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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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höchstens ein Monster.«
    »Tja, wie auch immer. Danke.«
    Ich hob die Flinte an und feuerte in die Luft. Der Knall hallte durch die Kammer, die Ladung schoss in die unbezahlbare Buntglaskuppel empor und zerschmetterte sie. Die Scherben schienen eine Sekunde lang in der Luft zu hängen, bevor sie als glitzernder Schauer reinen Lichts auf uns herabprasselten. Nachdem sich die letzte Scheibe auf dem Marmorboden verteilt hatte, legte ich den Kopf in den Nacken und blickte in den tobenden Himmel.«
    »Vergesst das ganz schnell«, sagte ich.
    Angela kicherte – sie kicherte! Dann legte sie eine Hand über den Mund.
    »O Jacob. Du veranstaltest immer ein solches Chaos.«
    »Ja, nicht wahr?« Ich schulterte die Flinte und ging im Kreis herum. Glas knirschte unter meinen Stiefeln. »Hört mal, Leute. Sie wurde getäuscht, genau wie mein Vater getäuscht wurde. Und ja, Alexander war am Ende fast wahnsinnig. Und den Tombs wurde weisgemacht, dieser Cranich könne den Patriarchen vor dem unausweichlichen Tod retten.« Ich blieb stehen und drehte mich zu Angela zurück. »Was er nicht konnte.«
    Es dauerte eine Sekunde, bis es den Ratsmitgliedern ins Bewusstsein drang. Plumer begriff es als Erster.
    »Der Patriarch ist tot«, flüsterte er.
    Eine weitere Runde Tumult. Angela starrte mich an und schüttelte unablässig den Kopf. Ich ging zu ihr.
    »Keine Zeit mehr für Politik, Angela. Sieh nur, was Cranich dir angetan hat. Was er der Stadt angetan hat. Dieser Rat gehört immer noch dir, so wie es schon immer war.« Ich reichte ihr die Flinte. »Benutze ihn und räche dich an Ezekiel Cranich.«
    Sie betrachtete mit verzogener Miene erst mich, dann die Waffe in ihrer Hand. Schließlich trat Kälte in ihr Gesicht. Ich trat von ihr weg und zog Wilson mit. Wir kehrten zum Podest der Burns zurück und nahmen Platz, um uns die Vorführung anzusehen.
    »Genug!«, brüllte Angela. Einige Industrielle ignorierten sie und führten ihre Gespräche weiter. Angela fegte quer durch den Raum und rammte den Kolben der Flinte heftig gegen das Podium der Trotter-Heights. Der Knall hallte wider wie ein Gongschlag. »Genug!«
    Sie verstummten und starrten sie an. Mehr brauchte sie nicht.
    »Die Diskussion über die Nachfolgefrage wird fortgesetzt. Morgen, wenn es dann noch eine Stadt gibt. Morgen, wenn wir dann noch leben, um den Sitz freizugeben. Der Patriarch hat am Leben gehangen, am meisten jedoch hat er am Rat gehangen. Lasst ihn uns nicht einfach ohne Kampf vergessen. Ezekiel Cranich hat meiner Familie großes Leid angetan. Dafür will ich ihn töten.«
    »Sie waren es doch, die die Ausgangssperre verhängen wollte, Tomb. Sie waren es, die vorgeschlagen hat, die Angriffe zu vertuschen und einen Teil der Ordnungshüter dafür abzubeordern. Sie sind Ihnen unterstellt, Lady Tomb.« Der Sprecher war ein Ratsmitglied einer der älteren Industriellenfamilien. Er sah eine Gründerin untergehen und genoss es, und er wollte ihren Platz einnehmen. »Sagen Sie uns, warum wir Sie nicht augenblicklich aus der Kammer werfen und unseren eigenen Weg gehen sollen.«
    »Ihren eigenen Weg? Nathan, Sie könnten nicht mal eine Glasscheibe einschlagen. Wir haben genug geredet. Jacob hat recht. Es ist an der Zeit, gegen diese Bedrohung zu handeln.«
    »Bei allem gehörigen Respekt …«, setzte Nathan in einem Tonfall an, der so scharf wie die auf dem Boden verteilten Scherben war.
    »Bei allem gehörigen Respekt«, schnitt Angela ihm das Wort ab. »Ihr könnt mich morgen rauswerfen, wenn ihr dann noch den Schneid dafür aufbringt. Ratsmitglied Burn«, sagte sie und wandte sich mir zu. »Abgesehen von unserer Familie, deren Gastfreundschaft er durch eine List ausgenutzt hat, haben Sie die meiste Erfahrung mit diesem Mann. Was können Sie uns über ihn erzählen? Was sind seine Ziele, seine Absichten?«
    Ich richtete mich aus meiner lümmelnden Haltung im Ratssitz auf. Ich war davon ausgegangen, meine Rolle in dieser Unterhaltung wäre zu Ende. Ich hatte gehofft, Angela würde einfach das Ruder übernehmen und mich zurück in die Schatten wuseln lassen. Tja.
    »Ihm steht der Sinn nach Rache. Soweit wir es uns zusammenreimen konnten, verkörpert er den letzten Rest einer der Gründerfamilien und ist zurückgekommen, um Veridon in den Arsch zu treten.«
    »Welcher Familie?«, wollte Plumer wissen. »Wahrscheinlich eine der Linien, die in Ungnade gefallen sind. Mal sehen, wer unter uns ist ausgestorben? Lever? Mastingway? Die Hoats?«
    »Maker«, sagte ich. Man

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