Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)
von Alexander, Fünfter meiner Linie.«
»Ah. Ich habe zwei weitere Männer auf dem Dach. Meine besten Schützen.«
»Ich verstehe«, sagte ich und rieb mir die Nase. »Ist das relevant für unsere Unterhaltung? Ich meine, abgesehen von den vier Kerlen da, die drauf und dran sind, mir Blei in die Brust zu pusten. Wird das durch die beiden Typen auf dem Dach irgendwie mehr oder weniger wichtig?«
»Sie sind ein Klugscheißer.«
»O Mann«, sagte ich und breitete die Arme aus. »Sie haben ja keine Ahnung.«
»Nehmt seine Pistole. Und überprüft, ob er etwas versteckt hat.«
Sie überprüften mich gründlich, dann gaben sie Ms. Bright meinen Revolver und das Abzeichen. Ich wünschte, sie hätten Letzteres nicht gefunden. Sie bedachte mich mit einem verwirrten Blick und war kurz davor, mir peinliche Fragen zu stellen, deshalb kam ich ihr zuvor.
»Das ist ja ein ziemlicher Empfang für jemanden, der nur mal eben an die Tür klopft.« Ich ließ den Blick über die vier Kurzgewehre und die Schrotflinte im Türspalt wandern. Außerdem versuchte ich, die angeblichen Scharfschützen auf dem Dach zu erspähen. »Gibt es dafür einen besonderen Anlass?«
»Ich nehme einfach mal an, dass Sie ein Idiot sind. Ich stelle Ihnen jetzt eine Frage, dann werfe ich Sie hinaus auf die Straße. Ohne Ihre kleine Pistole.« Sie hielt mir das Abzeichen entgegen. »Was wollen Sie?«
»Das gehört mir nicht. Nur, damit Sie keinen falschen Eindruck bekommen. Ich habe es jemandem abgenommen.«
»Das erklärt das Kugelloch«, murmelte sie.
»Äh, ja. Sagen Sie, können wir vielleicht reingehen? Mir ist schon klar, dass dies hier Ihr Besitz ist, trotzdem glaube ich nicht, dass wir während der Ausgangssperre hier draußen sein sollten.«
Sie sah mich unsicher an, dann blickte sie zur verwaisten Straße am Ende der Zufahrt. Schließlich zuckte sie mit den Schultern und nickte in Richtung der Tür. Sie öffnete sich. Zum Vorschein kam tatsächlich ein Kind, das die Schrotflinte hielt. Ein Mädchen.
Innen präsentierte sich das Haus ziemlich so, wie man es von Neureichen erwartet. Eine tadellose, etliche Generationen alte und düstere Erhabenheit wurde von brandneuen Möbeln, zeitgenössischer Kunst und sogar einer automatischen Skulptur zerstört, die sich mitten im Foyer fließend räkelte. Veronica ließ meinen Revolver auf eine Ablage neben der Tür fallen, auf der sich bereits eine erschreckende Anzahl ähnlicher Waffen befand, dann stieß sie mich in Richtung Salon. Das kleine Mädchen mit der Schrotflinte folgte uns zur Tür, schloss uns ein und verschwand.
»Was um alles in der Welt ist hier los?«, fragte ich.
»Ich kann das gar nicht genug betonen«, erwiderte sie, schüttete klirrend Eiswürfel in ein Glas und schenkte sich Whiskey ein. »Ich werde keine Ihrer Fragen beantworten. Nicht heute. Sie müssen sich also entscheiden, was Sie mir über ihren Besuch erzählen wollen und dann damit anfangen.« Sie trank und erschauderte. »Denn heute ist nicht der Tag, an dem ich bereit bin, mir eine Menge Blödsinn anzuhören.«
»Ich kann verstehen, weshalb Sie und Angela so gut miteinander auskommen. Also schön. Vergangene Nacht bin ich einer kleinen Gruppe über den Weg gelaufen. Zwei junge Leute, die wie reiche Kinder aussahen, die sich unter das gemeine Volk mischen wollten, und ein älterer Kerl. Ihrem Aufpasser. Nur hat er zuerst sie und dann mich unter Drogen gesetzt und viel davon geredet, dass das alles nur Pech sei.«
»Oh! Sie meinen Richard Holbern. Ja, die Ordnungshüter haben ihn, seine Schwester und einen ihrer Bediensteten gefunden. Der Bedienstete war erschossen worden. Das Mädchen hat etwas von einem Obdachlosen erzählt, der aus der Dunkelheit gewankt sei und sie alle bedroht habe.«
»Von einem Obdachlosen? Also ehrlich, sehe ich für Sie wie ein Obdachloser aus?«
»Für ein verwöhntes Mädchen, das zu viel getrunken hat, sehen Sie wie ein Obdachloser aus. Also waren Sie das? Sie haben diesen Mann, Jeremy, erschossen?«
»Er hat mich unter Drogen gesetzt! Und das Mädchen auch.« Ich saß auf einer Bank am Fenster. Die Tür war abgesperrt, und einen anderen Weg nach draußen sah ich nicht. Sollte diese Unterhaltung schlecht verlaufen, würde ich vielleicht durch die Glasscheibe hechten müssen. Wäre nicht das erste Mal. »Und dieser Kerl, dieser Jeremy – ich glaube nicht, dass er ein anständiger Typ war.«
»Aha. Hören Sie, wenn Sie kurz hier bleiben, gehe ich los und hole einige Wachleute. Die
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