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Die Unseligen: Thriller (German Edition)

Die Unseligen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unseligen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélien Molas
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Kommissars.
    »Sie wollten, dass ich ihnen was über eine meiner Nutten erzähle.«
    Benjamin starrte ihn an.
    »Kesiah?«
    »Kennst du sie? Hat dir dein Kumpel von ihr erzählt?«
    »Nein, ich habe sie behandelt.«
    »Kannst du mir nicht vielleicht ein Attest ausstellen, dass mich diese Hurensöhne gefoltert haben?«
    »Dafür bin ich nicht zuständig.«
    »He, Doc! Du musst mir helfen«, flehte er.
    Er wurde durch einen Schlag mit dem Knüppel gegen die Stäbe des Käfigs unterbrochen.
    »Lass den Doktor in Ruhe!«
    Ein etwa sechzigjähriger Polizist, der die Abzeichen eines Hauptmanns trug, deutete ins Innere der Zelle. Der Zuhälter warf ihm einen bösen Blick zu und setzte sich auf den Boden. Der Polizist legte die Hand auf Benjamins Schulter und schob ihn sanft zum Ausgang.
    »Lassen Sie sich nicht von diesen Tieren einwickeln, Doktor. Sie erzählen Ihnen die größten Lügen, um ihre Haut zu retten«, fügte er augenzwinkernd hinzu.
    Benjamin verließ das Polizeirevier und ging dicht an drei Polizisten vorbei, die im Schatten des Gebäudes vor sich hin dösten.
    Irgendetwas schwirrte in seinen Gedanken umher. Irgendetwas, wie eine Information, der man keine Beachtung schenkt, die einem plötzlich, wie ein knallender, heftiger und dennoch kaum merklicher Peitschenschlag wieder einfällt. Er konzentrierte sich und brachte diese Information intuitiv mit Georges in Zusammenhang. Er erinnerte sich sofort an ihn, wie er an der Tür zum Ruheraum gestanden hatte, mit dem Schloss in der Hand, aber dieses Bild war nicht von Bedeutung.
    Nein, entscheidend war das, was ihm Georges gesagt hatte.
    Er hatte Kesiah bei ihrem Vornamen genannt …
    Dieses Detail an sich besagte nichts weiter. Georges hätte zufällig ein Gespräch zwischen Jacques und ihm mit anhören können oder die Worte einer der Krankenschwestern, die Zeugin des Dramas geworden war, aufschnappen können. Aber dieses Detail störte ihn, es ärgerte ihn, wie ein Puzzleteil, mit dem man nichts anzufangen weiß.
    Er blieb stehen und machte kehrt.
    »Haben Sie was vergessen?«, fragte der Hauptmann.
    Er antwortete nicht und näherte sich dem Käfig. Der Zuhälter sah zu ihm auf.
    »Sie haben gesagt, ein Freund von mir würde Kesiah kennen«, drang Benjamin in ihn.
    »Mhm, mehr als kennen, er ist ihr treuester Kunde, Mann. Er wollte sie sogar heiraten, wie sie mir gesagt hat.«
    »Wer?«
    »Der Schwachsinnige. Ich hab dich mit ihm gesehen, sah so aus, wie wenn ihr Freunde wärt. Weißt du, wen ich meine?«
    »Ja«, flüsterte er.
    Sein Herz schlug so schnell, dass er das Klopfen bis in die Schläfen spürte.
    »Wie im Film.«

86
    Die Schützen hatten Stellung bezogen.
    Etwa zehn Meter von der Tür entfernt, warteten drei Polizisten hinter einem Jeep versteckt auf die Befehle von Forman Stona. Zu beiden Seiten des Fensters kauerten zwei weitere Polizisten, und ein dritter stützte sich in einiger Entfernung vom Gebäude auf eine Motorhaube, um das Zielfernrohr eines Gewehrs vom Typ Zastava M76 zu justieren.
    Um die Sicherheitszone herum bildete sich ein Menschenauflauf, und die Flüchtlinge des Lagers von Damasak begannen, sich nach den Gründen für diesen Großeinsatz der Sicherheitskräfte zu fragen. Stona befahl seinen Männern, die kleine Menge in aller Stille zu zerstreuen.
    Auf seiner Uhr war es fünf vor sieben. Der Himmel war von einem reinen, erhabenen Blau, und die Sonne begann ihren schwindelerregenden Aufstieg. In wenigen Minuten würde die Neuigkeit zwischen den Zelten und auf dem Markt von Mund zu Mund gehen, und es wäre nicht mehr möglich, den Ansturm der Neugierigen in geordnete Bahnen zu lenken, ohne die Aufmerksamkeit des Verdächtigen auf sich zu ziehen.
    Er unterdrückte ein ungeduldiges Murren, als er Jacques und Benjamin auf sich zulaufen sah. Widerwillig bedeutete er seinen Untergebenen, die beiden Ärzte durchzulassen, und empfing sie kühl.
    »Sie haben hier nichts zu suchen.«
    »Hören Sie«, sagte Jacques außer Atem, »Sie können nicht einfach dieses Gebäude stürmen … « Er warf einen panischen Blick auf die Polizisten, die allmählich unruhig wurden. »Georges Ikki arbeitet seit Langem für mich und … «
    »Dieser Mann«, unterbrach ihn Forman Stona, »wird des versuchten Mordes und der Entführung verdächtigt. Ich sage es also noch einmal: Sie haben hier nichts verloren.«
    »Sie wissen nicht, ob er der Täter ist«, betonte Jacques, »und ich versichere Ihnen, dass Georges nicht gefährlich ist … «
    »Dies zu

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