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Die Unseligen: Thriller (German Edition)

Die Unseligen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unseligen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélien Molas
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in ihren Holstern. Auf ihren Gesichtern stand Ungläubigkeit.
    Einige Meter von den Leichen entfernt, tropfte Blut von der Trage, auf der die Frau lag. Ein Stück weiter war ein Mann im weißen Kittel am Eingang zur Notaufnahme zusammengebrochen. Seine Füße ragten heraus und blockierten die Schiebetür. Sein Rücken war von Kugeln durchsiebt.
    Plötzlich durchbrachen Polizeisirenen die Stille. Sie kamen näher und waren so zahlreich, dass sie das dumpfe Rollen der Brandung und der Wellen übertönten. Zwei Hubschrauber tauchten am Himmel auf und verdeckten die Sonnenstrahlen.

145
    Im Krankenhaus versteckten sich zwei Gestalten hinter der Empfangstheke. Sie lehnten sich gegen die Wand und luden sofort ihre Waffen nach. Pater David und Billy Bob standen in einer Ecke und spähten angespannt nach draußen. Umaru stieß zu ihnen, wobei er seine Knarre gegen den Oberschenkel drückte. Er atmete tief durch und wischte sich das Gesicht am Ärmel ab.
    »Und jetzt?«, fragte er.
    »Die Bullen kommen, Chef. Das wird ein Blutbad … «
    Umaru richtete sich wieder auf und suchte den leeren Parkplatz vor dem Eingang mit den Augen ab. Geblendet von den Lichtern des Krankenwagens, die sich ununterbrochen weiterdrehten, kniff er die Augen zusammen. Seine Finger taten weh, so fest umklammerte er den Griff seiner Pistole. Er ging in die Hocke.
    »Wo sind die anderen?«
    »Abgehauen, als Billy auf die beiden Bullen geschossen hat«, antwortete einer der Söldner.
    »Dann bleiben also nur wir vier«, sagte Umaru und sah Billy Bob an. Der Halbstarke wandte ihm den Rücken zu, er war damit beschäftigt, die Hände von Pater David zu fesseln.
    »Wir sind erledigt … « Er schlug mit der Faust auf den Boden. »Siehst du, in welcher Scheiße wir wegen dir sitzen?!«
    Der Junge unterbrach seine Bewegungen. Als er die Angst und die Feindseligkeit in ihren Blicken sah, spuckte er aus.
    »Die Nutte hat uns wiedererkannt, das sag ich euch! Die Bullen haben sie begleitet. Was glaubt ihr denn? Meint ihr vielleicht, die hätte brav die Klappe gehalten und uns nicht verpfiffen?!« Er hob eine Pumpgun auf. »Mir blieb nichts anderes übrig, verdammt! Ich hab euch das Leben gerettet!«
    » Das Leben gerettet? «, keifte einer der Männer. »Wegen dir werden wir alle abgeschlachtet werden!«
    Umaru stand erneut auf und fragte sich, wie viel Zeit ihnen wohl bis zum Eintreffen der Panzerwagen bliebe. Die Hubschrauber waren mittlerweile nahe, aber noch nicht nahe genug, um sie an der Flucht zu hindern.
    »Was machen wir jetzt, Chef?«
    »Wir werden dieses Wespennest verlassen … « Er dachte nach und beobachtete die leere Fläche zwischen Krankenhaus und Straße. »Ihr zwei werdet euch ans Steuer eines der Krankenwagen setzen. Ihr versteckt euch im Innern und wartet auf uns. Was immer geschieht, ihr schießt nicht. Verstanden?«
    »Ja. Aber warum kehren wir nicht zu den Pick-ups zurück?«
    »Sie werden die Tiefgarage abriegeln. Die wollen uns jeden Fluchtweg abschneiden. Billy, du kommst mit mir.«
    »Und er?«, sagte der Junge und zeigte auf Pater David.
    Umaru starrte den Priester an. Der alte Mann zitterte hilflos.
    »Er kommt mit uns.«

146
    Auf dem Parkplatz kroch Benjamin zu Jacques. Der Missionschef von Médecins Sans Frontières band ein Stück Stoff um seinen Oberarm. Ein Blutfaden tränkte sein Hemd und lief sein Handgelenk hinunter. Benjamin setzte sich neben ihn und behielt die Umgebung im Auge.
    »Eine Schramme«, sagte Jacques als Antwort auf den fragenden Blick seines Freundes. »Und die anderen?«
    »Tot.«
    Sie schwiegen und hörten, wie die Hubschrauber über dem Gebäude hin und her flogen.
    »Bist du sicher, dass du Pater David gesehen hast, bevor dieser Bekloppte das Feuer auf uns eröffnet hat?«, fragte Jacques.
    »Hundertprozentig.«
    »Dann ist Megan hier?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Wir müssen ins Krankenhaus kommen. Ist dir klar, was für eine bescheuerte Idee das ist?«
    Benjamin nickte. Er mochte noch so sehr alle möglichen und denkbaren Lösungen erwägen, er kam doch immer zum selben Schluss: Seine einzige Chance, Megan hier herauszuholen, bestünde darin, mit eingezogenem Kopf durch den Kugelhagel zu fetzen.
    Auch ohne Jacques wusste er, dass es ein hirnrissiger, selbstmörderischer Plan war. Aber wenn er sich auf die Polizei verließe, würde dies das Überleben der Geiseln keineswegs garantieren. Eine weitere Ungewissheit: Was würde er tun, nachdem er es ins Krankenhaus geschafft hatte?
    »Verzieh dich, solange du

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