Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills

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benutzen, nehme ich an.«
    »Schon klar. Aber danach. Wird er ein Unternehmen aufbauen und sie verkaufen, um damit der reichste Mann der Welt zu werden? Oder behält er sie hinter Schloss und Riegel?«
    Richard lehnte sich zurück und stieß die Luft aus. »Ich weiß es nicht, Carly. Ich habe wirklich keine Ahnung.«

46
    Westlich von Boise, Idaho
    17. Mai
    Laut seiner Uhr war es ein Uhr früh, aber Richard Draman wusste nicht einmal, in welcher Zeitzone sie sich befanden. Er und Carly waren aus dem Jet geholt und in einen anderen schwarzen Geländewagen gesetzt worden, der sofort in ein Gewirr aus ihnen unbekannten Seitenstraßen gerast war. Wie üblich weigerten sich die Männer auf den Vordersitzen, ihnen irgendwelche Fragen zu beantworten.
    Also schwiegen Carly und er ebenfalls und beobachteten die verschwommen im Dunkeln an ihnen vorbeirasenden Bäume am Straßenrand und versuchten, auf Straßenschildern zu erkennen, wo sie sich befanden. Doch außer der beruhigenden Tatsache, dass diese auf Englisch waren, fanden sie nichts heraus.
    Durch die Windschutzscheibe konnten sie in der Ferne ein Leuchten erkennen, und schon bald wusste er, was sich dort befand: eine biomedizinische Forschungsanlage, die jenen glich, in der er den Großteil seines Lebens als Erwachsener verbracht hatte.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Carly, als sie darauf zurasten.
    »Das weiß ich nicht, Ma’am«, antwortete der Fahrer, während Richard seine Mundbewegungen nachahmte.
    Der Mann in dem winzigen Wachhaus kam ihnen bekannt vor. War er eine der Wachen, die sich auf dem Anwesen um die Hunde kümmerten? Einer der Scharfschützen, der im Fenster von Chris Gradens Haus gesessen hatte?
    Sie fuhren zwischen den Ziegelstein- und Glasgebäuden hindurch und blieben schließlich vor einem stehen. Bill Garrison wartete geduldig davor, bis Xanders Fahrer seinen Boss aus dem Fahrzeug geholt hatte.
    Richard und Carly stiegen ebenfalls aus, sahen sich vorsichtig um, da die Scheinwerfer unheimliche Schatten produzierten, und versuchten, sich nicht vorzustellen, was sie im Inneren erwartete.
    »Schön, Sie beide wiederzusehen«, sagte Garrison, als sie näherkamen. Hinter ihm wurde Xander bereits in den schwer bewachten Eingangsbereich des Gebäudes geschoben.
    »Was ist das für ein Ort?«, erkundigte sich Richard, als sie hineingingen.
    »Warten Sie es ab, Doc. Das wird Ihnen gefallen.«
    Xanders Rollstuhl stand schon in dem winzigen Fahrstuhl, und sie quetschten sich zusammen mit Garrison hinein, der den Lift mit einem Schlüssel in Gang setzte.
    Sie fuhren bis ganz nach oben, wo sie direkt hinter den Fahrstuhltüren ein Labor erwartete, gegen das sein eigenes wirkte, als hätte er es aus Einzelteilen aus dem Supermarkt zusammengestellt.
    »Das ist es?«, sagte Richard. »Sie haben es endlich gefunden? Den Ort, an dem sie die Droge herstellen?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Bill Wunder bewirken kann«, erwiderte Xander.
    Garrison wirkte ob des Lobs peinlich berührt. »So schwer, wie Sie denken, war das gar nicht. Wir haben einfach nur überprüft, an wen die Geräte verkauft worden sind, die Sie auf die Liste gesetzt haben. Solche Maschinen gehen im Allgemeinen an gut bekannte oder zumindest gut dokumentierte Unternehmen. Ich musste mich also nur auf die konzentrieren, die nicht in dieses Bild passten.«
    Richard sah nach hinten zu den Fahrstuhltüren, die sich wieder geschlossen hatten, und dann zu den Kameras, die von der Decke herabhingen. Wurden sie beobachtet? Machte Xander das überhaupt etwas aus?
    »Wie sind Sie hier reingekommen?«, fragte Carly.
    »Sie haben das Gebäude nur gemietet«, erklärte Garrison. »Vermutlich haben sie sich gedacht, dass es zu viele Beweise gibt, wenn sie ein Grundstück in den USA kaufen, und dass es deutlich leichter ist, es einfach zu mieten.«
    »Und wem gehört das Gebäude dann?«
    Xander grinste so breit, dass sich seine Haut fast bis ins Groteske anspannte. »Seit heute Morgen mir.«
    Ein Walkie-Talkie, das an seinem Rollstuhl hing, knackte auf einmal, und er nahm es in die Hand.
    »Zwei Geländewagen kommen mit hoher Geschwindigkeit hierher«, sagte eine Stimme.
    Xander verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen. »Anscheinend gibt es bei uns eine undichte Stelle.«
    Garrison nickte ernst. »So etwas lässt sich nicht vermeiden. Da kann man nichts machen.«
    »Nichts machen? Wir sollten von hier verschwinden«, sagte Richard. »Hören Sie, wir haben es schon mit diesen Leuten zu tun