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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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noch nie eines gesehen.«
    »Vielleicht wurde das Original zerstört. Und dann der Name, Maker. Den habe ich noch nie gehört.«
    »Das ist unmöglich. Die Geschichte jeder Gründerfamilie wird vom Rat aufbewahrt. Das muss eine Fälschung sein.«
    »Oder«, warf Wilson ein, »das Original wurde zerstört.«
    Die Dinge fügten sich zusammen.
    »Es gibt nicht mehr viele Familien aus dieser Zeit«, sagte Wilson. »Aber zwei davon sind …«
    »… die Burns und die Tombs«, beendete ich den Satz für ihn, dann war ich schon auf dem Weg zur Tür. Die Tombs waren nicht nur aus dieser Zeit. Der Patriarch der Tombs hatte damals schon gelebt. Damals, bevor er sich mit einem Mausoleum umgab, bevor seine Familie davon abhängig wurde, dass er weiterlebte, um ihren Sitz im Rat zu behalten. Er verkörperte die letzte lebende Verbindung in jene Zeit. Er würde vielleicht wissen, wer dieser Kerl war, wer die Makers waren und weshalb man sie aus der Geschichte getilgt hatte.
    Und wenn mich mein Gefühl nicht trog, dann war der Patriarch gerade allein – in der Obhut des letzten verbliebenen Nachkommens der Linie der Makers.

Kapitel 13
SEIN SOHN, SEIN REVOLVER
    Ich war erst einmal in der Kammer des Patriarchen gewesen, und das war in einer Notlage gewesen. Ich erinnerte mich an eine geheime Tür und an einen steinernen Gang, der sich zwischen den Wänden hindurchschlängelte, jedoch kaum noch an den genauen Weg. Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass der Speisesaal, in dem all die Hausgardisten gestorben waren, der Raum war, den ich suchte. Wir mussten die Wände eine Zeit lang abklopfen, bis wir die falsche Täfelung fanden, dann bedurfte es einiger Gewalt, um sie zu öffnen. Während wir den Verputz herunterrissen, ging in der Ferne eine Sirene an und heulte schrill durch die Stille, die über der Stadt hing. Wilson und ich wechselten einen Blick. Er eilte zum Fenster.
    »Das ist nicht unser Problem«, sagte ich und wandte mich wieder der Tür zu. »Wir haben selbst genug am Hals.«
    »Da ist Rauch in der Luft. Eine schwarze Säule, die sich in den Himmel kräuselt«, berichtete er.
    »Mir egal, Wilson. Wir müssen nach unten.«
    »Jacob.« Da war etwas in seiner Stimme. »Sie steigt in Richtung des Anwesens der Burns auf.«
    Das ließ mich innehalten. Wie betäubt ging ich zum Fenster. Und tatsächlich war da eine Rauchsäule, schwarz wie die Nacht, etwa dort, wo sich das Herrenhaus der Burns befinden musste. Wo sich mein Zuhause befand. Selbst gegen die dunklen Gewitterwolken zeichnete sie sich ab wie ein pechschwarzer Tor na do.
    »Das ist nicht unser Problem«, wiederholte ich, diesmal leiser. »Gehen wir nach unten.«
    Der letzte Rest der Täfelung löste sich. Dahinter kam der Steingang zum Vorschein, an den ich mich von vor zwei Jahren erinnerte. Angela und ich waren durch ihn geflüchtet, als das Herrenhaus der Tombs angegriffen wurde. Zu jener Zeit hatte es daran gelegen, dass ein skrupelloser Vertreter des Rats die Kontrolle über die Ordnungshüter übernommen und sie benutzt hatte, um die Tombs zu belagern. Das eigentliche Ziel des Angriffs war ich gewesen. Damals hatte Angela auf mich geschossen, um zu verhindern, dass man mich fasste.
    Mir wurde bewusst, dass ich gedankenverloren am Eingang des Korridors stand. »Komm mit«, sagte ich und setzte mich in Bewegung. Allerdings war es dunkel, und nach etwa zwanzig Schritten mussten wir umkehren und uns eine Reibungslampe besorgen, um zu sehen, wohin wir liefen. Kein guter Beginn für unseren heldenhaften Vorstoß in die Tiefen des Herrenhauses der Tombs.
    Der Korridor war noch genau so, wie ich mich an ihn erinnerte. Schmal und staubig, mit kleineren Verzweigungen, die sich zwischen den Wänden des Hauses hindurchschlängelten. Es gab Lauschposten, wo Dutzende von Lüftungsrohren Stimmen aus verschiedenen Räumen an einer Stelle vereinigten. Wir kamen an mehreren davon vorbei, jeder Posten heimgesucht von dem chaotischen Treiben, das sich anscheinend immer noch im Haus der Tombs abspielte. Wir hörten Kampflärm, Geräusche des Grauens, Geschrei und das Schlagen unzähliger Flügel. Wie es schien, wurde das Gebäude nach wie vor angegriffen, obwohl Wilson und ich auf dem Weg vom Turm hierher niemanden gesehen hatten. Vielleicht handelte es sich auch um die Geister vergangener Katastrophen, die gefangen zwischen den Wänden nur noch in diesen geheimen Gängen widerhallten. Entweder das, oder die Lage artete zunehmend in Gewalt aus.
    Schließlich erreichten wir

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