Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
Vom Netzwerk:
»Mein Vater ist ein wahrer Zauberer, wenn es um Wortspiele geht, aber mein Vokabular ist recht bescheiden, um es milde auszudrücken. Eine Tragödie für mich, aber vielleicht werden meine zukünftigen Kinder diese Begabung erben.«
    Alder seufzte. »Das kann man nur hoffen, Inspektor Chang.«
    Ungeduldig deutete Bryan auf den Ausdruck. »Sind Sie sicher , dass keiner von Ihnen diese Pfeilspitze hergestellt hat?«
    »Wenn wir sie geschaffen hätten, würde ich sie sicher wiedererkennen«, sagte Alder.
    Pookies Handy summte. Er zog es aus der Tasche und sah sich die Textmitteilung an. Bryan warf einen Blick auf den kleinen Bildschirm. Die Nachricht stammte von Black Mr. Burns.
    Bryan hielt Pookies langsames Vorgehen kaum noch aus. Am liebsten hätte er die beiden Männer vor sich durchgeschüttelt. »Mister Jessup, haben Sie Amy Zou vor neunundzwanzig Jahren dieselbe Geschichte erzählt? Und was wissen Sie über Maries Kinder?«
    Pookie sah von seinem Handy auf. Seine Miene besagte: Verdammt noch mal, was soll das?
    Auf seinen Stock gestützt trat Alder zwei Schritte vor, sodass er Bryan direkt gegenüberstand.
    »Junger Mann«, sagte Alder leise, »was immer Sie über Maries Kinder zu wissen glauben – Sie wollen ganz sicher nicht noch mehr darüber erfahren. Lassen Sie die Sache einfach ruhen.«
    Alles an dem alten Mann strahlte Weisheit und Geduld aus. Er war einer jener Menschen, auf die man hörte, selbst wenn man sie gerade erst getroffen hatte. Zu dumm, dass Bryan keinen toten Rattenarsch darauf gab, auf irgendjemanden zu hören.
    »Ich werde die Sache nicht ruhen lassen«, sagte Bryan. »Und wenn Sie uns nicht helfen, werden Sie eben auf die harte Tour lernen müssen, wie es ist, wenn ich an etwas dranbleibe.«
    Alder schien sich nicht mehr ganz so gerade halten zu können, doch die Bewegung war kaum sichtbar. Er stützte sich schwer auf seinen Stock. Adam griff nach dem Arm des alten Mannes und verhinderte, dass er stürzte.
    »Verschwindet«, sagte Adam. »Und kommt nicht ohne Vorladung wieder.«
    Bryan hätte die beiden am liebsten geschlagen. »Ist der alte Herr vielleicht etwas müde geworden? Reizen Sie mich nicht!«
    »Bryan«, sagte Pookie, »wir sollten gehen.«
    »Aber er …«
    »Wir haben die Gastfreundschaft der beiden überstrapaziert«, sagte Pookie. »Gehen wir.«
    Bryan knirschte mit den Zähnen. Er warf den Jessups einen letzten Blick zu. Dann drehte er sich um und ging nach draußen.
    Er wollte unbedingt jemanden schlagen, und es fehlte nur noch ein abfälliger Kommentar, dann würde sein Partner ein ernsthafter Kandidat für eine Abreibung werden. Bryan ließ sich auf den Beifahrersitz des Buick fallen und knallte die Tür zu.
    »Hey«, sagte Pookie während er einstieg, »Vorsicht mit den empfindlichen Sachen.«
    »Danke für deine beschissene Unterstützung da drin. Du weißt, dass diese Typen die Pfeilspitze angefertigt haben, oder etwa nicht?«
    Pookie startete den Wagen. »Ja, das weiß ich. Aber zu einer Ermittlung gehört mehr, als einen alten Mann anzuschreien.«
    »Ach. Und was zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel das Haus«, sagte Pookie. »Black Mister Burns hat sich die Unterlagen über den Grundbesitz angesehen. Das Haus gehört den Jessups nicht.«
    »Wem dann?«
    »Einem allseits geschätzten Gentleman namens Jebediah Erickson. Genau genommen befindet sich das Haus sogar schon einhundertfünfzig Jahre im Besitz der Familie Erickson. Was ebenso für ein weiteres Stadthaus gilt, nicht weit von hier entfernt.«
    Warum kümmerte sich Pookie um irgendwelche Besitzverhältnisse, wenn die Jessups ohnehin alle Antworten hatten? »Na schön, dann gehört das Haus eben jemand anderem. Warum sollte das so wichtig sein, dass du hier zum Rückzug bläst, wenn die beiden drauf und dran sind, einzuknicken?«
    »Weil das nicht das Einzige ist, was Mister Burns über Jebediah Erickson herausgefunden hat«, sagte Pookie. »Vor sechsunddreißig Jahren hat Jeb eine Goldmedaille bei den Pan Am Games gewonnen. Rate mal, in welcher Sportart?«
    Bryans Wut begann sich aufzulösen. »Bogenschießen?«
    Pookie lächelte und nickte.
    »Moment mal«, sagte Bryan. »Vor sechsunddreißig Jahren? Selbst wenn der Typ bei seinem Sieg erst Mitte zwanzig war, ist er jetzt mindestens sechzig. Hört sich nicht nach jemandem an, der das zustande bringt, was du gesehen hast.«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber wir haben einen Bogenschützen mit Goldmedaille, dem das Haus eines Mannes gehört, der Pfeilspitzen nach Maß

Weitere Kostenlose Bücher