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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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tätig.«
    »Ach so, natürlich.«
    Bombarde drang tiefer in das Büro vor. Graham, der ein, zwei Schritte zurückgeblieben war, hastete hinterher und … Zack! Man muss dem Korporal de Mar zugutehalten, dass er absolut nichts dafürkonnte. Das ausgeklügelte Alarmsystem feinster Schnüre, die in der Eingangshalle gespannt waren, wäre so oder so ausgelöst worden, wenn nicht durch Grahams Fuß, dann durch Rick selbst oder den Wachmann.
    »Vorsicht!«
    Doch es war schon zu spät. Graham stolperte, und ein Eimer mit knallroter Lackfarbe ergoss sich über Ricks nagelneue, mit glänzenden Schnallen verzierte Schuhe.
    »Verzeihen Sie, Leutnant, das wollte ich nicht …«
    »Du Trampel!«, explodierte Bombarde.
    Die zähe Flüssigkeit tränkte allmählich seine Socken.
    »Tut mir so leid!«, winselte de Mar verzweifelt und stürzte sich mit einem Teppichrest auf das Schuhwerk seines Chefs. »Ich bringe das wieder in Ordnung!«
    »Scher dich zum Teufel!«, brüllte Rick.
    Der völlig zerknirschte Graham flüchtete ins Treppenhaus und stieß unterwegs noch eine weitere Dose mit Farbe um.
    »Ich … ähm …«, stammelte Rick und sah sich nach dem Wachmann um.
    »Nehmen Sie Lösungsmittel«, empfahl der. »Es gibt hier mehr als genug davon.«
    Zähneknirschend nahm Bombarde die angebotene Flasche mit Lösungsmittel und begab sich mit schmatzenden Schuhen zum Ausgang. Dabei verzierte er den Boden des zukünftigen Foyers mit roten Fußspuren.
    »Ich komme morgen wieder. Unglaublich! Brauchen zwei Wochen für die Renovierung! Das ganze Haus ist mit eurer Farbe verschmiert!«
    Das Gepolter des Leutnants verstummte erst, als sich die Schiebetür des Aufzugs hinter ihm schloss.
     
    »Unser Freund Bombarde ist äußerst ungehalten darüber, dass die Renovierung so schleppend voranschreitet«, teilte Lebed mit, als er ins Zimmer zurückkam.
    »Er wäre beinahe hier hereingekommen«, monierte Cortes.
    »Keine Sorge«, erwiderte Lebed. »Der kommt hier
nicht rein. Morgen werde ich eine neue Überraschung für ihn bereithalten. Zum Beispiel einen Eimer mit Tapetenkleister, der zufällig von der Leiter fällt.«
    Der Söldner rieb sich schadenfroh die Hände. Er war dafür verantwortlich, dass die Gebäudeaufsicht nicht über die Eingangshalle hinauskam, und erfüllte diesen Job mit Hingabe.
    »Ich arbeite schon mal einen Plan aus. Wenn was ist, ich bin in meinem Zimmer.«
    Die Innenräume des zukünftigen Büros unterschieden sich erheblich von der vermüllten Eingangshalle. Im größten Zimmer sorgten mehrere bequeme Stühle, ein Schrank und ein Fernseher für akzeptablen Komfort. Ein Nebenraum war als Küche eingerichtet und im Büro verbreitete sich der Duft frisch aufgebrühten Kaffees. Drei weitere Räume, die mit weichen Sofas bestückt waren, dienten als Schlafzimmer. Allerdings gab es kein Badezimmer, worüber sich Jana zurecht entrüstete. In einem kurzen, jedoch höchst emotional geführten Disput hatte sie sich deshalb das Recht ausbedungen, das Büro für drei Stunden pro Tag verlassen zu dürfen.
    Ausgestattet mit einem unbegrenzten Budget konnte Cortes es sich leisten zu klotzen, und so hatte er für die Firma Pumpenstrahltechnik und moderne Zierleisten die gesamte letzte Etage des Business Centers angemietet. Die Firma existierte tatsächlich. Sie war irgendwo auf den Kaiman-Inseln registriert und extra für das Vorhaben gegründet worden. Eine andere seriöse Firma, die von den Schatyren kontrolliert wurde, hatte die Räumlichkeiten im Business Center freigemacht. Das hatte
Santiago organisiert. Die Fenster in der letzten Etage des Hochhauses gewährten einen hervorragenden Überblick über das Territorium der Burg und dort war deshalb ein idealer Stützpunkt für die Söldner.
    Mehrere Tage lang hatte Cortes das Objekt intensiv beobachtet und nun wusste er bis ins Detail, wie die Bewachung des Hauptquartiers organisiert war und welche »Überraschungen« die Gardisten für ungebetene Gäste vorgesehen hatten. Die Kontrollmaßnahmen folgten einem strikten Zeitplan. Zum Beispiel in diesem Moment. Cortes sah auf die Uhr: 23:23. Vor dreiundzwanzig Minuten war die Wache am Haupttor abgelöst worden, und nun stand eine zusätzliche Patrouille an. Der Söldner spähte aus dem Fenster und rieb sich zufrieden die Hände: Eine kleine Pforte öffnete sich, und zwei rothaarige Wachmänner begannen ihren Kontrollgang entlang der Mauer. Nach siebenundzwanzigeinhalb Minuten würden sie ihre Runde beenden und wieder am Haupttor

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