Die Verborgenen
hat er irgendwo Ericksons Blut an sich. Sag ihm, er soll einen Fleck oder einen Schmierstreifen oder was auch immer sichern und ihn sofort zu Robin bringen. Und jetzt fahr mich in meine Wohnung, damit ich mich umziehen kann. Für diese Fahrt bleibe ich hier hinten. Ich brauche etwas Zeit für mich allein.«
Bryan streckte den Arm aus, zog die Tür zu und ließ Pookie auf der Straße stehen. Pookie starrte die Tür einen Moment lang an und sah zu Bryan, der auf der Rückbank saß. Dann griff er nach seinem Handy und nahm auf dem Fahrersitz Platz. Noch während Pookie sich in den Verkehr einfädelte, gab er Robins Nummer ein.
Auf dem Dach
R ex flog.
Die feuchte Nachtluft peitschte ihm über das Gesicht und fegte sein Haar nach hinten, während er über eine Straße mitten in der Stadt hinwegsegelte. Er saß auf dem Rücken eines Monsters, das von Gebäude zu Gebäude sprang. Rex hatte eine Hand um Pierres Hals gelegt; mit der anderen hielt er seine Decke fest. Das andere Ende der Decke schwebte hinter ihm durch die Luft; es flatterte wie verrückt, wenn sie in die Tiefe flogen.
Das ergab keinen Sinn, überhaupt keinen Sinn. Und doch geschah es wirklich. Es widerfuhr ihm .
Pierre landete so leicht und geschickt, dass seine großen Füße kaum ein Geräusch verursachten. Sly landete rechts neben ihnen, Sir Voh und Fort links. Leise bewegten sie sich über das flache Dach, sprangen auf das tiefer gelegene nächste Haus und gingen bis zur kleinen Mauer am anderen Ende des neuen Dachs. Sie knieten nieder und drückten sich tiefer in die Schatten.
Sie warteten.
Slys Augen glühten in der Dunkelheit. Er beugte sich zu den anderen und flüsterte: »Was hältst du bis jetzt von allem, mein König?«
Rex lachte, schob sich jedoch sofort die Hand über den Mund – das war zu laut. Er antwortete flüsternd. »Das ist das Coolste, was ich je erlebt habe. Marco hat mich durch Gassen und Keller geführt, aber das hier macht viel mehr Spaß.«
Sly nickte. »Manchmal nehmen wir die Dächer, aber es ist gefährlich. Heute Nacht können wir das, denn das Monster wurde verwundet.«
Pierre schüttelte den Kopf. »Nein, das glahube ich nich. Das Mohnschter kann nich verletzt werden, es ichd guhugelschicher.« Pierre brach ein Stück Teerpappe vom Dach und begann, das Schutzsymbol an die niedrige Backsteinmauer zu zeichnen.
Sly seufzte und verdrehte die Augen. »Niemand ist kugelsicher, Pierre. Tard hat angerufen und gesagt, dass sie das Monster in einem Rettungswagen weggebracht haben.«
Rex sah die Menschen an, die ihn umgaben – Sly und Pierre, Sir Voh und Fort. Jetzt, so fand er, sahen sie nicht einmal mehr unheimlich aus. »Warum bewegen wir uns dann so leise, wenn das Monster verletzt wurde?«
Sly lächelte und zwinkerte mit einem seiner gelben Augen. »Deshalb: Wenn wir uns irren, ist das ein Irrtum, den wir nur einmal im Leben begehen.«
Rex konnte unter Slys Decke sehen. Sly trug normale Kleider – Jeans, abgeschabte Lederstiefel und ein fadenscheiniges Sweatshirt mit einer großen Kapuze. Auch Fort trug unter seiner Decke normale Kleider. Pierre war etwas merkwürdiger angezogen. Er trug blaue Bermuda-Shorts, aber kein Shirt.
Auf den Dächern war es ziemlich leise. Leise und menschenleer. Die meisten Häuser in San Francisco waren drei oder vier Stockwerke hoch. Innerhalb eines einzelnen Blocks konnten sich Rex und die anderen leicht von Dach zu Dach bewegen. Um den nächsten Block zu erreichen, mussten sie nichts weiter tun als springen . Sly führte sie auf einer Route, die alle bekannten Kameras umging, aber er hielt ständig Ausschau nach neuen. Wenn er es nicht für klug hielt, einer Kamera auszuweichen, näherte er sich ihr von hinten, riss sie aus ihrer Halterung und warf sie hinab auf die Straße.
Auf den Straßen waren Autos und Menschen in ständiger Bewegung. Hier oben blieb alles ruhig. Flache, leere Dächer in allen Richtungen, so weit das Auge sehen konnte.
Rex hörte, wie jemand leise unter Schmerzen stöhnte. Alex. Sein Körper war völlig erschlafft, aber er lebte. Gerade noch. Fort hielt ihn unter einem seiner mächtigen Arme.
Sly erhob sich langsam, sodass er über die Mauerkante spähen konnte. Er sah sich um. Dann kauerte er sich genauso langsam wieder zusammen. »Noch ein paar Minuten«, sagte er.
Jedes Mal, wenn sie über eine Straße sprangen und auf einem neuen Gebäude landeten, hielten sie inne und warteten. Wenn Sly auf Dächern in der Nähe Menschen entdeckte, ließ er die kleine
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