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Die ungewisse Reise nach Samarkand: Roman (German Edition)

Die ungewisse Reise nach Samarkand: Roman (German Edition)

Titel: Die ungewisse Reise nach Samarkand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Marion Weiß
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schon erwähnte, handelt es sich um eine männliche Leiche zwischen 40 und 60.
Das könnte auf Herrn Sternberg zutreffen. Die exakte Altersdiagnose wird allerdings
mit steigendem Alter schwieriger, sagt unser Forensiker.«
    »Ja, und
wie lange ist der jetzt schon tot?«, fragte Lukas.
    »Tja, ob
das nun sechs, sieben oder acht Monate sind, lässt sich leider noch nicht sagen.«
Strehler machte eine Pause. »Allerdings lässt die Winterkleidung deutliche Rückschlüsse
zu. Die Leiche könnte durchaus seit Januar dort liegen.«
    »Was für
Klamotten sind denn das?«, fragte Paula.
    Strehler
griff in seine Unterlagen und zog Fotos hervor.
    »Also die
gehören Simon auf keinen Fall, nie und nimmer. Der hatte keinen lila Anorak, und
Westernstiefel hasste er wie die Pest.«
    »Das sagen Sie . Aber vielleicht binden Sie uns ja einen Bären auf.«
    »Das lässt
sich doch feststellen. Da müssen doch DNA-Spuren dran sein«, warf Lukas ein.
    »Das mit
der DNA haben wir in die Wege geleitet, das wird noch ein paar Tage dauern.«
    »Und die
paar Tage konnten Sie nicht warten? Da mussten Sie meine Mandantin jetzt schon herzitieren
und wie eine Verbrecherin behandeln? Das ist doch ein starkes Stück.«
    Lukas wurde
nun ungewohnt heftig, so hatte Paula ihn noch nie erlebt.
    »Überhaupt,
können Sie mir erklären, wie Frau Assmann – allein von ihrer Statur her – Herrn
Sternberg etwas angetan und ihn dann von der Eislebener Straße in den Bürgerpark
transportiert und an einem so unzugänglichen Ort versteckt haben soll?«
    Das war
der wunde Punkt der Geschichte, und das schien auch Strehler zu wissen.
    »Nun, zugegeben.
Aber inzwischen häufen sich die Ungereimtheiten. Und Frau Assmann steht im Mittelpunkt
all dieser Ungereimtheiten. Sie hatte Grund und Gelegenheit genug – in welcher Form
auch immer –, an der Sache beteiligt zu sein. Außerdem ist da noch die leidige Geschichte
mit Herrn Wulffhorst sowie dieser eigenartige Erpressungsversuch.«
    »Also, solange
Sie weder eine Antwort auf meine Frage noch ein Ergebnis der DNA-Analyse haben,
muss ich Sie doch dringlich bitten«, Lukas’ Ton wurde jetzt noch eine Nuance schärfer,
»solche Anschuldigungen zu unterlassen. Außerdem: Hat sich Frau Assmann je in Widersprüche
verstrickt?«
    Strehler
schüttelte den Kopf.
    »Wenn dem
Herrn Polizeipräsidenten zu Ohren kommen würde, dass meine Mandantin aufgrund blanker
Spekulationen hier unter Druck gesetzt wird, dass hier offensichtlich Kompetenzen
überschritten werden, dann wäre er bestimmt nicht begeistert.«
    Bravo, Lukas.
Das hast du gut gemacht.
    »Ich nehme
doch an, dass die Unterredung hiermit beendet ist, Herr Haupt kommissar.«
    Lukas stand
auf, hakte Paula unter und verbeugte sich knapp. Strehler und sein fischäugiger
Kommissar murmelten ein unwirsches »Auf Wiedersehen«.
    »Eher Adieu,
meine Herren, eher Adieu.« Und Lukas schob Paula energisch zur Tür hinaus.

Kapitel 25
     
    »Sag mal, Lukas, warst du nun eigentlich
beim Polizeipräsidenten oder war das nur ein Riesenbluff?«
    »Ich war
dort. Ich habe mit ihm gesprochen.«
    »Und was
hat er gesagt? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.«
    »Gernot
hat sich natürlich etwas bedeckt gehalten. Strehler sei einer seiner besten Leute,
sehr sorgfältig, sehr erfolgreich. Er könne eine enorm hohe Aufklärungsquote vorweisen.
Nun, er habe eben etwas von einem Terrier: Wenn er sich einmal an einer Sache festgebissen
habe, dann würde er kaum mehr loslassen. Allerdings gab Gernot auch zu, dass Strehler
manchmal übers Ziel hinausschießt. Er habe ihn schon des Öfteren zurückpfeifen müssen.«
    Und nach
dem, was er da jetzt von Lukas hörte, scheine das wieder einmal der Fall zu sein.
Seiner Einschätzung nach wäre die Beweislage äußerst dünn. Vorsichtshalber würde
er sich aber die Akte vorlegen lassen.
    »Ja, und
nun?«
    »Er ruft
mich an, sobald er sich einen Überblick verschafft hat.«
    »Dann hoffen
wir mal das Beste. Ich kann mir jetzt keinen Skandal leisten, so kurz vor der Veröffentlichung
meines Romans.«
     
    Die Arbeit an der ›Hyänenfrau‹ war,
zumindest von Paulas Seite her, abgeschlossen. Das Manuskript war zum Druck freigegeben,
Klappentext und U4-Text standen, und auch ihre Vita hatte sie in gewünschter Kurz-
und Langform abgeliefert. Außerdem hatte sie schon mal ein recht schmeichelhaftes
Foto von sich ausgesucht, aber noch nicht weggeschickt. Das Cover, das der Grafiker
entworfen hatte, war super. Ein Hyänengesicht, frontal

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