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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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aus meinem Leben raus«, sage ich und weiche zurück. »Lassen Sie mich einfach in Ruhe. Riley und ich sind prima zurechtgekommen, bis Sie aufgetaucht sind.«
    Aber sie geht nicht. Sie geht nirgendwohin. Sie bleibt einfach da und sieht mich auf diese grässliche, nervtötende, sanfte und mitfühlende Art an. »Ich weiß von den Kopfschmerzen«, flüstert sie, und ihre Stimme klingt leicht und tröstlich. »Du brauchst nicht so zu leben, Ever. Wirklich, ich kann dir helfen.«
    Obwohl ich liebend gern eine Auszeit von all dem Lärm und all dem Schmerz nehmen würde, mache ich auf dem Absatz kehrt, renne davon und hoffe, dass ich sie nie wieder sehe.
     
    »Wer war denn das?«, will Haven wissen und tunkt ein Tortillachip in eine Schale mit Salsa, während ich mich achselzuckend neben sie setze.
    »Niemand«, flüstere ich und krümme mich innerlich, als das Wort in meinen Ohren widerhallt.
    »Sieht aus wie diese Hellsehertussi von der Party.«
    Ich strecke die Hand nach dem Teller aus, den Miles mir hinschiebt, und greife nach einer Plastikgabel.
    »Wir wussten nicht, was du möchtest, also haben wir von allem etwas geholt«, sagt er. »Hast du eine Tasche gekauft?«
    Ich schüttele den Kopf und bereue es augenblicklich, denn das Hämmern wird dadurch nur schlimmer. »Zu teuer«, sage ich und halte beim Kauen die Hand vor den Mund; das Knirschen hallt so stark wider, dass mir Tränen in die Augen steigen. »Hast du eine Vase gekauft?« Doch ich weiß schon, dass er das nicht getan hat, und zwar nicht, weil ich hellsehen kann, sondern weil er keine Tüte bei sich hat.
    »Nein, ich schaue ihnen nur gern beim Blasen zu.« Er lacht und trinkt einen Schluck.
    »Hey, wartet mal, psst, ist das mein Handy?« Haven wühlt in ihrer riesigen, übervollen Handtasche, die ihr oft auch als Kleiderschrankersatz dient.
    »Na ja, da du als Einzige hier am Tisch einen Klingelton von Marilyn Manson hast...« Miles zuckt die Achseln, lässt sein Taco liegen und isst nur das Innere.
    »Keine Kohlenhydrate?«, frage ich und sehe zu, wie er an seinem Essen herumpickt.
    Er nickt. »Nur weil Tracy Turnblad fett ist, heißt das ja noch lange nicht, dass ich dick sein muss.«
    Ich trinke einen Schluck Sprite und sehe Haven an. Und als ich ihre entzückte Miene sehe, weiß ich es.
    Sie wendet sich von uns ab, hält sich das andere Ohr zu und sagt: »O mein Gott! Ich hab echt gedacht, du wärst weg ... Ich bin hier draußen mit Miles ... ja, Ever ist auch da ... ja, sie sind beide hier ... okay.« Sie hält das Handy mit der Hand zu und dreht sich mit leuchtenden Augen zu uns um. »Schöne Grüße von Drina!« Dann wartet sie darauf, dass wir zurückgrüßen. Als wir es nicht tun, verdreht sie die Augen, steht auf und geht ein Stück weg, während sie sagt: »Schönen Gruß zurück.«
    Kopfschüttelnd sieht Miles mich an. »Ich hab nicht gegrüßt. Hast du gegrüßt?« Ich hebe die Schultern an und verrühre Bohnen und Reis.
    »Das gibt Arger«, bemerkt er und schaut Haven nach.
    Obgleich ich spüre, dass das stimmt, überlege ich dennoch, was genau er damit meint. Denn die Energie hier brodelt und wallt wie eine riesige kosmische Suppe, zu verklumpt, um hindurchzuwaten oder zu versuchen, mich darauf einzustimmen. »Wie meinst du das?«, frage ich und kneife die Augen gegen das helle Licht zusammen.
    »Diese Freundschaft hat ganz einfach etwas so ... Unheimliches an sich. Ich meine, eine harmlose Mädchenschwärmerei ist eine Sache. Aber das hier - das ergibt einfach keinen Sinn. Echt supergruselig.«
    »Inwiefern gruselig?« Ich reiße ein Stück von meiner Tacoschale ab und schaue ihn an.
    Er lässt den Reis liegen und hält sich an die Bohnen. »Ich weiß, dass sich das total ätzend anhört, und glaub mir, das soll es nicht, aber es ist fast so, als ob sie Haven zu einem Akolythen macht.«
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch.
    »Zu einem Jünger, einer Gefolgsfrau, einem Klon, einem Mini-Ich. Und das ist einfach so ...« »Gruselig«, helfe ich ihm aus.
    Er trinkt einen Schluck und schaut zwischen Haven und mir hin und her. »Schau dir doch an, wie sie sich seit Neuestem genauso anzieht wie sie, die Kontaktlinsen, die Haarfarbe, das Make-up, die Klamotten. Sie benimmt sich auch so wie sie - oder sie versucht es zumindest.«
    »Ist es nur das, oder ist da noch was anderes?«, frage ich und überlege, ob er irgendetwas Spezifisches weiß oder ob es nur eine allgemeine Vorahnung eines Verhängnisses ist.
    »Brauchst du etwa noch mehr?« Ungläubig

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