Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
beißen?“, erkundigte sie sich.
„Es ist angenehm, es hat viel mit Lust und Eroberung zu tun. Es ist ganz leicht; und der Moment, wenn die ersten Tropfen warmen Blutes in meinen Mund fließen, ist unbeschreiblich. Unbeschreiblich intensiv ist es auch gewesen, dich zu beißen. Das liegt aber auch eher daran, dass ich dich auch als Frau begehre!“
„Natzuya!“, rief Sayura schockiert aus.
„Na, was denn? Ist es verboten, etwas auszusprechen, was längst schon offensichtlich ist? Sogar Moe sagte, du seiest in mich verliebt!“
Sayura richtet sich nun doch auf.
„Aber das ist eine Sache, die nur mich etwas angeht, so etwas muss wachsen. Ich kann nicht etwas fühlen und umsetzen, nur weil ihr Vampire in meine Gedanken, meine Seele vordringt und darin lest wie in einem Buch. Ich bestreite nicht, dass ich auch gern in deiner Nähe bin, aber ich kann einfach nicht mehr geben, verstehst du? Heute ist so verdammt viel passiert, so viel offenbart worden. Es ist ein ganz neuer Gedanke, dass die Organisation das Böse ist und nicht ihr, die Vampire. Nicht nur, dass ich die Möglichkeit habe, deine Freundin zu sein, und ich meine das wirklich nur im freundschaftlichen Sinn!“, versuchte sie ihm ungefähr ihre Gefühlslage zu erklären.
Er nickte wissend. „Wieso hast du es dann zugelassen, dass ich dich küsste, damals auf diesem Fest? Wieso hast du eben an Intimitäten gedacht, jetzt, da wir uns nah sind? Wieso höre ich, wie dein Körper meine Gegenwart genießt?“
„Weil du ein Vampir bist, Natzuya. Ich kann nicht deine Geliebte sein, ich möchte nicht enden wie Romeo und Julia, und wir befinden uns immer noch im Krieg, jetzt vielleicht schlimmer als zuvor. Jetzt sind vielleicht alle gegen uns …!“
„Mir wäre das egal!“
Sayura stand im Bad. Sie musste diesem Gespräch entkommen. Sie hatte so vieles zu verdauen und sollte jetzt noch ausführlich über ihre Gefühlslage nachdenken? Sie hatte leichte Bauchkrämpfe. Reichte nicht vorerst das einfache Eingeständnis, dass sie sich gegenseitig sehr mochten?
Nach einigen Minuten kehre sie aus dem Bad zurück. Natzuya kam gerade aus der Küche und hatte ein Tablett mit allerhand leckeren Häppchen vorbereitet.
„Du hast bestimmt Hunger!“, vermutete er, als er das Tablett auf dem gläsernen Wohnzimmertisch abstellte.
„Oh ja!“ Sayura freute sich über seine Fürsorge.
„Lass uns bitte darüber reden, wie wir nun mit der geänderten Situation, unabhängig von unserer Gefühlslage, umgehen wollen!“, bat sie und hoffte, er verstand, worauf sie hinauswollte.
„Nun, ich kann natürlich nicht immer hier bei dir sein. Ich muss ein paar Geschäften nachgehen, habe selber ein kleines Appartement und mein Leben als Vampir, das natürlich etwas anders ist als deines. Du musst dich neu orientieren, du musst aus der Wohnung raus, die ODV beobachtet jeden deiner Schritte. Zieh um! Kündige deinen Job in diesem Sexschuppen …!“, erklärte er.
„Du kannst’s nicht lassen, in diese Kerbe zu hauen, oder?“, witzelte nun Sayura.
Er richtete sich auf und sah sie ernst an. „Nein, ich hasse es, wenn ich weiß, dass dich da Widerlinge beglotzen, du begrapscht wirst und Einzelshows gibst. Aber unabhängig davon ist eine radikale Änderung deines Umfeldes trotzdem nicht verkehrt, damit die Leute von der Organisation dich nicht so leicht ausfindig machen. Daher schlage ich vor, du ziehst zu mir!“, schlug er ihr einfach, pragmatisch und schlicht lösungsorientiert vor.
„Außerdem ist es mir so besser möglich, auf dich achtzugeben. Egal, wofür du dich nun entscheidest, werden wir uns jetzt jede Nacht sehen“, untermauerte er seine Aussage.
„Vermutlich hast du recht, schließlich zahlt die Organisation das hier alles, quasi mein ganzes Leben. Ich bin abhängig!“, stellte Sayura überrascht fest. Es plötzlich laut auszusprechen, machte es ihr überdeutlich bewusst: Wirklich alles in dieser Wohnung hatte sie der Organisation zu verdanken. Sicher würde es schwierig sein, auf all den Luxus zu verzichten. Skeptisch sah sie sich in ihrer Wohnung um.
„Luxus kann auch ich dir bieten. Mein Appartement besteht momentan aus zwei Zimmern, aber das lässt sich leicht ändern. Es wäre eine vorübergehende Lösung! Aber du solltest diese Wohnung schnellstens verlassen! Moe halten verschlossene Türen nicht ab.“
„Bei dir verlerne ich noch das Sprechen!“, witzelte sie erneut, überhörte die Anspielung auf Lena, denn sie stand seinem Gefühl der
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