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Die Unsterblichkeit der Henrietta Lacks

Titel: Die Unsterblichkeit der Henrietta Lacks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Skloot
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eigentlich mit Sonny treffen, aber er ist nicht gekommen.«
    Sie nickte, als wollte sie sagen: Das war mir klar . »Ich kann Ihnen überhaupt nichts sagen, solange Sie nicht die Unterstützung der Familie haben. Das kann ich nicht riskieren.«
    »Was ist mit der Gedenktafel, die Sie für das Museum bekommen haben?«, fragte ich. »Kann ich die sehen?«
    »Die ist nicht hier«, blaffte sie. »Hier ist gar nichts, weil deswegen schlimme Dinge passiert sind.«
    Sie sah mich lange an, dann wurde ihr Gesicht weicher. Sie nahm mit einer Hand die meine und berührte mit der anderen mein Gesicht.
    »Ihre Augen gefallen mir«, sagte sie. »Kommen Sie mit.«
    Sie eilte zur Tür hinaus und die Stufen hinunter zu ihrem alten braunen Lieferwagen. Auf dem Beifahrersitz saß ein Mann und starrte geradewegs auf die Straße, als würde das Auto fahren. Er blickte auch nicht auf, als sie hineinsprang und dabei rief: »Fahren Sie mir nach.«
    Wir fuhren durch Turner Station bis zum Parkplatz der Stadtbibliothek. Als ich meine Autotür öffnete, erschien Courtney, klatschte in die Hände, grinste und wippte auf den Zehenspitzen. Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus: »Der 1. Februar ist hier im Kreis Baltimore der Henrietta-Lacks-Tag«, sagte sie. »In diesem Jahr findet hier in der Bibliothek eine große Auftaktveranstaltung statt! Wir bemühen uns immer
noch, das Museum auf die Beine zu stellen, obwohl die Sache mit Cofield so viele Probleme hervorgerufen hat. Die arme Deborah. Wir könnten jetzt mit dem Museum schon fast fertig sein – wir waren so nahe dran, bevor diese schrecklichen Sachen passiert sind. Aber ich bin froh, dass Der da Sie geschickt hat«, sagte sie und deutete gen Himmel. »Diese Geschichte muss einfach erzählt werden! Lobet den Herrn, die Leute müssen etwas über Henrietta erfahren!«
    »Wer ist eigentlich dieser Cofield?«, wollte ich wissen.
    Sie krümmte sich und schlug sich mit der Hand auf den Mund.
    »Ich kann wirklich nichts sagen, solange die Familie nicht einverstanden ist«, erwiderte sie. Dann griff sie nach meiner Hand und lief auf die Bücherei zu.
    »Das ist Rebecca«, erklärte sie der Bibliothekarin, wobei sie wieder auf den Zehenspitzen wippte. »Sie schreibt über Henrietta Lacks!«
    »Das ist ja großartig!«, sagte die Bibliothekarin. Dann sah sie Courtney an. »Sprichst du mit ihr?«
    »Ich brauch das Band«, antwortete Courtney.
    Die Bibliothekarin ging an einer Reihe von Videokassetten entlang, zog schließlich eine weiße Schachtel aus dem Regal und gab sie ihr.
    Courtney klemmte sich das Video unter den Arm, griff nach meiner Hand und rannte mit mir hinaus auf den Parkplatz, wo sie in ihr Auto sprang und davonraste. Dabei winkte sie, ich solle ihr folgen. Wir hielten vor einem Mini-Markt, wo der Mann auf ihrem Beifahrersitz ausstieg und einen Laib Brot kaufte. Dann setzten wir ihn vor seinem Haus ab, und Courtney rief mir zu: »Das ist mein tauber Vetter! Der kann nicht fahren!«
    Schließlich führte sie mich in einen kleinen Schönheitssalon, der ihr gehörte. Er war nicht weit von Speeds Lebensmittelladen entfernt. Sie schloss zwei Riegel an der Türe auf, wedelte
mit der Hand in der Luft herum und sagte: »Das riecht, als wär da eine Maus in die Falle gegangen.« Der Laden war eng; an der einen Wand standen Friseurstühle, an der anderen die Trockenhauben. Der Abfluss des Haarwaschbeckens, das von einem Stück Sperrholz gestützt wurde, führte in einen großen weißen Eimer, und die Wände waren von den Haarfärbemitteln vieler Jahre gesprenkelt. Neben dem Waschbecken stand ein Preisschild: Schneiden und Legen 10 Dollar. Glätten und Kräuseln 7. Und vor der Rückwand, oben auf einem Vorratsschränkchen, stand in einem Holzrahmen, der einige Zentimeter zu groß war, eine Fotokopie des Bildes von Henrietta Lacks, auf dem sie die Hände in die Hüften gestützt hat.
    Ich zeigte auf das Foto und hob die Augenbrauen. Courtney schüttelte den Kopf.
    »Ich werde Ihnen alles sagen, was ich weiß«, flüsterte sie, »sobald Sie mit der Familie gesprochen haben und die einverstanden sind. Ich will keinen Ärger. Und schon gar nicht will ich, dass Deborah darüber noch einmal krank wird.«
    Sie zeigte auf einen lädierten Frisierstuhl aus rotem Kunststoff und drehte ihn in Richtung eines kleinen Fernsehers, der neben den Trockenhauben stand. »Sie müssen sich dieses Video ansehen«, sagte sie, wobei sie mir die Fernbedienung und einen Schlüsselbund in die Hand drückte. Sie ging in

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