Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
hinter mir gelassen habe.“
„Ganz ehrlich: Deine feurige Rede in Ehren, aber gegen die teilnehmenden Vampire auf dieser Konferenz kann ich dich nicht beschützen! Wieso springst du eigentlich nicht gleich aus dem Fenster? Nicht alle sind so zugänglich wie Jack!“ Natzuya war wirklich wütend. Er knurrte sie an, fletschte die Zähne.
„Deine Kondition als Jägerin ist völlig dahin!“, packte er sie an ihrem Ego.
„Ich weiß“, gestand sie nüchtern ein, „aber daran kann ich arbeiten und du mir sogar dabei helfen. Du bist ein Vampir, du kannst mich auf die Schnelligkeit und Stärke abstimmen. Wir trainieren zusammen und besiegen Moe.!“ Natzuya spürte die Veränderung, die mit Sayuras neuer Mission in ihr vorging, spürte die Kraft, die in ihr aufstieg. Er wusste, dass er dagegen nicht ankam. Er konnte nur hoffen, dass die Vampire ihr Angebot der Wiedergutmachung annehmen würden. Was war aber, wenn der neue Feind besiegt und man zur alten Ordnung zurückkehren würde? Was würde dann mit Sayura geschehen?
Sayura kuschelte sich gerade an Natzuya wie ein Kätzchen. Sie schmiegte sich an ihn, küsste seinen Hals, hielt sich an seinem Körper fest.
Seine Wut auf ihren Leichtsinn, mit der sie die Sache offenbar anging, sein Knurren verebbten nur langsam.
„Natzuya, Natzuya, mein Natzuya!“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
„Keiner sagte, dass es einfacher würde, wenn du mich erst erobert hast!“, neckte sie ihn.
Nach einem weiteren sanften Kuss auf seinen Hals biss sie plötzlich recht kräftig in sein Fleisch. Fast so, als sei sie ebenso ein Vampir wie er.
„Lass das, ich bin nicht in Stimmung!“, begehrte er fauchend auf.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und zog seinen Kopf mit beiden Händen sanft zu sich herunter. Zunächst erwiderte er keinen ihrer Küsse. Ihre Zunge drängte immer wieder gegen seine scharfen Zähne.
„Vielleicht sollte ich dir deine Zunge so zerbeißen, dass du in drei Tagen noch gar nicht wieder sprechen kannst!“, dröhnte seine Stimme in ihrem Kopf, bevor er zubiss.
Benommen und mit tauber Zunge sah sie ihn nach seinem vampirischen Kuss an.
„Ich habe auch Angst zu sterben. Ich habe Angst davor, dich zu verlieren, sei es, weil wir umkommen oder aber ich alt werde. Ich möchte immer, immer, immer bei dir sein. Ich hatte nie an diese Art der Liebe geglaubt, hielt sie für ein Märchen. Aber ohne dich kann und will ich nicht sein, Natzuya, weder in dieser noch in der nächsten Welt!“ Sie sah ihm fest in die Augen.
„Ich versteh nicht ganz!“ Ihr Gespräch nahm plötzlich eine ganz andere Richtung.
„Vor einiger Zeit noch war es eine unmögliche Vorstellung, auch ein Vampir werden und ewig leben zu müssen. Aber mit dir erscheint mir selbst die Ewigkeit noch zu kurz. Auch wenn ich es gegenüber Jack deutlich gemacht habe und auch dich noch immer bitte, mich nicht zu einem Vampir zu machen, schließe ich es in einer nahen Zukunft nicht gänzlich aus! Wenn, dann aber soll es ausschließlich durch dich geschehen“, gestand sie ihm ganz plötzlich. Selbst auf die Gefahr hin, dass es unendlich kitschig klang: Es war genau das, was sie aus tiefster Seele für ihn empfand und was sie sich vorstellen konnte.
Mit großen Augen sah Natzuya sie nun an. Er war sprachlos. Nie würde er eine ihrer Grenzen überschreiten, nie hätte er ihr sein Schicksal ohne ihre Zustimmung angetan, auch dann nicht, wenn es ihn bei dem bloßen Gedanken daran zerriss, ihr beim Sterben zusehen zu müssen. Aber diese neue Nachricht, diese neue Aussicht auf ein gemeinsames, ewiges Leben erleichterten ihn unendlich. Auch wenn er gegenwärtig also noch keine vollständige Zusage hatte, war Sayura bereit, ihr unumstößliches Nein zur Vampirwerdung zu lockern. Er selbst würde ohnehin erst lernen müssen, einen Menschen zu einem Vampir zu wandeln, doch zweifelte er nicht daran, dass sie genug Kraft hatte, diesen Prozess zu überleben.
„Oh, geliebte Sayura!“, stöhnte er plötzlich ergriffen auf und drückte sie fest an sich.
– 17 –
„Du traust dich was!“, fauchte eine Vampirin Sayura entgegen. „Kommst unbewaffnet hierher, du, eine Jägerin. Glaubst du, das hielte auch nur einen von uns ab, dich auf der Stelle zu töten?“, goss sie ihre Gefühle weiter über der ihr verhassten Jägerin aus.
Die Konferenz fand zu Sayuras Überraschung in einem kleinen Lokal statt. Es hatte etwas von einem Treffen der sizilianischen Mafia. Es handelte sich um ein kleines, schäbiges Lokal mit
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