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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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reingeplatzt und hat Sie dabei gestört. Aber da Sie den Stress versteht, dem Sie ausgesetzt sind, versucht sie, Sie zu beschützen. Sie sollten es mir einfach sagen. Reden Sie es sich von der Seele. Sie brauchen doch nicht noch mehr Stress, als Sie ohnehin schon haben, oder? Dieser Mist wird Sie bei lebendigem Leib auffressen.«
    Mit Mühe gelang es Richard, seine Gesichtszüge nicht entgleisen zu lassen, aber das Sprechen fiel ihm schwer. »Ich denke, wennSie diese Theorie mal gründlich durchdenken, dann werden Sie herausfinden, dass sie nicht plausibel ist.«
    »Oh, ich habe vor, darüber nachzudenken. Sogar sehr gründlich.«
    Ein weiterer uniformierter Polizist betrat das Zimmer und flüsterte Sands etwas ins Ohr, um dann wieder hinauszugehen und die Tür hinter sich zu schließen. Ein arrogantes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Detectives aus. »Keine Spritze, Doc.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Meine Männer haben an der Stelle nachgesehen, die Sie uns beschrieben haben, und da war keine Spritze. Möchten Sie Ihre Geschichte vielleicht noch mal abändern?«
    »Blödsinn! Ich habe gesehen, dass sie da hingefallen ist.«
    »Tja, dann hat sie vielleicht Flügel bekommen und ist weggeflogen?«
    Es fiel Richard immer schwerer, überhaupt zu begreifen, was in dieser Nacht geschehen war. Die Ereignisse dieser Nacht gehörten zu den einhundert weiteren Dingen, die keinen Sinn ergaben. Er hatte eigentlich ununterbrochen durch den Vorhang nach draußen gesehen, um sicherzugehen, dass der Mann nicht wieder zurückkehrte. Als die Polizei eingetroffen war, hatte die Spritze noch da gelegen, da war er sich ganz sicher.
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen gründlicher suchen.«
    Sands Grinsen wurde breiter und er wirkte beinahe so, als würde er triumphieren. Die Wahrheit schien ihn nicht zu interessieren, und er sah auch keinen Grund dafür, das zu verheimlichen. Offenbar war er einzig und allein daran interessiert, einen gewissen heruntergekommenen Biologen zur Strecke zu bringen.
    »Kein Problem«, meinte Richard. »ich werde an der Stelle, an der die Spritze zu Boden gefallen ist, einige Erdproben nehmen, dann kann ich Ihnen genau sagen, was darin gewesen ist. Mit etwas Glück finde ich sogar noch die genetische Struktur des Mannes heraus, in dessen Haut sie gesteckt hat.«
    Das war natürlich ein Bluff. Er war stinksauer, und das war alles, was ihm einfiel, um das widerliche Grinsen im Gesicht desPolizisten verschwinden zu lassen. Und es funktionierte. Vielleicht sogar etwas zu gut.
    Sands stürzte vor, rammte seinen dicken Unterarm gegen Richards Kehle und drückte ihn an die Wand. »Es
gab keine Spritze
«, sagte er mit einer Betonung, als ob er mit einem kleinen Kind reden würde. »Haben Sie mich verstanden, Sie Schweinehund?«
    Jetzt konnte es Richard nicht länger ertragen. Auf einmal überwältigten ihn die Verwirrung, die Angst und die Frustration, die sich in der vergangenen Woche angestaut hatten, und er setzte sich zur Wehr. Mit aller Kraft. Sands wurde von den Beinen gerissen und prallte gegen eine Kommode, bevor er mitten auf Susies Sesamstraßenteppich auf dem Hintern landete. Da er so aussah, als ob er sofort aufspringen und nach seiner Waffe greifen wollte, streckte Richard beschwichtigend die Hände aus. »Hey! Es tut mir leid, okay? Ich habe einen langen Tag hinter mir.«
    Natürlich war das eine unkluge Entscheidung gewesen. Wenn man einen Polizisten schubste, konnte man damit nur eines bewirken: Er würde erneut verhaftet werden und die lange Liste seiner Sünden würde um den tätlichen Angriff auf einen Polizisten verlängert.
    Doch Sands schien wie erstarrt zu sein, als er auf dem Teppich hockte und die Hand nicht weiter zum Holster bewegte. Er hatte gewonnen, aber aus irgendeinem Grund schien er nicht bereit zu sein, seinen Gewinn einzustreichen. Stattdessen ging er einfach zur Tür und hielt gerade mal eine Sekunde inne, bevor er sie öffnete.
    »
Es hat keine verdammte Spritze gegeben.
«

11
    Außerhalb von Baltimore, Maryland
    18. April
    Carly nahm die Decke vom Sofa und legte sie über ihre Tochter, um sie dann zärtlich rings um ihren empfindlichen Hals festzudrücken. Susie hatte vor nicht einmal einer Minute endlich aufgehört zu weinen, als die Erschöpfung den Schrecken schließlich überwältigt hatte und sie in einen komaartigen Schlaf gefallen war.
    Im Gegensatz dazu fragte sich Carly, ob sie jemals wieder schlafen würde. Ihr Herz klopfte noch immer unnatürlich schnell in ihrer

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