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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Bandenkriminalität«, sagte Pookie. »Möglicherweise schickt sie dich wieder raus auf die Straße. Ins ’Loin.«
    Robin holte zischend Luft. Im Tenderloin war John angeschossen worden.
    John sah auf den Tisch. »Es fällt mir schon schwer, meine Wohnung zu verlassen«, sagte er. »Ich musste all meinen Mut zusammennehmen, um auch nur hierherzufahren. Wenn Zou nicht gewesen wäre, wäre ich inzwischen nicht einmal mehr bei der Polizei.«
    Die Geschichte dieses Mannes brach Robin fast das Herz. Pookie und Bryan baten ihn, alles aufs Spiel zu setzen und sich gegen eine Frau zu stellen, die ihn in einer Zeit größter Not unterstützt hatte.
    John seufzte. Dann nickte er. »Ich stehe in ihrer Schuld. Aber ich werde sie nicht unterstützen, wenn sie das Gesetz bricht. Ich werde euch helfen.«
    Bryan lächelte, als sei er angenehm überrascht. Er neigte den Hals seiner Bierflasche in Johns Richtung. John hob seine eigene Flasche, und sie stießen an – unter erwachsenen Männern offensichtlich das Äquivalent einer Blutsbrüderschaft.
    Robin schämte sich ein wenig. Sie war Ärztin, sie konnte überall einen Job bekommen. Doch Johns Karriere wäre zu Ende, wenn das hier schiefging. Trotzdem war er bereit, das Richtige zu tun. Sie musste Stellung beziehen.
    »Ich bin dabei«, sagte sie.
    Bryan lehnte sich zurück. »Robin, wir brauchen dich nur, um ein paar Ideen zu diskutieren. Das ist alles. Du musst da nicht hineingezogen werden.«
    Ihr Gefühl der Beschämung verwandelte sich in Verärgerung. Sie hatte Bryans falsch verstandene Ritterlichkeit vergessen. Mit John stieß er an, aber seine Wertschätzung gegenüber ihr sollte nicht so hoch sein, dass er und Pookie ihr zutrauten, bei etwas so Wichtigem zu helfen?
    »Ob ich in irgendwas hineingezogen werde, ist meine Entscheidung, nicht eure«, sagte sie. »Wenn Zou Richter, Geschworene und Henker in einer Person spielt, dann … dann scheiß auf diese beschissenen Scheißer.«
    Bryan starrte sie nur an, aber John fing an zu kichern. Man konnte zwar nichts hören, doch seine nach vorn gewölbten Schultern zuckten auf und ab.
    Pookie hob die Augenbrauen. »Hey, Matrose, hast du gerade Landurlaub oder was?«
    Robin spürte, wie sie errötete. Lachten die Männer sie etwa aus? »Ihr flucht doch selbst die ganze Zeit.«
    Pookie nickte. »Ja, schon, aber wir haben in dieser Hinsicht eine besondere Ausbildung. Drei S-Bomben in einem einzigen Satz hochgehen zu lassen, bedeutet, dass du in einer viel zu hohen Gewichtsklasse in den Ring steigst.«
    Bryan lachte nicht. Er schüttelte den Kopf. »Robin, von Zou wird keine weitere Warnung mehr kommen. Von jetzt an dürfte es direkt zur Sache gehen, und ich kann nicht zulassen, dass du dabei bist.«
    » Du kannst das nicht zulassen? Oh, Verzeihung. Soll ich eine Burka tragen und meinen Blick von euch tapferen Männern abwenden? Oder vielleicht ins Schlafzimmer rennen, ein hübsches Baumwollkleidchen anziehen und den mutigen Kriegern ein paar Plätzchen backen? Denn das ist es doch, wo Frauen hingehören, stimmt’s? In die Küche.«
    Plötzlich fühlten sich alle unwohl. Bryan hatte sie nur schützen wollen, gewiss, aber sie war nicht sein Eigentum. Robin war die Einzige, die die Bedeutung und die Konsequenzen der Entdeckung des Zett-Chromosoms wirklich begriff, und sie wusste, wie diese Information dazu beitragen konnte, die anderen Killer zu finden.
    »Na gut«, sagte sie. »Da ihr drei wilden Hengste den einsamen Wolf spielen wollt, nehme ich an, dass ihr nicht zu wissen braucht, was ich mir in meinem hübschen kleinen Kopf gedacht habe.«
    »Langsam, langsam«, sagte Pookie. »Zunächst einmal waren das zwei Tiermetaphern in einem Satz. Ich glaube, das widerspricht den gewerkschaftlichen Bestimmungen. Und zweitens: Auch ich trage keine Burka, also spricht Bryan auch nicht für mich. Ich finde deine Hilfe nämlich geradezu exzellent.«
    Bryan sah ihn an. »Mit Verlaub, Pooks. Diese Scheiße wird wirklich übel werden. Willst du etwa, dass Robin dabei etwas zustößt?«
    Pookie zuckte mit den Schultern. »Natürlich will ich nicht, dass ihr was passiert, aber sie ist ein großes Mädchen. Sie ist klug genug, um zu begreifen, was sie riskiert.«
    Robin bedachte Pookie mit einem einzelnen Nicken. »Danke, o Erleuchteter.«
    Pookie blinzelte ihr zu. »Und außerdem hast du einen verdammt knackigen Arsch. Welches Cop-Team ist schon vollständig ohne einen knackigen Arsch?«
    Bryan starrte sie an. Einen Augenblick lang nagte er an

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