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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Gerätschaft und deren Herkunft zu besitzen, schien er nicht zu wissen, was sich an jenem Morgen tatsächlich auf den Docks abgespielt hatte. Sowohl er als auch der Klemmbrettmann glaubten anscheinend, jene Vorrichtung hätte ein Feuer entfacht, das durch den Hafen gewütet und alle möglichen Leute umgebracht habe. Von den Mechagentoten hatten sie offenbar keine Ahnung, ebenso wenig davon, dass Einheiten von Ordnungshütern auf Schiffsbesatzungen geschossen hatten, die an Land zu gelangen suchten. Sprach nicht gerade für seine Kenntnisse. Es sei denn, er log, doch wozu? Immerhin war ich vor Ort gewesen. Vor einem Augenzeugen hätte er diese Ereignisse nicht zu vertuschen brauchen. Was mich zu der Überzeugung gelangen ließ, dass er tatsächlich keine Ahnung hatte. Das wiederum warf die Frage auf, warum er nicht wusste, was die Ordnungshüter taten.
    Und das führte mich zu Angela. Zu sagen, wir wären einander nicht freundlich gesonnen, käme einer Untertreibung gleich. Viele der grässlichen Dinge, die mir vor zwei Jahren widerfahren waren, gingen auf sie zurück. Es war zumindest teilweise ihre Gier nach Macht gewesen, die jene Schwierigkeiten in die Stadt gebracht hatte; und ihr Widerwille, die Geheimnisse jener Macht preiszugeben, hatte dafür gesorgt, dass ich so tief in die Geschichte verstrickt worden war. Wenn es jemanden gab, dem ich die Schuld an Emilys Tod geben konnte, dann war es Angela. Also, nein – freundlich gesonnen waren wir einander nicht.
    Allerdings gab es für alles, was sie tat, einen Grund. Solange ich ihre Gründe kannte, konnte ich ihren Machenschaften aus dem Weg gehen. Angela Tomb würde immer zuerst im Interesse ihrer Familie handeln, dann in dem der anderen Gründerfamilien und schließlich in jenem des Rats insgesamt. Es war der Rat, der ihr Macht in der Stadt verlieh, und es waren die Bündnisse mit den anderen Gründerfamilien, die ihr Macht im Rat verliehen. Und ob Angela ohne ihre Familie überhaupt noch am Leben wäre, war mehr als fraglich. Ich betrachtete ihre schlaffe Gestalt, gestützt von dem funkelnden Turm, der ihr Rückgrat empor wuchs, von den dünnen Drähten, die sich in ihre Haut, in die Wölbung ihres Kiefers bohrten. Ehrlich gesagt war ich gar nicht sicher, ob sie am Leben war. Aber so scheint es bei der Familie Tomb üblich zu sein.
    Ich lehnte mich auf der Bank zurück und schloss müde die Augen. Es ging zu viel vor sich. Der Auftrag für Cranich hatte mir von Anfang an nicht gefallen, aber ich hätte nie gedacht, dass er hier enden würde. Mit den Unruhen im Rat wollte ich nichts zu schaffen haben, und mit Angela Tomb noch weniger. Das Beste, was ich tun konnte, war vermutlich, den Schlag zu öffnen, mich aus der Droschke zu rollen und in der Stadt unterzutauchen. Allerdings hatte ich das ungute Gefühl, dass es nicht so einfach sein würde, sich aus dieser Affäre zu ziehen. Jedenfalls noch nicht.
    Als ich die Augen wieder aufschlug, starrte Angela mich an. Ich nickte ihr zu.
    »Ich brauche meinen Schönheitsschlaf«, murmelte ich.
    »Das hilft bei mir nicht mehr«, erwiderte sie. »Sag, Jacob, gibt es etwas, das ich über deine Rolle in dieser Angelegenheit wissen sollte? Bevor wir noch weiter gehen?«
    »Meinst du damit, ob ich für Cranich arbeite?«
    Sie zuckte mit den Schultern, eine Geste, die sich durch die Drähte in ihrem Rücken schwierig gestaltete. »Ich ersuche dich, mir einen Grund zu nennen, dir zu vertrauen. Ich ersuche dich, alles offen auf den Tisch zu legen, damit ich später nicht gezwungen bin, eine Entscheidung zu treffen, die uns beiden nicht gefallen würde.«
    »Oh«, sagte ich und nickte. »Das ist eine Drohung. Gut. Ich hatte schon angefangen, mir Sorgen um dich zu machen.«
    »Es ist keine Drohung. Du bist kein Mann, dem ich drohen muss. Wir wissen beide, wie ich Probleme löse, vor allem solche, mit denen ich nicht gerechnet habe. Gibt es etwas, womit ich rechnen sollte, Jacob?«
    Ich musterte sie auf der anderen Seite der Droschke, lauschte dem Geräusch der über das Kopfsteinpflaster rollenden Räder, spürte die vom Motor ausgehende Hitze im Rücken. Und versuchte, angesichts der Leere in ihren Augen nicht zu schaudern.
    »Du weißt, dass ich kein Mann bin, dem du drohen musst«, räumte ich ein. Sie verharrte einen Moment lang reglos, dann drehte sie den Kopf, als blickte sie durch das verhüllte Fenster hinaus.
    »In Ordnung«, sagte sie.
    »In Ordnung«, pflichtete ich ihr bei.
    Zum Glück mussten wir nicht allzu lange in

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