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Die Ungehorsame Historischer Roman

Titel: Die Ungehorsame Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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vorgespielt?«
    »Leonie?«
    »Ja?«
    »Du bist entsetzlich.«
    Leonie lächelte und streichelte Camillas Hand.
    »Vertrau dich ihm an. Ich habe festgestellt, dass man gerade in der Dunkelheit und - mhm - unter der Decke - mhm - ich fürchte …«
    »Du glühst, Leonie. Hat Leo den Weg unter deine Decke gefunden?«
    »Ja - mh - ja. Es - wir hatten nicht …«
    »Ich weiß auch das von dir, meine Freundin. Wie Recht du hast. Es erschließt sich, wenn man den anderen kennt und liebt, manches, über das man vornehm schweigt. Es war eine Zweckehe, nun ist es eine richtige. Und den Schrecken davor, den hat er dir ganz offensichtlich mit Bravour genommen.«
    Leonie konnte nur nicken und ihre Hände an die heißen Wangen drücken.
    »Wie schön für dich. Und mir hast du auch geholfen. Ich werde mit Jacobs reden, in der Traulichkeit des Ehebetts. Dann kann ich den Drohungen gelassener ins Gesicht sehen.«
    »Du kannst diesen Mann zum Teufel jagen.«
    »Nein, Liebes, das kann ich nicht. Er gebietet über die Teufel und Dämonen.«
    »Himmel, Camilla!«
    »Es ist mehr daran als nur der Wunsch, seine Geliebte zu werden. Er will über Kräfte verfügen, die ich besitze. Oder von denen er glaubt, ich besäße sie. Aber zunächst kann ich seine Drohung unwirksam machen. Hoffen wir, dass ihm nicht noch etwas anderes einfällt.«
    »Was steckt dahinter, Camilla?«

    »Etwas, das ich noch nicht einmal dir anvertrauen kann. Und nicht will, weil es gefährlich ist. Aber nun sag mir, wie weit die Geburt der Schlange Renenutet gediehen ist.«
    Leonie war zwar nicht ganz glücklich mit dem Wechsel des Themas, ging aber doch darauf ein und zeigte ihrer Freundin die fast ganz fertige Schlange.

Heimkehr
    MIT VERLIEBTEN IST VERNÜNFTIGERWEISE
GAR NICHT UMZUGEHEN.
    Freiherr von Knigge: Über den Umgang mit und unter Verliebten
     
     
     
    Es war schon nach Mitternacht, als er den Kutscher bezahlte, den Mantelsack über die Schulter warf und die schwere Tasche aufnahm, um sie zur Haustür zu tragen. Sein Heim war dunkel und still, und er stellte sein Gepäck neben der Treppe ab. Darum würde er sich morgen kümmern. Auch die Stiefel zog er hier schon aus, um auf leisen Sohlen nach oben zu steigen. Er wollte niemanden wecken - außer vielleicht sein Weib. Aber das gewiss nicht mit Gepolter auf der Stiege.
    Vorsichtig öffnete er die Tür zum Schlafgemach und sah sie im Licht der kleinen Nachtlampe unter der Decke liegen. Bis zur Nasenspitze hatte sie das schwere Plumeau hochgezogen, denn es war kühl im Raum. Die Vorhänge waren, wie er es eingeführt hatte, zur Seite gezogen, und der schwache Schein des abnehmenden Mondes erhellte das Viereck des Fensters. Sie sah süß aus, die Haare ringelten sich um ihre Stirn, waren nur mit einem Band im Nacken zusammengenommen, auf ihren Lippen lag ein Hauch von Lächeln. Er wünschte sich schöne Träume für sie. Möglicherweise - eine vermessene Hoffnung - spielte ja sogar er eine Rolle darin.
    Lautlos schlich er in sein Ankleidezimmer und wusch sich mit kaltem Wasser den Reisestaub ab, dann legte auch er sich ins Bett.
    Leonie maunzte irgendwas und drehte sich zu seiner Seite. Eine warme Hand tastete nach ihm, und er schloss vor Glück die Augen. Wie oft hatte er in den vergangenen Nächten ebenfalls nach ihr gefühlt. Er rückte näher und hob ihr Plumeau so weit an, dass er darunter schlüpfen konnte.
    »Leo?«
    »Ja, mein Weib. Oder erwartetest du einen anderen?«
    Sie schlug die Augen auf und seufzte.

    »Einen Frosch befürchtete ich, so kalt wie du bist.«
    »Die Mär verlangt, den Frosch zu küssen, damit er ein Prinz wird.«
    »Eine schwere Aufgabe!«, klagte sie, kam ihm aber durchaus entgegen.
    »Oh!«, war sein überraschter Kommentar, als seine Hände ihren Körper berührten. Warm, glatt und verführerisch war er von dünner Seide umhüllt. Dieser Umstand weckte verschiedenste Wünsche in ihm, die ihn selbst nach tagelangen ermüdenden Reisestunden mehr als belebten.
    »Ich wollte dich nicht mehr irgendwelchen Scheußlichkeiten aussetzen«, murmelte seine gehorsame Gemahlin und schmiegte sich etwas enger an ihn.
    »Es scheint mir ganz und gar nicht scheußlich zu sein.«
    »Dann darf ich es anbehalten?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    »So lange du willst, den ganzen Tag über. Aber im Moment habe ich das Verlangen, dieses Nichts von einem Hemd ganz langsam von deinem Körper zu streifen.«
    »Marietta drohte an, es könne dieses Schicksal erleiden.«
    »Marietta?«
    »Sie schuf diese

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