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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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irgendeiner Form – gehabt und spürte jetzt ein scharfes Zwicken in seiner Leistengegend. Die Regung brachte ihm eine willkommene Ablenkung von den Kopfschmerzen, aber er war trotzdem peinlich berührt und spürte, wie seine Wangen rot wurden.
    Die beiden schauten hoch und betrachteten Carlyle misstrauisch.
    Sie war eins zweiundsechzig und hatte kurzes blondes Haar. Dies war eindeutig eine Feindin, eine der Frauen, die auf der Seite der Streikenden waren, wahrscheinlich als Ehefrau oder Freundin einer der Männer. Ihre grauen Augen funkelten hasserfüllt. Sie hätte genauso gut fünfundzwanzig wie Anfang fünfzig sein können und sah verkniffen, müde und schmal aus und hatte die gleiche verwaschene, schmuddelige, ausgebleichte Hautfarbe wie alle anderen.
    Dass sie keine Nummer trugen, hinderte Carlyle nicht daran, Trevor Miller zu erkennen. Sie waren zu Beginn dieser Tour gemeinsam aus London gekommen, und obwohl die beiden nicht immer im gleichen Abschnitt der Streiklinie eingesetzt wurden, hatte Carlyle ihn an jedem der vergangenen drei Tage bemerkt. Miller war vielleicht fünf Jahre älter als Carlyle und bei Weitem zu eingebildet, ein übles Großmaul eben. Und er war nur zu gern bereit, sich darüber auszulassen, was er mit diesen »blöden Wichsern aus dem Norden« anstellen würde. Carlyle hatte ihn an diesem Tag zuletzt gesehen, als er einen Typ über ein Stück Brache in dem Niemandsland zwischen der Polizei und den Streikposten jagte. Der Streikende hatte eine Polizeimütze getragen, die von Gewerkschaftsaufklebern bedeckt war, als er Miller den Stinkefinger zeigte und wie von der Tarantel gestochen abhaute. Trevor war mit erhobenem Schlagstock durch ein Sperrfeuer von Buhrufen und gelegentlich von anderen Streikenden geschleuderte Wurfgeschosse hinter ihm hergelaufen.
    Das war vor mehreren Stunden gewesen. Was machte Miller dann jetzt hier?
    Er erkannte Carlyle, schätzte die Situation kurz ein und bereitete eine Erklärung vor. »Ist schon okay«, sagte er mit ausdruckslosem Gesicht. »Ich hab alles im Griff.« Er warf einen Blick auf seine Hand, die immer noch die Brust der Frau umklammerte.
    »Was ist los, Trevor?«
    Die Frau meldete sich mit Verspätung zu Wort. »Er geht mir an die Wäsche, der dreckige Mistkerl.«
    Carlyle kam einen Schritt näher. Miller machte automatisch einen Schritt zurück und zerrte die Frau mit sich. »Verpiss dich einfach, und kümmere dich um deinen Scheiß, Carlyle«, knurrte er. Er war knapp eins fünfundachtzig, womit er rund zehn Zentimeter größer war als Carlyle und vermutlich zwanzig Kilo schwerer. Miller konnte ihn zusammenschlagen, wenn man ihm eine Hand auf den Rücken band, aber Carlyle wusste, dass er nur aus Fassade bestand. Er konnte Miller zum Rückzug zwingen.
    Die Frau begann, sich wieder zu winden. »Schaff ihn mir vom Hals.«
    Carlyle trat durch das Tor in den Garten. »Was hat sie getan?«
    »Sie hat mich angegriffen.«
    »Du Arsch«, fauchte die Frau. »Du hast mich angegriffen, mich in den Schwitzkasten genommen, meine Titten begrapscht und an ihnen rumgedrückt. Du verdammter Perversling.«
    Es war unglaublich, aber Trevor begann zu grinsen.
    »Trevor«, seufzte Carlyle, »sie ist halb so groß wie du.«
    »Na und?« Er schien tatsächlich überrascht von der Vorstellung, dass an dem, was er tat, irgendwas nicht in Ordnung sein könne.
    »Die einzige Möglichkeit, wie sie dich hätte angreifen können, ist mit einer geladenen AK 47. Lass sie verdammt noch mal los.«
    Miller schaute ihn verständnislos an. An seiner Nasenspitze hing ein Schweißtropfen.
    »Jetzt!«
    Als er einen Schritt zur Seite machte, trampelte Miller auf irgendeiner Blume herum. Vielleicht war es sogar ein Unkraut. Er starrte ins Leere und dachte mehrere Sekunden über Carlyles Forderung nach. »Kümmere dich um deinen eigenen Kram, du Schwachkopf«, war seine wohlüberlegte Antwort.
    Es wurde Zeit, dass er die Taktik änderte. Carlyle streckte die Arme weit aus und schlug, wie er hoffte, seinen philosophischsten Ton an: »Kumpel, denk doch mal nach. Du willst doch nicht angezeigt werden. Das könnte deiner Karriere ernsthaft schaden.«
    Trevor grunzte. »Ich nehme eine Verhaftung vor.«
    »Das ist eine der Sachen, die dich deinen Job kosten können.« Carlyle war jetzt noch anderthalb Meter von ihnen entfernt und rückte näher.
    »Ich hab hier nichts Falsches getan, Carlyle.« Trevor sah aus und klang wie ein kleiner Junge. Ein Monster von einem kleinen Jungen.
    »Lass sie

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