Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
mit sich und ihren eigenen Kindern um? Natzuya, schüttle ab, was dich einst zu einem Menschen machte! Es ist eben, wie es ist! Du selbst musst dich nicht an Kindern laben, du musst nicht hinsehen, nicht daran teilhaben. Aber hast du erwartet, dass dort nur Dinge stattfänden, die der menschlichen Moral entsprechen? Natzuya, wir sind Vampire, Kinder der Nacht. In uns wohnen Bestien, die seit Jahrhunderten an die Kette gelegt sind. Auf diesen Veranstaltungen können wir endlich sein, was wir sind: Vampire! Du wirst noch viele Dinge sehen, die dir zunächst aufstoßen werden, aber versuche die nicht zu bekämpfen! Und manchmal stellt sich mir die Frage, welche Moral die schlimmere ist: die unsere oder die der Menschen“, hatte sie ihm erklärt und ihn danach in seine Halsschlagader gebissen. Sie selbst war nach diesen Veranstaltungen stets elektrisiert und erotisiert. Sowohl Dunkelheit als auch Erotik tropften während solcher Veranstaltungen geradezu zäh von der Decke herab.
Irgendwie gehörte jene schwere Aura also doch zum Mythos Vampir dazu, und überall gab es Grenzen, die überschritten wurden, auch wenn es für vieles keine Entschuldigungen gab. Kein Schönreden. Und das Wegsehen war und blieb ein Verbrechen.
„Natzuya?“ Sayuras Ruf seines Namens riss ihn zurück in die Gegenwart.
„Oh ja, entschuldige bitte! Meinst du, du kannst mich dennoch dorthin begleiten?“
„Du verlangst ganz schön viel von mir!“
„Ich weiß! Und es tut mir leid!“
Sayura stellte ihre leere Schüssel auf den Nachtschrank und kuschelte sich an Natzuya.
„Ich will es versuchen, denn auch ich will an deiner Seite sein, Natzuya. Du bist ein Vampir, hast selbst dein menschliches Leben verloren. Da werde ich es schaffen, stillschweigend und mit zum Boden gesenkten Blick hinter dir herzulaufen. Aber können wir vielleicht ein Zeichen vereinbaren, das als Signal für den Aufbruch gilt, für den Fall, dass es einfach nicht länger geht?“
„Unbedingt! Denn eines ist dort enorm wichtig: Habe keine Gedanken, denke an oberflächliches Zeug, denke nicht an unsere Beziehung! Du bist dort meine Dienerin, du dienst mir und wirst von mir stets erniedrigt. Trotzdem bist du mir verfallen. Überhöre, was ich sage und tue, wir werden es danach auswerten. Und das werden wir müssen.“
„Hören wir auf, okay? Ich fürchte mich vor deiner Welt, Natzuya! Lass uns noch ein bisschen so tun, als gäbe es nur dich, mich und nichts weiter auf der Welt als dieses Bett!“
„Einverstanden.“
Am nächsten Morgen rief Sayura im „Naked“ an. Sie musste einen endgültigen Schlussstrich unter ihr altes Leben ziehen. Kaum hatte sich Sayura gemeldet, hatte Jeffrey bereits in den Hörer gebrüllt, dass sie gekündigt sei, ihre ständigen Ausfälle ohne irgendeine Art der Mitteilung konnte und wollte er nicht mehr vertreten, sie sei schlimmer als Kitty.
„Danke, Jeffrey, genau deswegen ruf ich an. Ich beginne ein neues Leben und wollte mich einfach nur von dir verabschieden. Richte bitte auch Stan und den Mädels, ganz besonders Kitty, meine besten Grüße aus!“, bat sie aufrichtig.
„Oh … äh, ja, natürlich. Dann alles Gute!“ Seine Antwort war kurz, eingeschnappt, dann hatte er aufgelegt.
Am Abend berichtete sie Natzuya und kam nicht umhin, seine Erleichterung zu bemerken.
„Ja, was soll ich sagen? Der Gedanke, dass du dich für andere Männer ausziehst, gefiel mir nie, und ich habe gehofft, du würdest dieses Thema nicht mehr anschneiden. Daher gefällt es mir gut, zu welchem Ergebnis du gekommen bist. Wenn du also unbedingt tanzen willst, tu das gern für mich. Ich besorge auch eine Pole fürs Schlafzimmer“, witzelte Natzuya.
„Sag mal, damals, als du mich gezwungen hast, für dich zu tanzen, hat dich das erregt? Du hast so unbeeindruckt gewirkt“, erinnerte sie sich zurück.
Er schmunzelte. „Ja, ich war wahnsinnig erregt. Deine Nervosität schmeichelte mir ungemein. Aber ich hatte dir natürlich auch etwas mitzuteilen, daher musste ich einen kühlen Kopf bewahren!“
„Übrigens: Um für dich zu tanzen, brauche ich keine Stange. Das kann ich auch so.“ Verführerisch sah sie ihn in.
Natzuya lehnte sich genüsslich in seinem Ohrensessel zurück.
„Nur zu, Madame, ich lass mich gern verwöhnen!“
Mitten in ihrem Liebesspiel wurden sie abrupt unterbrochen. Es klingelte an der Tür. Sayura schreckte hoch, ihr Herzschlag war sehr schnell.
„Bleib ruhig, Süße! Moe würde wohl kaum klingeln. Ich denke, es ist
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