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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Verletzungen, die nach dem Tod verursacht worden waren.
    Die zweite Art von Leichen war jene, mit der ich erst allmählich vertraut wurde. Glatte weiße Haut, perlartig und hell. Wunden, aus denen klumpiges schwarzes Blut troff, das zu Flocken aus Rädchen und Getrieben gerann. Die Mechagentoten. Sie waren von Schüssen und Klingen getötet worden. Unter den hingemetzelten Toten sah ich keine Waffen. Wahrscheinlich Ordnungshüter, die auf einen entsetzten Ruf reagiert hatten.
    »Also sind die Fehn auch hier eingedrungen«, sagte ich und sah mich in der Wohnung um. »Gehe ich recht in der Annahme, dass es im Keller eine Art Dock gibt?«
    »Nein. Die Grundmauern dieses Gebäudes bestehen aus solidem Stein. Es gibt nicht mal einen Keller. Der ursprüngliche Besitzer zog es vor, in offenen Räumen zu leben. Ursprünglich gab es in den obersten Geschossen sogar eine Reihe von Dachgärten. Die mittlerweile natürlich alle nicht mehr existieren.« Angela stieg behutsam über eine Leiche hinweg. Abermals zeigte das Formalaggregat eine Manövrierfähigkeit, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Natürlich war Angela auch sehr vertraut mit der Steuerung, zumal man kaum sagen konnte, wo sie endete und die Maschine begann. »Tatsächlich gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass diese Kreaturen überhaupt vom Fluss her gekommen sind.«
    »Wie sind sie dann hier hereingekommen?«
    Angela trat zur Wohnungstür, dann hielt sie inne, drehte sich um und bedachte mich mit einem Blick ihrer leeren Augen.
    »Das sind die Bewohner, Jacob. Jemand hat sie in das da verwandelt.«
    Bevor ich etwas erwidern konnte, war sie den Flur entlang verschwunden. Das war in Ordnung. Ich hatte nicht viel zu sagen. Allerdings eine Menge, worüber ich nachdenken musste.
    Ich ließ den Blick ein letztes Mal durch den Raum wandern, über die abgeschlachtete Familie und die Mechagentoten, die zusammen auf dem Boden lagen. Alles eine Familie. Schaudernd verließ ich die Wohnung und schloss im Flur zu Angela auf.
    »Weil das zuerst den Fehn widerfahren ist, dachte ich, es hätte damit zu tun, dass sie bereits tot sind. Ich dachte, dass es sich wahrscheinlich um einen anderen Parasiten in ihren Körpern handelt, etwas, das die Symbioten der Fehn vertreibt und die Kontrolle übernimmt.«
    »Dieselbe Vermutung haben wir auch aufgestellt, als das zum ersten Mal passiert ist.«
    »Zum ersten Mal? Angela«, zischte ich und zog wirkungslos an ihrem Metallkleid. Sie tat mir den Gefallen, anzuhalten und sich umzudrehen. »Zum ersten Mal passiert? Wie lange geht das schon?«
    »Wir wissen es nicht genau. Einige Wochen. Vielleicht einen Monat. Dies hier ist der vierte Angriff, von dem wir erfahren haben, die Ereignisse an den Docks heute Morgen mitgerechnet.«
    »Und alle waren so wie hier?«
    »Keiner war so wie hier.« Sie schaute über die Schulter zur offenen Tür, die in die Garage führte, dann senkte sie die Stimme. »Keiner glich auf irgendeine Weise den anderen. Deshalb haben wir auch so lange gebraucht, um eine Verbindung zwischen den Vorfällen herzustellen. Das Einzige, was sie miteinander gemeinsam haben, sind die Gerissenheit und die vorsätzliche Skrupellosigkeit.«
    »Skrupellosigkeit sehe ich«, meinte ich und deutete auf die Stiefel des sandigen Mannes am Ende des Korridors. »Aber was ist daran so gerissen?«
    Angela presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.
    »Oben«, erwiderte sie.
    Ich rechnete mit etwas viel Schlimmerem. Wenn Angela Tomb ein derartiges Gesicht aufsetzte, wie sie es tat, bevor sie die Tür am oberen Ende der Treppe öffnete und mich in die nächste Etage des Gebäudes führte, dann musste man sich auf etwas ziemlich Schreckliches gefasst machen. Deshalb war ich angenehm überrascht, mich in einem Garten wiederzufinden. Keinem sonderlich natürlichen Garten, da er sich ja im Obergeschoss eines Mietshauses in einem der ärmeren Viertel von Veridon befand, aber trotzdem in einem hübschen Garten.
    Das gesamte Stockwerk war viel offener gestaltet als die untere Etage. Es gab Anzeichen von Gipswänden, die den Raum früher einmal in Wohnungen und Gänge unterteilt hatten, doch die Überreste präsentierten sich brüchig und voller Sprünge und dienten als niedrige Bänke für die Pflanzen. Über die Wände und die Decke rankte sich ein dichter Behang von Schlingpflanzen, und heimeliges, grünes Moos hatte den Großteil der verbliebenen Möbel in weiche, unklare Formen verwandelt. In der Ecke eines ehemaligen Raumes wogten

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