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Die Verbannung

Titel: Die Verbannung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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aller Kraft gegen die Wand. Ramsay zappelte wie wild, um sich aus Dylans Griff zu befreien. Der ließ ihn schließlich los und schleuderte ihn ins Stroh zurück.
    »Du erbärmlicher Hurensohn!«, knirschte er. »Ich sollte dich hier und jetzt umbringen, dann gäbe es ein Schwein weniger auf der Welt! Du hast sie geschlagen und erniedrigt, du...« Wieder packte er den Mann am Hemd, zog ihn auf die Füße und drückte ihn mit einer Hand gegen die Wand. »Du warst ihr nie ein guter Ehemann!« Ramsay grunzte, als Dylan ihn erneut gegen die Mauer stieß. »Frauen schlagen, das ist alles, was du kannst, du jämmerlicher feiger Mistkerl! Du verdienst es nicht, sie auch nur anschauen zu dürfen! Du verdienst es nicht ...« Seine Kehle schien mit einem Mal wie zugeschnürt, er brachte keinen Ton mehr heraus. Nach Luft japsend, verstärkte er seinen Griff und schmetterte Ramsay noch einmal mit voller Wucht gegen die Wand.
    Der jedoch gab immer noch nicht klein bei. Halb betäubt krächzte er: »Mach dir doch nichts vor, dein Liebchen ist nichts anderes als eine billige Dirne ...«
    Rotes Feuer loderte vor Dylans Augen auf. Er war nur noch von dem Wunsch beseelt, Ramsay tot im Stroh liegen zu sehen. Seine Hände schlossen sich wie von selbst um den mageren Hals. Ramsays Augen wurden groß und begannen, aus den Höhlen zu quellen, als Dylans Finger ihm langsam den Atem abschnürten, die Sehnen traten hervor, die Augäpfel zuckten bei seinem verzweifelten Versuch, Luft in die Lungen zu pumpen. Doch Dylan, nun von nackter Mordlust beherrscht, drückte nur noch fester zu, um dem Gegner den Kehlkopf zu zerquetschen.
    »Töte ihn!«, kreischte Sinann, die wie wild in der Zelle umherflatterte. »Töte diesen elenden Hundesohn doch endlich!«
    Der gurgelnde Laut, der sich Ramsays Kehle entrang, verriet Dylan, dass er nicht hart genug zupackte. Er lockerte kurz seinen Griff, um besseren Halt zu finden, doch in diesem Moment schnappte Ramsay einmal nach Luft und brüllte dann aus vollem Hals: »Hilfe! Hilfe! Mörder!«, bevor sich Dylans Finger wieder um seine Kehle schlossen.
    Aber es war zu spät, der Wachposten vor der Tür hatte bereits bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Er stürmte in die Zelle und hieb mit dem Kolben seiner Muskete auf Dylans Rücken und Schultern ein. Dylan nahm die Schläge gar nicht wahr. Immer fester krallte er die Hände um Ramsays Kehle und registrierte mit tiefer Befriedigung, wie dessen Lider zu flattern begannen. Endlich versetzte der Rotrock Dylan einen Hieb gegen den Kopf, und die Welt veränderte ihre Farbe von Rot zu Schwarz.
    »Wach auf!« Sinanns Stimme schien wie von weit her an sein Ohr zu dringen. »Wach auf! Schnell, sie wird gleich hier sein!«
    Sie? Welche Sie? Es gab keine Sie, es gab nur Dunkelheit. Zeit und Raum existieren nicht mehr für ihn.
    »Mach endlich die Augen auf!«
    Der hämmernde Schmerz in seinem Kopf brachte ihn schließlich wieder halbwegs zu Bewusstsein und erinnerte ihn daran, dass er noch am Leben war. Als er dann auch noch begriff, dass es ihm nicht gelungen war, Ramsay zu töten, stöhnte er enttäuscht, schlug die Augen auf, hob den Kopf und blickte sich in der dämmrigen Zelle um. Ramsay saß zusammengesunken an der Wand und starrte ihn an. Dylan fragte ihn drohend: »Wieso seid Ihr noch hier? Weshalb hat man Euch nicht in eine andere Zelle verlegt, wo Ihr sicher seid?«
    Ramsay gab keine Antwort, sondern zuckte nur die Schultern. Sein glasiger Blick folgte Dylan, während er sich aufsetzte. Dylan wandte sich ab, er konnte den Anblick des Mannes nicht länger ertragen, obwohl der Drang, ihn zu töten, inzwischen verflogen war. Vorsichtig betastete er die Beule an seinem Kopf und fragte sich müßig, warum er nach so einem Schlag keine Gehirnerschütterung erlitten hatte und ins Koma gefallen war. Fast wünschte er sich, es wäre diesmal so weit gekommen.
    »Dylan?« Er zuckte zusammen, als er Caits Stimme hörte, erhob sich und ging leicht schwankend auf die Tür zu, doch seine Kette hielt ihn auf halbem Wege auf. Sie blieb an Ram-says Fußfessel hängen, die näher an der Tür an der Eisenstange befestigt war. Dylan drehte sich um, um Ramsay zu packen und zur Seite zu schieben, doch dieser huschte schon aus Angst vor einem neuerlichen Angriff seines Zellengenossen hastig vorwärts. Dylan schob Ramsays Fessel mit dem Fuß an der Eisenstange entlang und trat zur Tür.
    »Cait.« Das in das Holz eingelassene Fenster war nur einen Fuß im Quadrat groß und mit drei

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