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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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ausgestellt, höchstwahrscheinlich in den Gebieten Ihrer Rivalen, und diese Einheiten zu Ihren Häusern beordert. Und so haben die fünfzehn Sitze des Rats diese Stadt ihrer einzigen Verteidigung beraubt.«
    »Also hören Sie mal, das kann doch gewiss nicht das Fehlen der gesamten Einsatzstreitkräfte erklären. Oder?«, fragte Plumer. Es war Angela, die ihm antwortete. Sie befand sich immer noch im Kreis und beobachtete, wie ich umherlief. Ich fragte mich, ob man eine spezielle Rampe oder so etwas wie einen mechanischen Lift für ihr Podest installiert hatte.
    »Wahrscheinlich nicht der gesamten Einsatzstreitkräfte, nein«, sagte sie. »Aber eines entscheidenden Teils. Und dem Rest könnte etwas passiert sein.«
    »Etwas?«, hakte ich nach. »Etwas, Ms. Tomb? Sagen Sie mir, was sich gestern Morgen auf den Docks zugetragen hat. Wie lautet der offizielle Bericht?«
    »Ein Feuer«, erwiderte sie mit ungerührter Miene. »Der Brand breitete sich über die Docks aus und tötete viele arme Bürger der Stadt. Und da wir gerade davon reden, auch etliche Beamte der Ordnungshüter.«
    »Etliche. Nur wissen wir beide, dass es in Wirklichkeit nicht so gewesen ist. Ich war nämlich dort. Aber die Beamten, mit denen ich Gelegenheit hatte zu reden« – lächelnd wandte ich mich Plumer zu – »nachdem ich verhaftet worden war, Mr. Plumer, wie ich gern zugebe; immerhin habe ich einen Ruf zu wahren – diese Beamten also glaubten ebenfalls, dass es sich um ein Feuer gehandelt hat. Was bedeutet, dass selbst die Ordnungshüter nicht die Wahrheit der Angelegenheit kennen.«
    »Die Wahrheit welcher Angelegenheit?«, fragte ein anderes Ratsmitglied. Angela löste weder den Blick von mir, noch rührte sie sich. Sie wartete. Ich nickte ihr zu und wandte mich dem Rat zu.
    »Es gab einen Angriff auf dem Fluss. Einen Angriff durch mit Mechagenen versetzte Tote, ehemalige Fehn. Er wurde durch eine Gerätschaft herbeigeführt, mit deren Ablieferung ich beauftragt worden war – eine Gerätschaft, die anscheinend die meisten, wenn nicht alle Fehn in diese Kreaturen verwandelt hat.«
    »Also sind es die Fehn, die uns angreifen?«, fragte eine alte Dame, die mit einem Fächer vor ihrem Gesicht wedelte.
    »Nein, meine Liebe. Zumindest nicht aus freiem Willen. Sie wurden verändert, und zwar von einem Mann, der unlängst in unsere Stadt gekommen ist. Einem Mann, der behauptet, über die Macht der Schöpfer zu verfügen.« Ich hob die Hände. »Bevor Sie jetzt entrüstet rufen, dass es die Schöpfer seit über hundert Jahren nicht mehr gibt, lassen Sie sich bitte die Natur der Angriffe durch den Kopf gehen, die Sie gesehen haben.« Ich ließ den Blick auf Lady Bright ruhen. »Überlegen Sie, welche Kraft so etwas zu bewirken vermag. Welche Macht nötig ist, um Lebende und Tote zu kontrollieren.«
    »Wer ist er?«, stieß Veronica hervor, und ich erkannte ein wenig Wahnsinn in ihr. »Sie sind ihm begegnet, also sagen Sie uns, wer er ist. Wir jagen ihn und bringen ihn zur Strecke.«
    Ich drehte mich Angela zu und streckte eine Hand in ihre Richtung. Sie bedachte mich mit einem fragenden Blick. Wusste sie es nicht? Sie musste es doch wissen. Oder?
    »Sein Name ist Ezekiel Cranich«, sagte ich. »Und er steht in den Diensten der Familie Tomb.«

Kapitel 15
DEMONTAGE EINER GOTTHEIT
    Sie wusste es nicht.
    Angela stand nur da und starrte mich mit so viel Entsetzen an, wie ihre kleinen Messingkolben zustande brachten. Im Rest des Raums brach ein explosionsartiger Tumult aus. Es gab Rufe, sie zu verhaften, sie zu verbannen, Geschrei nach Wachen, Wachen. Reagiert wurde darauf nicht.
    Inmitten des Sturms standen Angela und ich.
    »Was machst du mit mir?«, fragte sie.
    »Du hast nicht gewusst, dass er es ist?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Wusste ich nicht … Ich hatte keine Ahnung. Er war ein Arzt, für Papa. Er ist sehr krank.«
    Papa. Kein Wort, das ich sie je hatte sagen hören. Oder je von ihr zu hören erwartet hätte. Das seltsame kleine Maschinenmädchen und ihr in einer Gruft gefangener Papa. Ich hatte Mühe, das zu verdauen.
    »Ich glaube, er ist Alexander in die Stadt gefolgt«, sagte ich. »Er muss ihm bei jener Reise den Fluss hinauf begegnet sein. Er … bei den Göttern, ist das laut hier.«
    Wilson tauchte geräuschlos neben mir auf, nickte Angela zu und reichte mir meine Flinte.
    »Bist du sicher, dass du nicht in einem früheren Leben ein Butler warst?«, fragte ich ihn.
    »Bleib ernst, Jacob. In einem früheren Leben war ich

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