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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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Substanzen die Reinheit unseres Geistes zerstören und uns am Erreichen unserer gemeinsamen Ziele hindern. Wir bieten eine kostenlose Drogen- und Alkoholberatung für alle Menschen in Not an.

    Frage: Ist der Konsum von fettem Essen in der Kirche der Menschheit verboten?
    Antwort: Es gibt kein allgemeines Verbot, eine bestimmte Art von Lebensmitteln zu sich zu nehmen. Wir glauben jedoch daran, dass unser Körper, das heilige Gefäß, nicht durch toxisch veränderte Lebensmittel verunreinigt werden sollte.

    Frage: Wie bezeichnen Sie Ihre Religion – Humanismus?
    Antwort: Wir bevorzugen »Kollektivismus«, aber Sie können selbst eine Bezeichnung dafür finden und sie auf unseren Feed stellen.

    Frage: Ist Rauchen in der Kirche der Menschheit erlaubt?
    Antwort: Im Hinblick auf die amtlichen Verordnungen in dieser Stadt ist das Rauchen innerhalb unserer Gebäude nicht erlaubt.

    Frage: Stimmt es, dass man aus der Kirche ausgeschlossen wird, wenn man jemanden schlägt oder mit den Füßen tritt?
    Antwort: Alle Ausschlüsse werden von Fall zu Fall verhandelt. Wir sind jedoch der Meinung, dass Gewalt gegen einen Mitmenschen die schlimmste Sünde ist, die ein Mensch begehen kann.

    Frage: Welche Häppchen wird es zur feierlichen Eröffnung der Kirche der Menschheit geben?
    Antwort: Wir werden ausgesuchte Rohkost und Früchte sowie Mrs. Karstens hausgemachte Seetang-Brownies servieren. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, etwas mitzubringen, sollen dabei jedoch stets voller Respekt an die Körper ihrer Mitmenschen denken. Bitte bringen Sie nur BIO-Lebensmittel mit!
    Wir sehen uns im Januar! Und denken Sie immer daran:

    GEMEINSAM BEFINDEN WIR UNS AUF DEM WEG ZUR ERLÖSUNG!

    Ich zeigte den Flyer meinem Freund Scott. »O Mann«, sagte er. »Diese Kollektivisten. Diese Typen sind doch Verlierer. Ich bin einmal mit einer Frau ausgegangen, die dort dabei war. Sie nahm mich zu einem Gottesdienst mit. Alle hielten sich an den Händen und liefen im Kreis, als wären sie bei The Sound of Music oder so. Und sie umarmten sich ständig. Es war verdammt unheimlich. Und man musste seine Sünden gegenüber seinen Mitmenschen beichten, zum Beispiel wenn man jemanden im Verkehr abgedrängt hatte. Das ist für sie eine Sünde. Ich bin überrascht, dass sie hier eine Kirche eröffnen wollen. Ihre Einstellung widerspricht dem Lebensstil der New Yorker vollkommen. Hast du schon gesehen, was sie auf den Dächern ihrer Kirchen anbringen?«
    »Ja, es ist ein riesiges T .«
    »Wusstest du, dass es für Teamwork steht?«
    »Nein, das tut es doch nicht wirklich?«
    »Ich schwöre es dir bei Gott! Es ist wie ein gottverdammtes Hippie-Ferienlager. Diese Typen sind verrückt.«
    GEÄNDERT AM:
    21.09.2030, 11:31 Uhr

»Wir sehen uns wieder«

    Gestern Abend besuchte ich gemeinsam mit Callie, einer Freundin aus dem Büro, eine Bar in einem Restaurant, um ihren positiven Schwangerschaftstest zu feiern. Sie hatte zwölf ihrer Freundinnen mitgebracht. Alle hüpften herum, schrien, weinten, pieksten sie in den Bauch und fragten, ob sie sich bereits übergeben musste. Ich zog mich ein wenig zurück und saß allein da, genoss meinen Drink und freute mich, dass ich, im Gegensatz zu Callie, aus medizinischer Sicht so viel trinken konnte, wie ich wollte.
    Ich versuchte, mit dem Barkeeper ins Gespräch zu kommen, doch er war an diesem Abend allein und die Bar war voll. Ich bin davon überzeugt, dass es in den neuen, hippen Bars absichtlich immer zu wenig Personal gibt. Ein Lokal ist erst dann wirklich hip, wenn es dich so richtig nervt. Mein Barhocker wurde zu einer kleinen Insel. Menschen umschwärmten mich, ohne mir viel Beachtung zu schenken, und ich konnte ungestraft die Leute an der Bar beobachten. Ich konnte andere Menschen minutenlang anstarren, ohne dass sie es bemerkten, da ich von so vielen Leuten verdeckt wurde. Ich sah live dabei zu, wie sich an einem der Nachbartische eine erste Verabredung in ihrer ganzen wunderbaren und unbeholfenen Schönheit entwickelte. Ich konnte auch all die gutaussehenden Frauen beobachten, auch wenn ich mir selbst unheimlich wurde, wenn ich zu lange hinstarrte.
    Mitten in dem Durcheinander entdeckte ich schließlich ein Mädchen, das gemeinsam mit einer Freundin unbemerkt den Raum betreten hatte und auf einen Tisch wartete. Ich kannte sie. Ihr Name war Alison. Ich kannte sie, denn vor siebenundzwanzig Jahren hatte ich sie mehr geliebt als jemals irgendjemanden oder irgendetwas anderes.
    Wir waren in der Mittelstufe

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