf Annas Gesicht ruhen.
    »Zum üblichen Laden?«
    »Ja.«
    Anna schob ihre nackten Füße mit den rot lackierten Nägeln in ein Paar Pantoletten aus Lackleder. Der Hund ahnte, dass er alleine zurückgelassen würde, stellte sich auf die Hinterbeine und fing wie verrückt zu bellen an. Anna tröstete ihn wie ein kleines Kind: »Ach Juwelchen, ja, ist ja schon gut, Mama ist böse zu dir, ich weiß, aber es geht nicht anders, du musst hier bleiben...«
    Sie traten auf den Flur hinaus und warteten auf den Fahrstuhl. Annas normaler Tagesablauf sah folgendermaßen aus: Sie stand am frühen Nachmittag auf, ging Einkaufen oder zur Kosmetikerin, ließ sich dann beim Friseur die Haare machen und ging nach einem leichten Abendessen zur Arbeit ins »Mika«. Wann immer er Zeit hatte, brachte Satake sie überall hin und holte sie auch wieder ab. Man konnte nie wissen, wo und wann die Headhunter der Konkurrenz lauerten. Als er gerade mit ihr in den Aufzug stieg, klingelte wieder sein Handy.
    »Satake-san?«
    »Ah, Kunimatsu!« Satake schaute kurz zu Anna hinab. Kunimatsu war der Mann, den er als Manager für das »Amusement Parco« angestellt hatte. Anna sah flüchtig zu ihm auf, begutachtete dann aber desinteressiert ihre im gleichen Rot wie die Fußnägel lackierten Fingernägel. »Was gibt’s?«
    »Entschuldigen Sie die Störung, aber ich habe etwas Geschäftliches mit Ihnen zu besprechen. Hätten Sie heute vielleicht kurz Zeit?« Metallisch tönte Kunimatsus schrille Stimme durch den engen, geschlossenen Raum des Fahrstuhls. Satake hielt das Handy
etwas weiter vom Ohr weg, als er antwortete: »Okay, wie wäre es jetzt gleich, das passt mir gut. Ich bringe gerade Anna zum Friseur, wir können uns treffen, während sie dort ist.«
    »Wo ist das?«
    »In Nakano. Nehmen wir irgendein Café in der Nähe.« Nachdem sie Zeit und Ort ausgemacht hatten, schaltete Satake das Handy ab. Der Fahrstuhl war längst unten angekommen. Anna, die vor ihm ausstieg, drehte sich mit einschmeichelndem Lächeln zu ihm um: »Hast du mit der Mama-san gesprochen, O-nii-chan?«
    »Ach ja, der Kerl wird keinen Fuß mehr in den Club setzen, verlass dich drauf. Du kannst ganz beruhigt deine Arbeit machen.«
    »Gut.« Erleichtert schaute Anna über den Rand ihrer Sonnenbrille zu ihm auf. »Aber auch wenn er nicht mehr in den Club hineinkommt – hierher kann er immer noch kommen, oder?«
    »Keine Angst, ich pass schon auf dich auf, Anna-chan!«
    »Aber ich möchte lieber umziehen!«
    »Ja, ich weiß. Sollte das noch länger so weitergehen, überleg ich mir was, gut?«
    »Gut.«
    »Wie führt der Kerl sich denn eigentlich im Club auf?« Satake ließ sich für gewöhnlich nur selten im »Mika« sehen.
    »Ach, er hängt ständig an mir und wird sogar wütend, wenn eins der anderen Mädchen ihn anspricht.« Anna verzog das Gesicht. »Er geht wirklich allen auf die Nerven. Und neuerdings will er auch noch anschreiben lassen. Schrecklich! Der Spaß hat schließlich seinen Preis, und Spielregeln sind Spielregeln!«, sagte Anna naseweis, als sie sich auf den Beifahrersitz des Mercedes setzte. Sie sah zwar aus wie ein hübsches Püppchen, aber sie wusste genau, was sie wollte. Sie war eine waschechte Shanghaierin, selbstständig, solide und gescheit. Seit vier Jahren lebte sie in Japan. Sie hatte eine Sprachschule besucht und ließ auch jetzt noch jedes halbe Jahr ihr Studienvisum unter dem Vorwand verlängern, weiterhin Japanisch zu lernen.
     
    Satake brachte Anna zum Friseur und

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