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Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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sanft. "Hunderte … Tausende müssen das tun. Nehmt Königin Margaret, zum Beispiel. Sie ist bemerkenswert."
    Jude beugte sich vor und bot ihr von ihrer gemeinsamen Portion etwas Gänseflügel an. "Worüber sprecht Ihr?"
    Rhoese nahm das Stück Fleisch. "Über die englische Königin von Schottland", erwiderte sie auf Französisch. "Die Gemahlin König Malcolms." Wieder wandte sie sich an den Prior. "Sollen wir in der Sprache meines Gemahls sprechen?"
    "Gewiss", antwortete der Prior. "Königin Margaret war gezwungen, einen Mann zu heiraten, dem sie nicht vertraute und den sie nicht liebte. Es war ihr Bruder, Prinz Edgar, der sie überzeugte, den Antrag des Königs zu akzeptieren, obwohl sie erklärte, niemanden heiraten zu wollen. Eigentlich wäre sie lieber in ein Kloster gegangen." Seinen Augen schien wenig zu entgehen, obwohl er nicht sah, wie Jude unter dem weißen Leinentischtuch Rhoeses Hand nahm und sie auf seinen Schoß legte. "Sie ist viel jünger als er und eine gläubige Christin. Eine wunderbare Frau. Ich habe die Ehre, ihr geistlicher Ratgeber zu sein."
    "Das überrascht mich nicht", entgegnete Rhoese. "Eine Frau in einer so schrecklichen Lage braucht jeden geistlichen Rat, den sie bekommen kann." Sie fühlte, wie ihre Hand gedrückt wurde, als Jude leise in sich hinein lachte. "Ist es ihr gelungen, etwas von ihrer Abneigung zu überwinden?"
    Der Prior lehnte sich zurück und wischte sich mit einer Serviette den Mund ab. "Oh, das ist es ihr gewiss", erwiderte er lächelnd. "Seit 1070 sind sie zusammen, und sie hat ihm eine große Familie geboren und außerdem aus ihm einen guten Christen gemacht."
    "Ihr meint, er war ein Heide?"
    "Ein Grenzfall. Ganz gewiss benahm er sich wie einer."
    "Wie schrecklich. Und jetzt?"
    "Jetzt hat sie ihn gezähmt, Mylady. Er frisst ihr aus der Hand wie ein Schoßhund. Sie beten einander an. Aber", sein Tonfall veränderte sich, statt sanft klang seine Stimme jetzt entschieden, "sie hat hart daran gearbeitet und gleichzeitig versucht, ihm zu gefallen. Es war nicht leicht für sie. Als viele andere Frauen aufgegeben hätten, erkannte sie, was getan werden musste. Meine Lady Margaret war anders. Sie packte den Stier bei den Hörnern, wie man so sagt. Ich zweifle nicht, dass sie für ihre guten Werke vielleicht sogar heilig gesprochen werden könnte."
    "Tatsächlich?" Jude hob ihrer beider Hände hoch und legte sie auf den Tisch. "Nun, ich bin glücklich, sagen zu können, dass wir so etwas nicht durchmachen müssen, nicht wahr, meine Liebe? Werdet Ihr das Leben der Königin aufschreiben, Mylord Prior?"
    "Ich werde dazu bereit sein, wenn sie mich darum bittet, Sire Judhael", erwiderte Prior Turgot bescheiden. "Aber jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss ein paar Worte mit unserem guten Bischof reden. Vielleicht ist es das letzte Mal, dass uns ein Kontakt erlaubt ist." Er erhob sich und strich seine Kutte glatt. "Was für eine traurige Angelegenheit."
    Rhoese senkte den Blick und betrachtete das Stück Brot, das vor ihr lag. "Wenn Ihr glaubt, Ihr habt ihn täuschen können, dann denkt noch einmal darüber nach."
    "Sei ruhig, Frau", sagte Jude und schüttelte sanft ihre Hand. "Oder ich führe dich in die Dunkelheit hinaus und liebe dich, ehe dieses Mahl vorüber ist, und riskiere einen Skandal. Genau genommen …" Er tat so, als wollte er aufstehen und sie mit sich ziehen, und sie versuchte, ihn zurückzuhalten, ehe sie bemerkte, dass er sich über sie lustig machte.
    "Ach … du!" Sie ballte die Faust, um ihm einen Stoß gegen die Rippen zu versetzen, aber er fing sie ab, ehe sie ihn berühren konnte. Dann hatte er ihre beiden Hände gepackt, und sie wartete, bis er sie küsste, ehe er sie losließ. Das war nicht gerade das beste Benehmen, aber niemand schien sich an den neu Verheirateten zu stören, und niemand konnte etwas wissen von der Erregung, die sie in seinen harten Armen spürte. Sie fragte sich, ob er an ihrem weichen Körper ebenso viel Vergnügen fand wie sie an seinem festen.
    Als sie die anderen Gesichter betrachtete, nachdem er sie losgelassen hatte, bemerkte Rhoese, dass diejenige, die sie ohne die Andeutung von Amüsement am längsten beobachtet hatte, Anneys d'Abbeville gewesen war. Aber noch immer spürte sie den Geschmack seines Kusses in ihrem Mund, und seine leichtherzige Drohung pochte in ihren Adern und erinnerte sie an den festen Druck seiner Lenden und Schenkel an den ihren. "Was?" fragte sie, als sie bemerkte, dass er mit ihr gesprochen hatte.
    Sein

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