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Die unschuldige Geliebte

Die unschuldige Geliebte

Titel: Die unschuldige Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sich
aufrappelte. Jerry hörte allerdings nicht auf sie. Nachdem er
abgeschlossen hatte, ging er mit dem Schlüssel weg.
    Fluchend
sprang Lucas auf und sagte Hugh Bescheid, dass er Jerry in Gewahrsam
nehmen sollte. Dann warf er einen flüchtigen Blick aus dem
Fenster und eilte nach draußen.
    Er
hatte sich geirrt und Suzy völlig falsch eingeschätzt. Und
außer Verblüffung über diese Erkenntnis und Sorge um
sie, weil sie sich in Gefahr befand, verspürte er ein tiefes
Glücksgefühl.
    Suzy
versuchte unterdessen, ihrer Angst nicht nachzugeben. Bestimmt würde
irgendjemand vorbeikommen und sie befreien – einer der Gärtner
oder einer von Lucas' Männern.
    Sie
verspannte sich, als sie ein leises, bedrohliches Grollen hörte.
Steine und Geröll fielen überall um sie her herunter.
Daraufhin geriet sie in Panik und rannte in den hinteren Teil der
Grotte, um nicht getroffen zu werden. Dort gab der Boden jedoch
plötzlich unter ihren Füßen nach, und sie schrie
entsetzt auf.
    Sie
merkte noch, dass sie eine Art Tunnel hinunterfiel und dabei von
allen Seiten Zweige und Erde auf sie herunterprasselten. Schließlich
war es vorbei, und sie prallte schmerzhaft auf den Boden.
    Irgendwo
in der Ferne hörte sie immer noch das Grollen. Angestrengt
lauschte sie. Dann war es plötzlich vorbei, und es herrschte
Stille.
    Außerdem
war es stockdunkel.
    Ihr
tat alles weh, doch ihre Angst war viel größer als ihre
Schmerzen. Sie war irgendwo unter der Grotte gefangen. Die Luft war
so staubig, dass Suzy husten und würgen musste. Wie lange würde
es dauern, bis jemand sie fand – falls man sie überhaupt
entdeckte?

11.
Kapitel
     
    Er
war früher in der Schulmannschaft gelaufen. Und nachdem er das
Geräusch herabfallender Steine gehört hatte, erreichte
Lucas die Grotte genau in dem Moment, als sie einzustürzen
begann. Aschfahl betrachtete er den Haufen, unter dem Suzy nun
begraben lag.
    Während
er kühl überlegte, was zu tun war, klopfte das Herz ihm bis
zum Hals. Gefühle, die er sich in diesem Moment nicht erlauben
konnte, stürmten auf ihn ein.
    "Ruf
einen Notarzt!" rief er Hugh, der ihm gefolgt war, über die
Schulter zu. "Und dann schick die anderen her!"
    Suzy!
Seine Verzweiflung und seine Schuldgefühle waren übermächtig.
Warum hatte er so lange gewartet? Warum war er nicht in dem Moment
hierher gekommen, als ihm klar geworden war, dass Suzy ihn nicht
belogen hatte? Warum hatte er zugelassen, dass sie in so große
Gefahr geriet?
    Sobald
die Wachmänner eintrafen, gab er ihnen schnell Anweisungen,
während er selbst die schweren Felsbrocken wegzuräumen
begann. Dabei versuchte er grimmig, die Erinnerung an eine ähnliche
Situation zu verdrängen. Ein anderer Steinhaufen hatte vor ihm
gelegen, und es war genauso still gewesen. Die Sonne brannte auf ihn
herab, es war staubig und roch nach Rauch. Die Klagelaute der
Hinterbliebenen drangen an sein Ohr, als er in bitterem Zorn das Haus
betrachtete, das unnötigerweise zerstört worden war und in
dem eine junge Frau und ihre Kinder den Tod gefunden hatten.
    "Wenn
sie da drinnen waren, sind sie tot, Lucas", sagte einer seiner
Kameraden leise zu ihm, doch Lucas ignorierte ihn.
    Zuerst
fanden sie das leblose Baby und dann das ältere Kind. Er hatte
gewusst, dass er nicht der Einzige war, der weinte.
    Jene
Bilder und jene verzweifelten Gefühle stürmten nun auf ihn
ein. Der Tod der Kinder war ihm sehr nahe gegangen, doch es war
nichts im Vergleich zu dem, was er jetzt empfand.
    Außerdem
war ihm klar geworden, dass es für ihn kein Unterschied gewesen
wäre, wenn Suzy tatsächlich mit dem Magazin
zusammengearbeitet hätte und im Begriff gewesen wäre,
Staatsgeheimnisse auszuplaudern. Er liebte sie, und es waren die
stärksten Gefühle, die er je empfunden hatte. Deswegen
hatte er sie sich auch nicht eingestehen wollen. Er hatte Angst vor
ihnen gehabt.
    Suzy!
Vermutlich hatte er sie schon von dem Moment an geliebt, als sie ihn
zum ersten Mal geküsst hatte.
    "Langsam,
Lucas!"
    Erst
als er Hughs Hand auf seinem Arm spürte, wurde Lucas bewusst,
dass er an den heruntergefallenen Felsbrocken zerrte und Tränen
ihm die Kehle zuschnürten.
     
    Sie
arbeiteten bis zum späten Abend bei Flutlicht und zusammen mit
einem Expertenteam, das Lucas hatte kommen lassen.
    Man
sagte ihm einige Male, dass er sich eine Pause gönnen sollte,
während die anderen weitermachten, doch er weigerte sich. Was
hätte ich in dieser Situation nicht darum gegeben, ein Team von
ausgebildeten Pionieren hier zu

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