Die Unsterblichen: Roman (German Edition)
sein möchte. Wegen dir. Die Dinge sehen vielleicht beschissen aus, und vielleicht wird es noch beschissener. Aber das muss uns nicht kümmern. Niemals. Wir können unseren eigenen Rückzugsort finden, und wir können uns dort verstecken. Wir können unsere eigene kleine, perfekte, immerwährende Oase finden. Das können wir. Das ist alles, was zählt. Der Rest spielt keine Rolle.«
»So funktioniert das nicht. Du kannst versuchen, dich so lange wie möglich aus der Welt zurückzuziehen, aber sie wird dich finden.« Sie tippte auf meine Narbe. »Die Welt wird zu uns kommen.«
»Dann soll sie doch. Die Liebe ist nicht tot, Alison. Nicht in diesem Zimmer. Die Ehe gibt es schon seit sehr langer Zeit. Selbst bevor es das Heilmittel gab, war es eine riesige Verpflichtung, sich für ein ganzes Leben aneinander zu binden. Und das war in einer Zeit, als man noch wusste, dass der Mensch, den man liebt, irgendwann alt und hässlich und krank werden würde. Das wird uns nicht passieren, Alison. Davor müssen wir keine Angst haben.«
»Aber woher willst du wissen, dass die Menschen sich nicht genau deshalb lieben?«
Ich legte mich auf sie. »Ich weiß es nicht nur nicht, es kümmert mich auch nicht. Denn im Moment habe ich viel zu viel Spaß, um mir deswegen Sorgen zu machen.«
GEÄNDERT AM:
04.03.2031, 08:06 Uhr
Die neuesten Postings von heute Nachmittag
Die Anzahl der Fahnenflüchtigen in der amerikanischen Armee stieg allein im letzten Jahr um über 104 Prozent. (The New Yorker, US-amerikanisches Magazin)
Es folgt eine detaillierte Analyse der Gründe, warum Russland gestern letzten Endes doch in die Ukraine einmarschierte. (Lisbian)
Die User in der winzigen Stadt Santa Claus (Indiana), bekamen endlich ein eigenes Funksignal, wodurch die Netzabdeckung des Nationalen Satellitenfunks nun 100 Prozent beträgt. (IndyStar, Newsseite mit Sitz in Indianapolis)
Betty Hathaway, Star der letzten Wiederaufnahme des Musicals Guys and Dolls , wurde von ihrer Zweitbesetzung ermordet, da diese offensichtlich nicht ihr ganzes Leben lang die zweite Geige spielen wollte. (Dors Smiths Feed)
Conrad Kenny, demokratischer Senator in Massachusetts, hat vorgeschlagen, den Kinderfreibetrag von zwei auf null zu reduzieren. (C-Span, amerikanischer Fernsehsender mit Schwerpunkt Gesetzgebung und Justiz)
Die neueste Volkszählung hat ergeben, dass es in den Vereinigten Staaten nur noch fünfunddreißig Millionen BIO-Menschen gibt. Viele von ihnen sind entweder krank oder fortgeschrittenen Alters. (USA.gov, offizielle Website der Vereinigten Staaten von Amerika)
Der Ölpreis stieg auf $ 1.200 pro Barrel, nachdem ein Memo eines EXXON-Mitarbeiters an die Öffentlichkeit geraten war, in dem er enthüllt, dass sich in dem erst kürzlich im arktischen Naturschutzgebiet erschlossenen Reservoir nur 1,2 Milliarden Liter Öl befinden. Ich war der Meinung, dass dies eine ganz schön große Menge sei, doch ich hatte mich geirrt. (Washington Post, US-amerikanische Tageszeitung)
Das neuerdings an der Küste gelegene McComb, Mississippi, wurde zur besten aufstrebenden Partystadt des Landes ernannt. In zehn Jahren wird wohl Jackson den Titel für sich beanspruchen. (Maxim, internationales Männermagazin)
Ein Glas Leitungswasser in einem Restaurant kostet mittlerweile durchweg fünf Dollar. (Bruno Ilis Feed)
Ein weiterer Tag, an dem jemand, den ich kenne, von einem Obdachlosen überfallen wurde. Meinem Freund Jeff wurde der Burrito aus der Hand gerissen, als er gerade die Eighth Avenue hinunterging. Er hat mir erzählt, dass der Burrito mit Schweinefleisch gefüllt gewesen war. (Jeffs Feed)
Die städtischen Waisenhäuser verzichten mittlerweile darauf, Gebühren für Adoptionen zu erheben, in der Hoffnung, dadurch mehr Menschen dazu zu bringen, von ihren Eltern verlassene Kinder zu adoptieren. Vielleicht wäre die Situation anders, wenn es den Kinderfreibetrag noch gäbe … (ebenfalls aus Bruno Ilis Feed)
Der Käseladen des Cousins meines Freundes Juri in Jerusalem wurde gestern Ziel eines Bombenattentats. Es schien ihm nichts auszumachen. Er meinte im Gespräch mit Juri: »In zweitausend Jahren werden wir immer noch hier im Nahen Osten sein, das verspreche ich dir. Und wir werden natürlich immer noch kämpfen. Wir werden einander immer noch töten. Denn das tun wir hier nun einmal, verstehst du? Wir sind gut darin, zu kämpfen und uns gegenseitig umzubringen. Wir wissen, wie wir es machen müssen, ohne zu übertreiben. Das Heilmittel ändert nichts
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