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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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Bedeutungsvolleres damit anfangen.«
    »Du hattest immer genügend Zeit. Du bist siebenundzwanzig. Egal, ob du dich nun deaktivieren lässt oder nicht, du hättest immer genügend Zeit. Und du kannst damit machen, was du willst. Du musst dich nicht in Mutter Teresa verwandeln. Es bedeutet bloß, dass du nun mehr Zeit hast, um zu tun, was dir gefällt, beziehungsweise um herauszufinden, was dir gefällt.«
    »Nun, du weißt ja, was mir gefällt.«
    »Ja, das tue ich.«
    Sie sah besorgt aus. »Was, wenn es in dreihundert Jahren keinen Alkohol mehr gibt?«
    »Oh, ich denke, es werden Maßnahmen ergriffen werden, um so etwas zu verhindern. Wir brauchen keine Gletscher – aber Wodka. Ich denke nicht, dass sie zulassen werden, dass uns der Wodka ausgeht.«
    »Gott sei Dank.«
    Wir standen auf und machten uns auf den Weg zu dem Gebäude, in dem sich die Praxis befand. Wir standen an der südwestlichen Ecke der Kreuzung First Avenue. Das Gebäude befand sich auf der anderen Seite, in der südöstlichen Ecke. Die Fußgängerampel schaltete auf Grün. Aus meinem Augenwinkel sah ich in der nordwestlichen Ecke eine große Gestalt vor einem Süßwarengeschäft stehen. Blonde Haare. Ein außergewöhnlicher Körper. Sie musste sich nicht umdrehen, ich erkannte sie auch so sofort wieder. Tatsächlich konnte ich mich auch an ihre Rückseite noch ganz gut erinnern. Ich blieb stehen und hielt Katy zurück.
    »Das ist die blonde Frau! Das ist die blonde Frau!«
    Katy sah zu ihr hinüber. »Oh, sie ist ja wirklich heiß.«
    »Ich muss mit ihr sprechen. Ich treffe dich vor dem Gebäude, wenn du fertig bist.«
    Ich trennte mich von Katy, um die Straße zu überqueren. Katy eilte zu dem Gebäude, in dem der Arzt seine Praxis hatte. Als ich an der gegenüberliegenden Ecke ankam, drehte sich die blonde Frau um und sah in meine Richtung. Ich winkte ihr vorsichtig zu, um festzustellen, ob sie sich an mich erinnerte oder nicht. Sie schien verärgert zu sein, drehte sich von mir fort und begann, die Straße hinaufzugehen. Ich überquerte die Straße, weil ich hoffte, dass sie bloß weiterging und nicht vor mir davonlief. Sie drehte sich wieder um, und als sie sah, dass ich näher kam, beschleunigte sie ihre Schritte. Ich verstand die Anspielung und blieb enttäuscht vor dem Süßwarengeschäft stehen. Sie eilte die Straße hinunter und drehte sich nur noch einmal kurz um, um einen Blick auf das Gebäude zu werfen, in dem sich die Praxis befand. Ich drehte mich ebenfalls um.
    In diesem Augenblick flog die Praxis in die Luft.
    Bevor ich irgendetwas bemerkte, hörte ich ein riesiges Krachen. Einen Sekundenbruchteil später brach die Ecke des achten Stockwerks auf die First Avenue hinunter, dann folgte eine einzelne Stichflamme. Genau dort, wo sich die Arztpraxis befunden hatte. Ein künstlicher Hagelschauer aus weißem Mauerwerk ergoss sich auf den vorbeiziehenden Verkehr. Heißer, schwarzer Rauch umhüllte bald darauf das Gebäude. Eine alte Klimaanlage – eine dieser schweren, altmodischen Einheiten – krachte auf den Bürgersteig. Hätte jemand dort gestanden, wäre er erschlagen worden.
    Überall blieben Menschen wie angewurzelt stehen und drehten sich um. Was zum Teufel war gerade passiert? Ich sah zum Eingang hinüber, doch ich konnte Katy nirgendwo sehen. Sie war dort drinnen. Sie war entweder auf dem Weg in den achten Stock, oder sie war bereits dort angekommen. Ich bewegte mich nicht. Ich stand regungslos da und hoffte, dass bald jemand die Reset-Taste drücken und alles wieder an seinen angestammten Platz rücken würde, denn nichts von all dem schien real. Es fühlte sich absurd an, wie eine Art Scherz. Das Gebäude brannte, und mir war klar, dass ich hätte hinlaufen sollen, doch in diesem Moment konnte ich weder laufen noch sprechen noch atmen. Immer wieder durchfuhren mich furchtbare Gedanken an Katys Tod, wie unheimliche Schritte, die man mitten in der Nacht vor seinem Fenster wahrnimmt. Ich hörte, wie die Sirenen plärrten und immer lauter und heftiger wurden, als wollten sie die Schreie der Menschen imitieren, die im Inneren des Gebäudes starben.
    Schließlich löste sich mein Körper aus seiner Starre, und ich lief gerade auf das Gebäude zu, als der Löschzug davor zum Stehen kam. Als ich in der Mitte der Kreuzung angekommen war, blickte ich die Straße hinunter und sah zwei weitere Rauchsäulen im Westen in Richtung Hudson – eine befand sich nicht einmal einen Block entfernt, die andere war weiter weg.
    Eine ältere Frau

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